Iglu-Studie : Lesen, lesen, lesen!
Das Ergebnis macht wenig Freude: Niedersachsen und Schleswig-Holstein im unteren Mittelfeld, Hamburg und Bremen vereint am Ende der bundesweiten Vergleichstabelle der Studie zur Lesekompetenz von Viertklässlern. Wieder – wie schon bei Pisa – wird der Norden nicht nur vom Süden, sondern inzwischen auch vom Osten abgehängt, wenn es um den Leistungsstand in den Schulen geht. Schlechte Noten für die Bildungspolitiker sind da angebracht.
Kommentar VON MARCO CARINI
Dabei sind die Konzepte gegen die Leseschwäche schon lange bekannt – nur umgesetzt werden sie zu zögerlich. Vorschulische Textarbeit, gezielte Sprachförderung, kleinere Klassen, die individualisierteres Lernen ermöglichen, Ganztagsschulen, die vor allem Schülern helfen, deren Mütter und Väter nicht genug fördern können – all das kann, all das würde helfen, die Defizite im Umgang mit dem geschriebenen Wort zu verkleinern.
Dass besonders die Stadtstaaten hier höhere Integrationsleistungen zu vollbringen haben, ist seit langem bekannt – nur muss dies auch passieren. Die Tatsache, dass ein hoher Anteil von Kindern aus armen Elternhäusern oder aus Migrantenfamilien in den Metropolen lebt, kann nicht länger als Entschuldigung dafür dienen, dass hier die Testergebnisse besonders schlecht sind. Deshalb muss es heißen: Lesen, lesen, lesen! In der Schule und auch zuhause.