: IWF kritisiert Deutschland
KONJUNKTUR Nach Frankreich rügt auch der Währungsfonds die Fixierung auf den Export
BERLIN taz/rts | Nach Frankreich hat nun auch der Internationale Währungsfonds (IWF) Kritik an der Ausrichtung der deutschen Wirtschaft auf den Export geübt. Deutschland müsse ebenso wie China die Exportlastigkeit seiner Wirtschaft korrigieren und die Binnennachfrage stärken, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn am Mittwoch in Brüssel bei einer Anhörung im Europäischen Parlament. Der Kampf gegen die globalen Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft müsse nach der Krise angegangen werden.
Auch Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde erneuerte ihre Kritik und forderte im Radiosender RTL Deutschland auf, die Steuern zu senken und so den heimischen Konsum anzukurbeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wies die Vorwürfe zurück. „Dort, wo wir stark sind, werden wir unsere Stärken nicht aufgeben“, sagte sie im Bundestag. Ihre Regierung werde eine Politik betreiben, die die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nach vorne bringe. Es sei falsch, sich nach dem zu richten, der am langsamsten sei.