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Archiv-Artikel

IN ALLER KÜRZE

Streit um Abrechnungen

Bremens Krankenhausgesellschaft (HBKG) hat den Vorwurf der Krankenkasse HKK zurückgewiesen, Krankenhäuser rechneten zunehmend falsch ab. Die Rechnungen seien „zu nahezu 100 Prozent richtig“, sagte Uwe Zimmer, der Geschäftsführer der HBKG. Sie vertritt die Interessen von 14 Krankenhäusern im Land Bremen. Jedoch stelle der Medizinische Dienst der Krankenkassen „zunehmend“ und „in immer zweifelhafterer Weise“ die erbrachten Leistungen in Frage, so Zimmer. Das habe nichts mit falscher Abrechnung zu tun, sondern mit den bürokratischen Prüfverfahren und der zunehmenden Konkurrenz der Krankenkassen. Auch der Vorwurf das Abrechnungssystem sei zu kompliziert, gehe fehl. Vielmehr seien die gesetzlichen Bestimmungen lückenhaft. Die HKK hatte gemeldet, die Krankenhäuser müssten allein für 2010 rund 3,4 Millionen Euro an sie zurückzahlen. 57 Prozent der geprüften Rechnungen – fast 3.000 Fälle – seien nicht korrekt gewesen, so Michael Lempe, Vorstand der HKK. Das seien rund 20 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Lempe weiter: „Das Vergütungssystem ist selbst für Experten nur noch schwer zu durchblicken.“

CDU will „Risikoprüfung“

Eine „erneute Risikoprüfung“ hat die CDU für den Teilersatzneubau des Klinikums Bremen-Mitte (KBM) gefordert. Grund sei die zu erwartende „bilanzielle Überschuldung“ bei den Grundstücksverkäufen auf dem Gelände des KBM. „Wenn die im Finanzierungskonzept veranschlagten Millionenbeträge plötzlich wegbrechen, müssen die Auswirkungen auf das gesamte Projekt abgeschätzt werden“, so die stellvertretende Fraktionschefin Rita Mohr-Lüllmann.

Krawalle: Diakonie warnt

Angesichts der Krawalle in englischen Städten fordert Bremerhavens Diakoniedirektor Eberhard Muras mehr soziales Engagement für junge Menschen ein. „Wenn bürgerliche Strukturen komplett verloren gehen und wir dem nichts entgegensetzen können, ist das eine sehr bedrohliche Tendenz“, sagte Muras gestern. Aus Vorkommnissen wie in London gelte es, Lehren zu ziehen. Auch in Deutschland ist Muras zufolge die Gefahr groß, dass immer mehr junge Menschen dem sozialem Netz verloren gehen. „Die Gesellschaftsschichten sind untereinander teils bereits nicht mehr sprachfähig“, sagte Muras. (taz/epd)