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Archiv-Artikel

400 gegen Nazis

Etwa 400 Menschen haben gestern gegen ein geplantes Konzert der Bremer Rechtsrock-Band „Kategorie C“ demonstriert. Unter dem Motto „Rechte Gewalt stoppen“ zogen die Demonstranten vom Brill in Richtung Ostertor. „Kategorie C“ bilde eine „wichtige ideologische Brücke zwischen organisierten Neonazis und Personen mit einem noch nicht geschlossenen rechten Weltbild“ sagte einer der Organisatoren der Demo. Die bundesweit bekannte Band hatte im Juni in Oslebshausen ein Konzert gegeben, die Behörden ließen sie gewähren. „Wohin das Ignorieren rechter Gewalt führt, wird durch den Fall der ‚Zwickauer Terrorzelle‘ verdeutlicht“, sagte ein Anmelder. Bislang ist unbekannt, wo das Konzert am Wochenende stattfinden wird.

Bibliothek am Sonntag

Die Sonntagsöffnung der Stadtbibliothek wollen die Bremer Grünen ermöglichen, indem der Senat einer Berliner Bundesratsinitiative zur Änderung des Bundesarbeitszeitgesetzes zustimmt. Damit, so die Grünen gestern, würden Stadtbibliotheken anderen öffentlichen und privaten Kultureinrichtungen gleichgestellt. Zugleich solle der Senat prüfen, ob die Sonntagsöffnung im Rahmen der zurzeit geltenden Gesetze als Modellprojekt oder in Verbindung mit kulturellen Veranstaltungen realisiert werden könne. Die Sonntagsöffnung komme Familien und stark beanspruchten ArbeitnehmerInnen entgegen. Der Koalitionspartner SPD hält wenig von dem Vorhaben, weil er, so die Argumentation, den Arbeitnehmerschutz der Bibliotheksangestellten angreife.

Discomeile anhübschen

Die SPD wärmt das alte Vorhaben auf, die Discomeile neu zu gestalten. „Wir wollen die Discomeile in der Bahnhofsvorstadt von ihrem Schmuddelimage befreien und wieder einen öffentlichen Raum schaffen, in dem das Feiern und Tanzen im Vordergrund steht“, sagte gestern der innenpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion Sükrü Senkal. Bei der Neugestaltung, zu der auch ein Beleuchtungskonzept gehören soll, sollten die Betreiber von Clubs und Gastronomien finanziell beteiligt werden, so Senkal. Auch diese Idee ist nicht neu, scheiterte aber bisher an konkreten Zusagen der Betreiber. Außerdem solle überprüft werden, inwiefern sogenannten „Ein-Euro-Bars“ die Konzession entzogen werden kann. Diese würden „mit verantwortungslosem und gesundheitsgefährdendem Alkoholverkauf an jugendliche Besucher ihr Geschäft machen“.

Schwangere meiden Mitte

Keinen Ansturm verzeichnen die Kreißsäle von Kliniken in Bremen und im Umland, nachdem die geburtshilfliche Abteilung im Klinikum Mitte nach dem Frühchen-Skandal einen Rückgang der Geburten von über 50 Prozent beklagen muss. Ein Sprecher des städtischen Klinikdachverbands sagte gestern, normal seien drei bis vier Geburten am Tag in Mitte, jetzt seien es meistens eine, seltener zwei Geburten. In den anderen beiden Geburtskliniken des Verbands seien die Geburtenzahlen aber nicht merklich erhöht. Dies gaben auch eine Sprecherin des Sankt-Josef-Stifts sowie von Krankenhäusern in Delmenhorst und Rotenburg an. (taz)