: IG Metall für 4-Tage-Woche
■ Arbeitszeitverkürzung bei Volkswagen, aber keine Entlassungen
Die IG Metall Niedersachsen begrüßt grundsätzlich die bei der Volkswagen AG (Wolfsburg) geplante Arbeitszeitverkürzung, wenn dadurch 1994 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Dies sagte am Montag der hannoversche Bezirksleiter der IG Metall, Jürgen Peters. Es sei ein bemerkenswertes politisches Zeichen, das das VW-Management hier setze. Am Wochenende hatte VW-Pressesprecher Otto Ferdinand Wachs bestätigt, daß bei der Autoschmiede die 4-Tage-Woche diskutiert werde. Für Peters, der auch Verhandlungsführer der IG Metall ist, steht allerdings die Frage der Bezahlung aus.
„Politik und Arbeitgeberverbände wollen der Krise unter anderem durch Arbeitsverlängerung begegnen, das ist kontraproduktiv. VW hingegen geht grundsätzlich den richtigen Schritt in die richtige Richtung, denn Arbeitszeitverkürzung ist ein probates Mittel gegen Arbeitslosigkeit“, betonte Peters. Dem VW- Betriebsrat ist nach Darstellung einer Sprecherin das Konzept noch nicht offiziell vorgelegt worden. Zu diskutieren sei sicher noch, ob das Modell mit oder ohne Lohnausgleich akzeptiert werde.
Die niedersächsische Landesregierung war nach Aussagen eines Sprechers nicht konkret über das 4-Tage-Modell informiert worden. Der Sprecher warf aber die Frage auf, mit welchen Arbeitszeitmodellen man der Automobilkrise begegnen wolle, wenn die Nachfrage im kommenden Jahr nicht anspringe. Bis Ende 1994 werde der Arbeitsplatzabbau bei VW auf dann 100.000 Mitarbeiter sozialverträglich abgewickelt. dpa
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