: ICC wird ab 2013 saniert
MESSE Senat soll im November den Abriss der Deutschlandhalle abnicken
Das Schicksal der Deutschlandhalle scheint entschieden. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) hält trotz Protests des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf an seinen Abrissplänen fest. Die Halle soll 2011 einem Ersatzbau für das Internationale Congress Centrum (ICC) weichen, das ab Ende 2013 für zwei Jahre saniert werden soll. Der Senat soll diese Pläne nach Vorstellungen von Wolf Anfang November beschließen, bestätigte ein Sprecher des Senators der taz. Die Bürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Monika Thiemen (SPD), lehnt den Abriss weiter ab. „Wir haben aber keine Möglichkeit mehr, Einfluss zu nehmen“, sagte sie.
Der rot-rote Senat hatte über Jahre darüber gestritten, wie mit dem maroden, asbestbelasteten ICC umzugehen ist. Erst ging es um die Frage nach Abriss oder Sanierung; dann darum, ob eine Sanierung bei laufendem Betrieb erfolgen kann. Wolf vertritt die Position, dass Kongressbetrieb und Bauarbeiten nicht miteinander zu vereinbaren sind. In diese Richtung hatte sich auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) geäußert.
Kritik vom Bezirk
Der Bezirk hatte den Abriss der Deutschlandhalle abgelehnt und widersprach erfolglos einer entsprechenden Aufforderung durch den Senat. „Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass die Deutschlandhalle erhalten werden soll“, so Thiemen. Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) hatte dazu auf ein Angebot des Event-Unternehmers – und CDU-Landesparlamentariers – Peter Schwenkow verwiesen. Laut Thiemen kann der Bezirk sich nicht per Klage gegen den Senat wehren, da Berlin rechtlich eine Einheit ist. Skepsis war Wolfs Plänen auch von SPD-Abgeordneten entgegengeschlagen. Sie befürchten hinter einer zeitweiligen Schließung eine Strategie, das von ihnen geschätzte ICC dauerhaft dichtzumachen. STEFAN ALBERTI