IBA/IGS und Reeder trauen Prognosen nicht: Hamburg Hasenfuß
Vielleicht gehen die Reeder auf Nummer sicher. Sollten die Besucher-Prognosen eintreffen und die S-Bahn aus allen Nähten platzen, könnten sie immer noch einen Liniendienst anbieten.
M illionen von Besuchern sollen zur Internationalen Gartenschau und Bauausstellung (IGS / IBA) nach Hamburg kommen, und es sieht ganz so aus, als würde die Stadt keinen Fährliniendienst für die Besucher zu Stande bekommen. Das ist erstaunlich hasenfüßig für den Anspruch, den der Senat mit den beiden Ausstellungen verbindet und für das Geld, das er dafür ausgibt.
Es sind „internationale“ Ausstellungen – darunter tut es eine selbst ernannte Weltstadt wie Hamburg natürlich nicht. Die Gartenschau und vor allem die Bauausstellung sollen zeigen, wie das Leben in einer Metropole des 21. Jahrhunderts gestaltet werden kann.
Die Ausstellungen sollen die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Innenstadt verbinden und zugleich ihren amphibischen Charakter sichtbar machen. Hunderte Millionen Euro haben die Stadt und ihre Unternehmen in den Stadtteil gepumpt. Und jetzt soll eine Fährlinie, mit der sich beide Ziele exemplarisch verfolgen ließen, an ein paar zehntausend Euro scheitern?
Weder die IBA- und IGS-Macher noch die Barkassen-Reeder scheinen den Besucher-Prognosen der Ausstellungen zu trauen, sonst würden sie das Geschäft machen. Aber vielleicht gehen die Reeder ganz unpatriotisch auf Nummer sicher. Sollten die Besucher-Prognosen eintreffen und die S-Bahn aus allen Nähten platzen, könnten sie immer noch einen Liniendienst anbieten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Landesparteitag
Grünen-Spitze will „Vermieterführerschein“
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Die Wahrheit
Herbst des Gerichtsvollziehers