piwik no script img

Hungerstreik in Westbank–Knästen

■ Palästinensische Gefangene in Israel und der Westbank fordern Zusammenlegung und verbesserte Haftbedingungen / Demonstration von Müttern und Bürgerrechtsgruppen in Jerusalem

Berlin (taz) - In verschiedenen Gefängnissen der besetzten Westbank und Israels haben nach Angaben palästinensischer Hilfsorganisationen in Jerusalem mehr als 1.000 palästinensische Gefangene einen Hungerstreik begonnen. Die Protestaktion hatte vor zehn Tagen im Gefängnis von Hebron eingesetzt, wo 200 Palästinenser dagegen eintraten, daß Jugendliche, die wegen anti–israelischer Aktivitäten inhaftiert sind, mit Kriminellen zusammengelegt werden. Am Samstag traten auch 800 Gefangene im neuen Gefängnis von Nablus in der Westbank aus Solidarität in den Hungerstreik und schlossen sich den Forderungen der seit vorigen Montag hungerstreikenden 200 Palästinenser im Kfar–Yona– Knast bei Tel Aviv an. Die Aktionen richten sich gegen die Überbelegung der Zellen, schlechte Hygiene und die mangelnde medizinische Versorgung. Außerdem verlangen die Inhaftierten bessere Nahrung und die Abschaffung der vergitterten Sprechzellen. Da die Gefängnisverwaltungen üblicherweise in den Anstaltsanlagen nur hebräische Rundfunkprogramme zuläßt, fordern die politischen Gefangenen auch Zusicherungen, daß batteriebetriebene Radios für den Empfang arabischer Programme genutzt werden können. In Jerusalem kamen am Sonntag verschiedene Bürgerrechtsgruppen und Mütter von Gefangenen zusammen und unterstützten in einer Demonstration vor dem Büro des Internationalen Roten Kreuzes die Forderungen des Hungerstreiks. thore

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen