piwik no script img

Hunderttausende fliehen aus Beirut

■ Artilleriegefechte zwischen verfeindeten Parteien / Schwelbrand nach Gastankexplosion

Beirut (ap/taz) - Auf der Flucht vordem anhaltenden Bürgerkrieg befinden sich seit Ende vergangener Woche bis zu 500.000 Bewohner beider Teile der libanesischen Hauptstadt Beirut. Diversen diplomatischen Initiativen - vom UN -Sicherheitsrat bis zur Arabischen Liga - zum Trotz gingen die gnadenlosen Artilleriegefechte zwischen den christlichen Teilen der regulären Armee einerseits und drusischen Milizen und der syrischen Armee andererseits auch am Sonntag weiter und dehnten sich auf andere Landesteile aus. Die Südlibanesische Armee erklärte, an die 10.000 Flüchtlinge seien sogar bis in die von Israel besetzte „Sicherheitszone“ im äußersten Süden des Landes vorgedrungen.

Die Artilleriebombardements vom Wochenende machten weder vor Wohngebieten noch Krankenhäusern halt. Beiruter Zivilschutzorganisationen riefen die in der Hauptstadt verbliebene Bevölkerung auf, Schutzräume und Keller nicht zu verlassen. Ein Butangastank, der Anfang letzter Woche im Ostbeiruter Industriestadtteil Dora explodiert war, schwelte am Wochenende nur noch, Brand- und Explosionsgefahr in der Nachbarschaft sei gebannt, versicherte der Zivilschutz. Nach Angaben der Beiruter Polizei kosteten die seit drei Wochen anhaltenden Gefechte bislang 130 Menschen das Leben, 420 Zivilisten wurden verletzt.

pe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen