■ Heute vor fünf Jahren: Honi unter Hausarrest
Auf dem Prager Wenzelsplatz demonstrieren Hunderttausende von Menschen gegen die neue Regierung. Auch aus allen anderen größeren Städten der ČSSR werden Massenkundgebungen gemeldet. Die Machthaber reagieren ungewohnt schnell: Die Regierung wird umgebildet. Die KP verzichtet auf die Mehrheit und stellt nur noch acht der 21 Regierungsmitglieder.
In Ostberlin wird Erich Honecker unter Hausarrest gestellt. Der bisherige Zwangsumtausch und die Visumpflicht bei Besuchen von BundesbürgerInnen in der DDR wird aufgehoben. Das „Begrüßungsgeld“ für DDR-BürgerInnen wird abgeschafft, statt dessen soll ein Devisenfonds eingerichtet werden, in den beide Seiten einzahlen. Die beiden Bürgermeister Berlins treffen sich zu einem ersten Arbeitsgespräch und vereinbaren einen gemeinsamen Regionalausschuß für Berlin.
In der Strafvollzugsanstalt Bautzen sind zwei Drittel der Häftlinge im Hungerstreik. Sie verlangen Amnestie und die Abschaffung verschiedener Artikel des Strafgesetzbuches. Auch in anderen Strafanstalten verlangen die Gefangenen eine Verbesserung ihrer Haftbedingungen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen