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Hommage an...

■ betr.: Jean-Louis Trintignant

Denken Sie nur! Eine großartige Idee! Eine Hommage an Jean-Louis Trintignant, daß wir das noch erleben dürfen! Wer sonst begehret voll Genuß, ganz ohne seinen Fidibus. Trintignant würde einer Dame höflich in den Mantel helfen, selbst wenn sie darunter ganz nackend wäre. Ein Mann ohne Pfahl im Fleische eben. Doch wenn es sein muß, kann Trintignant mit seinen Lippen schmal wie Zündschnüre schon recht apart küssen, so geschehen in „Ein Mann und eine Frau“. Da hing der Himmel voller Geigen und auch sonst gab's sehr viel dabadabada. Besser stand ihm jedoch das Allgemeinwohl zu Gesicht, was ihn als zugeknöpften Staatsanwalt in manche Bredouille brachte, in „Z“ gar unter die Knute der Militärs. Heute sitzt er auf dem Sofa, den Dujardin zur linken, rechts die „Le Monde“ und muß wahrscheinlich trist und stumm zusehen, wie Alain Delon an seiner Statt ein goldenes Glücks- Bärchen aufgebunden wird.

Foto: Deutsche Kinemathek

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