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Hohler Fortschritt in Kambodscha

■ Kambodscha-Konferenz in Jakarta endet unverbindlich/ Sowjetunion äußert Skepsis

Jakarta (ap/afp) — Ein Konzept für eine Friedensregelung in Kambodscha wurde am Wochenende in der indonesischen Hauptstadt Jakarta erarbeitet. Die Internationale Kambodscha-Konferenz, an der die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sowie Delegationen aus sieben anderen Staaten teilnehmen, verständigte sich auf eine Konkretisierung des im August beschlossenen Plans zur Einrichtung eines Obersten Nationalrats bis zu freien Wahlen unter Aufsicht der UNO. Die Konferenz beauftragte Frankreich und Indonesien, bis Ende dieses Monats einen umfassenden Friedensplan zu entwerfen. Einen Zeitrahmen dafür nannte die Konferenz allerdings nicht.

Weder die Regierung Kambodschas noch die sie bekämpfenden Guerilla-Organisationen noch Vietnam waren in Jakarta vertreten. Uneinigkeit herrscht nach wie vor zwischen ihnen über die Präsidentschaft des angestrebten Obersten Nationalrats. Der indonesische Außenminister Alatas betonte denn auch, die ausgehandelte Regelung nütze nichts, solange eine solche Einigung nicht zustande gekommen sei.

In einer Stellungnahme zu den Ergebnissen der Konferenz äußerte die Regierung Kambodschas überdies Bedenken an der geplanten Rolle der UNO während des Übergangs. Sie solle nicht so sehr die Rolle einer „friedenssichernden Macht“ spielen, sondern einfach Wahlen organisieren. Ähnliches sagte in Jakarta der stellvertretende sowjetische Außenminister Igor Rogatschow. Beim Verlassen des Verhandlungsraumes am Freitag abend erklärte er: „Es gibt zwei Wege zur Regelung des Problems, und wir befinden uns in der Mitte des Flusses.“

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