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Hohe SpritpreiseDie Diesel-Lüge

Diesel ist jetzt genauso teuer wie Super. Super! Betrogen fühlen sich nun kostenbewusste Diesel-Fahrer. Zu Recht?

An der Zapfsäule jammern die Diesel-Fahrer derzeit am lautesten. Bild: dpa

1,53 Euro pro Liter: Deutschlands Autofahrer sind mal wieder kollektiv am Stöhnen. Am lautesten aber jammern die Diesel-Fahrer. Denn während sie an der Zapfsäule bisher selbst bei steigenden Preisen immer noch das gute Ätsch-Gefühl hatten, wenigstens weniger zu zahlen als die anderen, kostet Diesel jetzt erstmals genauso viel wie Super. Die Sparfüchse, die im Vertrauen auf niedrigere Kraftstoffpreise mehr Geld für ihr Diesel-Fahrzeug bezahlt haben, fühlen sich nun betrogen.

Auch wenn Experten erwarten, dass Diesel künftig sogar dauerhaft etwas teurer sein könnte als Benzin: Für Mitleid gibt es keinen Grund. Im Gegenteil: Auch dann zahlen die Diesel-Fahrer noch deutlich weniger als eigentlich angemessen. Ihr Treibstoff wird nämlich nur mit 47 Cent pro Liter besteuert, während für jeden Liter Benzin 65 Cent fällig sind. Ein Grund für diese Besserstellung ist nicht zu erkennen - außer, dass sich der Kauf der teureren Dieselmotoren sonst nicht lohnt.

Doch wen würde es eigentlich stören, wenn Diesel-Pkw künftig unverkäuflich wären? Berüchtigt sind die Fahrzeuge mit der direkten Ölverbrennung nicht nur für ihren Lärm. Sondern vor allem für die schwarzen Wolken, die gemeinhin aus ihren Auspuffrohren kommen und die abstrakte Feinstaubdebatte für jeden Radfahrer oder Fußgänger praktisch erlebbar machen.

Zwar lassen sich die krebserregenden Feinstaub-Partikel inzwischen herausfiltern. Gerade die deutsche Autoindustrie hat die Einführung dieser Technik jedoch so lange blockiert und verzögert, dass sie jeden Sympathiebonus verspielt hat. Bis heute gehören geregelte Partikelfilter etwa bei Volkswagen, Smart oder Opel noch nicht bei allen Diesel-Modellen zur Serienausstattung. Privat einen Aufpreis dafür zu zahlen, dass sie ihre Mitmenschen nicht schädigen, schien Diesel-Fahrern aber lange Zeit undenkbar. Erst seit der Steuerzahler diese Selbstverständlichkeit subventioniert, verbreiten sich die Filter allmählich.

Aber die Wagen sind doch so sparsam, wenden die Diesel-Besitzer dann gern ein. In Zeiten des Klimawandels sicher ein starkes Argument. Doch weil ein Liter Diesel rund 12 Prozent mehr CO2 freisetzt als ein Liter Benzin, ist die tatsächliche Umweltwirkung geringer, als die reinen Verbrauchszahlen nahe legen. Zwar hatten die bisher einzigen serienmäßigen 3-Liter-Autos von VW und Audi einen Dieselmotor. Doch diese Modelle haben die Hersteller in aller Stille wieder vom Markt genommen.

Die Spitzenplätze beim CO2-Ausstoß teilen sich die modernsten Diesel heute jedenfalls mit Benzin-Hybrid-Modellen wie dem Toyota Prius. Deren bisher wichtigster Nachteil - der hohe Preis - könnte sich demnächst erledigen, denn Honda hat gerade angekündigt, einen preiswerten "Massen-Hybrid" auf den Markt zu bringen. Ciao, Diesel!

MALTE KREUTZFELDT

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27 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • H
    Hugo

    Wissenschaftler des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin und des Institute of Neurobiology and Molecular Medicine in Rom stellten jetzt nämlich fest, dass die Partikel eines modernen Nutzfahrzeugmotors, der die EuroIV-Norm erfüllt, ein enormes Entzündungspotential besitzen und giftiger sind als die Teilchen alter Motoren. Sie haben in Tests an Zellkulturen festgestellt, dass Rußpartikel aus dem EuroIV-Dieselmotor signifikant mehr Makrophagenzellen aus menschlichen peripheren Blutmonozyten - dem ersten Bollwerk des Immunsystems - töten als Rußpartikel älterer Motoren.

     

    "Wir haben erstmals gezeigt, dass der Ruß von EuroIV-Dieselmotoren schädlicher ist als der älterer Fahrzeuge und können auch erklären, warum", sagt Robert Schlögl, Direktor am Fritz-Haber-Institut: "Wahrscheinlich lassen sich die Ergebnisse, die wir für den Nutzfahrzeug-Motor gewonnnen haben, auf Motoren von Personenwagen übertragen."

  • DB
    Der Brotfahrer

    Alles dummes Gelaber von wegen neues Auto mit wenig Verbrauch, effizienter Verbrennung tollen Filtern usw. Wieso werden alte Autos ständig verteufelt? Gut gepflegt haben die eine gute Umweltbilanz. Hat mal jemand überlegt wie unendlich viel Energie und Trinkwasser verbraucht wird um so ein neues Auto (mittlerweile meist eher Spielzeug als Nutzgegenstand)herzustellen? Mein Auto ist jetzt 31 jahre alt und verbraucht ca. 13 Liter auf 100km. Sicher was da direkt aus dem Auspuff meines 1000ccm Zweitakters rauskommt ist abgesehen von dem kaum vorhandenem Feinstaubausstoß eine Umweltsünde. Aber das Auto hat nur 20000km auf der Uhr, da ich und der Vorbesitzer nicht viel fahren. Hätte ich mir ein neues gekauft so müsste die Umwelt mehr leiden. Abgesehen davon kommt mir beim Thema Feinstaub die Kotze hoch. Hat schon mal jemand nen wirklich alten Diesel gesehen wo "Feinstaub" rauskommt? Das ist Grobstaub der im Auge weh tut wenn man hinterher fährt und den Weg in die tiefsten Winkel der Lunge bstimmt nicht findet. Feinstaub stoßen nur moderne Diesel aus und nur die bekommen die Plakette (auch wenns ein 4Liter Proll-SUV ist), da kann doch schon was nicht stimmen. Abgesehen davon kommt der meiste Feinstaub von Bremsen und Reifen. Da mein 31 Jahre alter B1000 nur Trommelbremsen hat bleibt das meiste davon in der Trommel und findet später beim Backenwechsel den Weg in den Mülleimer und nicht in die Luft. Soll ich etwa nicht bremsen um keine Feinstaub zu erzeugen. Ja jedes Elektroauto erzeugt mehr Feinstaub durch Abrieb als aus meinem Auspuff rauskommt. Das kann man noch endlos fortsetzten. Neue Technologien die nicht oder nur teilweise auf verbrennung basieren und auch sonstige Umweltaspekte mit einbeziehen müssen Staatlich gefördert werden, die Leute kaufen das dann schon. Alte beständige Dinge zu verteufeln bekräftigen nur die bestehenden Lügen, es geht doch nur um Absatz und Profit und der hat ja nun gar nichts mit Umweltschutz und Reccourcenschohnung zu tuhen.

     

    Dies schrieb jemand der seinen Oldtimer liebt und der Meinung ist das verschrotten und neukaufen nichts mit Umweltschutz zu tuhen hat. Nur die Maßlosigkeit unserer kapitalistischen Gesllschaft zerstört alles, und nicht nur die Umwelt.

  • KM
    K. Mackel

    Die Diesel-Lüge ist mittlerweile von Wissenschaftlern bestätigt worden! Link Anfang>http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2008/pressemitteilung20080208/index.html0

  • D
    daeDia

    Warum schafft ihr nicht einfach alle eure Benzinschleudern ab und steigt aufs Fahrrad um?

     

    Das würde mir bei meinen täglichen Fahrten "per pedalis" einiges an in den Lungen gesammeltem Dreck ersparen.

     

    Sicherlich gibt es einige wenige, die auf ein Automobil nicht verzichten können, aber wenn ich täglich hunderte von Wagen sehe in denen Einzelpersonen sitzen, könnte ich das kalte Kotzen kriegen. Und dann jammern diese Umweltverwüster auch noch, wenn sie dafür zur Kasse gebeten werden oder setzen sich den Heiligenschein eines eingebauten Filters auf.

  • WW
    Wolfgang Wegner

    Mal wieder ein sehr tendenziöser Artikel.

     

    Die unterschlagene Einbeziehung der wesentlich höheren KFZ-Steuer in die Kostenberechnung wurde ja schon mehrfach bemängelt.

     

    Was mich aber stört: es werden mal wieder nur die Verbraucher kritisiert! Warum gab es denn so lange hier in Deutschland keine Partikelfilter? Weil die Regierung sie nicht für Neufahrzeuge vorgeschrieben hat! Ich hatte versucht, für mein vorheriges Auto (Passat TDI Bj. 1995) einen Nachrüstfilter zu bekommen - Fehlanzeige, wird nicht angeboten!

     

    Es geht unserer Regierung weder um Umweltschutz noch um "Personenschutz" - es geht immer nur um Absatzförderung für die Automobilindustrie. Wenn es um Umweltschutz ginge, muesste man vor allem strenge Regelungen für Neuzulassungen einführen, statt ständig die Leute zum Kauf neuer(er) Fahrzeuge zu nötigen.

     

    Auch die angedachte "CO2-Steuer" (bzw. entsprechende Umstellung der KFZ-Steuer) ist wieder genau so ein Ansatz. Die einzige Möglichkeit, den CO2-Ausstoss zu reduzieren, besteht darin, die KFZ-Steuer abzuschaffen und komplett auf die Mineralölsteuer umzulegen. Erst dann gibt es einen Anreiz, ein sparsames Auto zu kaufen und es wenig zu benutzen.

    (Für einige wäre dann vielleicht auch eine sinnvolle Möglichkeit, zwei Fahrzeuge zu haben: ein kleines, sparsames für die täglichen Fahrten und ein größeres, das dann für die selteneren Familenfahrten/Urlaub/Anhängerbetrieb/... genutzt wird. Aufgrund der hohen Fixkosten heutzutage undenkbar, aber in manchen Konstellationen sicher ökologisch sinnvoll.)

  • MS
    Mattias Schlenker

    Wenn alles so einfach wäre. Es stimmt, dass Diesel eine höhere Energiedichte hat und damit pro Liter verbrauchten Kraftstoffes mehr CO2 freigesetzt wird. Und es stimmt, dass ein Hybridfahrzeug im Drittelmix oft an einen kleinen Diesel herankommt.

     

    Leider ist der Rest derart simplifiziert, dass aus einem eigentlich interessanten Ansatz eine billige Polemik wird. Schauen Sie sich einmal die Details eines Drittelmix-Zykluses an: Da gewinnt der Hybrid dank Bremsenergie-Zurückgewinnung in der Stadt. Im gleichmäßigen Überlandzyklus kann der Diesel mit seinem höheren Wirkungsgrad gerade im Teillastbereich punkten. Wenn ich mit dem Prius mit 140 auf der Autobahn unterwegs bin, wird der mehr CO2 ausstoßen als ein moderner Diesel.

     

    Pauschal den Ersatz von Dieseln durch Hybridantriebe zu fordern, geht daher am Problem vorbei. Solange die Verbrennungskraftmaschine dominiert, müssen wir versuchen, diese möglichst effizient einzusetzen. Ganz konkret heisst das, leise, partikelfreie und vor allem mit geringem NOx-Ausstoß gesegnete Hybridfahrzeuge für Städte und Ballungszentren, den Diesel für Reisen über Land. Auch im lokalen Zustellbetrieb kann ein CNG-Hybrid gegenüber dem Diesel mit Kosten- und Emissionsvorteilen punkten, auf der Landstraße oder der Autobahn kann er es nicht.

     

    Meinem persönlichen Nutzungsprofil entspricht der Diesel am ehesten: Ich wohne in einer Großstadt, in der ich mit dem Velo noch leiser, NOX- und CO2-ärmer unterwegs bin als mit einem Hybridfahrzeug. Den Kombi benötige ich halt, um schnell beim Kunden abseits der Bahnstrecken zu sein. Und den einen Wocheneinkauf mit dem Dieselkombi und die gelegentliche Fahrt zum Baumarkt kann ich auch ohne regenerative Bremsen mit meinem Umweltgewissen vereinbaren.

  • DP
    Die Pendlerin

    Ich fahre täglich 50km einfache Strecke zur Arbeit. Sogar wenn der Sprit gleich viel wie Super kostet, lohnt sich der Diesel für mich immer noch. Mein Gölfchen verbraucht rund 5 Liter Sprit auf einem Arbeitsweg, der gleiche Golf als Benziner frisst rund 7,5 Liter Super. Das sind pro Tag 7,50 EUR anstatt 12 EUR Spritkosten bei derzeit rund 1,50 pro Liter an der Tanksäule.

    Bei einer Jahreskilometerleistung von rund 30.000 km im Jahr spar ich immer noch über 1300 EUR an reinen Spritkosten ein. Die erhöhten Steuern hab ich so schnell wieder raus.

    Den höheren Kaufpreis sollte man erst gar nicht einrechnen, da man den Diesel ebenfalls auch teurer verkauft und vor allem auch bei hohen Kilometerleistungen überhaupt noch loskriegt.

     

    Und solange der Diesel immer noch günstiger ist, leidet mein Umweltgewissen hier überhaupt nicht.

     

    Und ich scheiß auch auf einen DPF, da mir dies jährlich lediglich 22,80 EUR an Steuern einsparen würde. Dann müsste ich den Wagen ja über über 20 Jahre fahren, um die Kosten für den Partikelfilter wieder rauszubekommen...

  • S
    Sea

    Schlecht recherchiert und plump pauschalisiert. Am persoenlichen Beispiel: Mein Klassenfeind-Auto von Mercedes Benz kommt im taeglichen Landstrassen- und Stadtverkehr mit 6 Litern PÖL/Diesel aus. 6 (in Worten: 6) Liter. Versicherungskosten (auch bei 40%) und Steuerbelastung sind hoch - das relativiert sich durch die hohe Verarbeitungsqualität des Fahrzeugs. Es gab seit 1998 keinen Anlass das Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen, auch die regelmässigen TÜV-Untersuchungen bestätigen immer wieder die Güte des Fahrzeuges - ganz im Gegensatz zu irgendwelchen Dünnblechrennpappen.

     

    Davon ab kann ich als Leser zwar nur mutmassen, wie hoch das Einkommen eines Ressortleiters bei der TAZ ist, aber wir - als 3köpfige Familie, die auf 1 Einkommen verzichtet, damit unsere minderjährige Tochter nicht irgendwelchen Abschiebeprogrammen wie der "Ganztagsschule" ausgeliefert ist (nicht das es so ein Angebot bei uns überhaupt gäbe) - können uns kein Elektroauto oder einen Hybriden aus dem Ärmel schütteln.

     

    Damit wir mit 3 Personen überhaupt soviel wertlose Euros zum Erwerb von Lebensmitteln übrig haben, wie ein alleinstehender H4 Empfänger, sind wir leider auf das Fahrzeug angewiesen - du arroganter Sack.

  • S
    Sarkast

    Von einem Ressort-Leiter „Wirtschaft und Umwelt“ erwarte ich mehr als einen solchen tendenziellen und unwahren Artikel. Die Kollegen von bildblog.de würden sich die Finger danach lecken, aber die taz hatten sie bisher noch nicht im Visir. Wer weiß, wenn sich das Niveau hier verfestigen sollte, könnte sich das noch ändern?

  • I
    Insider

    Bei der Feinstaubdebatte wird leider einiges vergessen und auch bewusst verschwiegen:

    Benzinmotoren erzeugen genau so wie Diesel Feinstäube, und die Feinstaubkonzentration der Benzindirekteinspritzer liegen durchaus in der gleichen Größenordnung wie beim Diesel.

    Einen nicht zu vernachlässigen Anteil der Stäube kommen auch von den Reifen.

    Alles in allen sind aber die Feinstäube der PKW lange nicht das Gros der Verschmutzung. Öl- und Gasheizungen, besonders die industriellen stellen deutlich höhere Mengen her.

  • VL
    Verärgerter Leser

    ... einfach eine Frechheit, derart stümperhafte Artikel lesen zu müssen!

     

    Und das schlimmste: von einer Zeitung, von der man eigentlich mehr erwartet.

  • TB
    Toni B.

    Zum Autor:

     

    Auszug Politikszene Nr 114 (Dez. 2006):

     

    Malte Kreutzfeldt (35) wird zum 1. Januar 2007 Leiter des Ressorts „Wirtschaft und Umwelt“ bei der „tageszeitung“ in Berlin. Der studierte Biologe ist seit Mai 2006 zweiter Pressesprecher der Fraktion der Linkspartei im Deutschen Bundestag. Bevor Kreutzfeldt im Dezember 2002 als Pressesprecher zur globalisierungskritischen Bewegung Attac wechselte, arbeitete er mehrere Jahre als freier Journalist und Redakteur. Wer bei der Linkspartei auf ihn folgt, ist noch offen.

  • KB
    Kai Berger

    Die TAZ war irgendwann mal etwas Besonderes... die Betonung muss wohl immer mehr auf war gelegt werden...

     

    Fakten vergessen, aber noch viel schlimmer... seine geschellschaftspolitische Ausrichtung...

     

    Vieles haben meine Vorreder dargestellt... Strom aus Kernkraftwerken statt Diesel... genau das erwartet man von der TAZ... armes Deutschland!

  • S
    Steffen

    @Mirko: Die alten Autos sind nicht zwingend schlechter für die Umwelt. Sven hat es ja schon angedeutet, dass die Herstellung und die Verwertung auch Energie verbrauchen.

    Mein Corsa ist 12 Jahre alt und kommt mit 7 Litern Super auf 100km aus. Die modernen Autos haben da nicht wirklich einen Sprung gemacht (Mag sein das das Gewicht an dem hohen Sicherheitsstandard liegt, aber es ist auch Schnickschnack dabei). Solange da nix wirklich sparsameres kommt fahre ich meinen alten Wagen weiter. Wenn ich nur 5000 Euro für ein neues Auto bezahlen müsste, dann könnte ich von dem Geld bei einem Spritpreis von 2 Euro je Liter noch immer 17.500km fahren. Darum ist für mich klar, solange keine neue Technologie erhältlich ist wie der Loremo zum Beispiel fahre ich weiter mein jetziges Auto. Und selbst wenn es was Neues gibt ist es wahrscheinlich besser solange er läuft dabei zu bleiben.

    Ich ärgere mich auch wenn im Monat weniger zum leben bleibt, aber ich sehe die hohen Preise derzeit als einzige Chance neue Technologien überhaupt interessant zu machen und zu fördern. Wenn der Preis auf einem Euro wäre würde sich eh keiner einen Kopf um die Umwelt machen.

  • SA
    Stefan Arens

    Da bleibt dem Informierten und Interessierten nur das Kopfschütteln...

    ...naja, wenn Volontäre auf sich aufmerksam machen wollen...dann kommt so was bei rum.

     

    Schade für die taz!

  • S
    Stefan

    Ein paar Worte zur Feinstaubemission:

    Natürlich wird durch die verbesserte Technik der Diesel und den Filtern die Gesamtmasse an Dieselemissionen (Größe der Partikel) reduziert, doch:

     

    Die Partikel, die in die Luft geblasen werden sind deutlich gefährlicher, da sie extrem klein sind, daher lungengängig und durch die große Oberfläche im Vergleich zur deren Größe hochgradig reaktiv. Diese Partikel können ohne weiteres die Zellwände durchdringen und Schaden in der Zelle anrichten!

  • J
    jan

    Schöner Beitrag, es fehlt der Vollständigkeit halber nur noch ein Aspekt: das Raffinieren aus Erdöl ist beim Diesel drastisch billiger als beim Benzin - und genau diese Differenz kassiert die feixende Mieralöwirtschaft gerade heimlich mit.

    Dass der Diesel wieder verschwindet ist nur gerecht angesichts der deutschen Bremserei beim Rußfilter. Lobbyarbeit ersetzt eben doch keinen Ingenieur...

  • SG
    Skip G. Langkafel

    "... nicht nur für ihren Lärm. Sondern vor allem für die schwarzen Wolken, ..." - in welcher Zeit lebst Du denn? Wann rollte Dir der letzte Diesel über den Weg? Vor 12 Jahren? Na ich nehme mal an, Du hast sie einfach nicht mehr gehört oder gerochen!

    schöne Grüße

  • AF
    Armin Finkbeiner

    Toll, nur schlecht recherchiert. Sicher ist die Steuer auf Diesel niedriger als auf Otto-Kraftstoff, aber leider ist Ihnen scheibar entgangen, dass Diesel-PKW-Besitzer dafür auch deutlich höhere Kfz-Steuern bezahlen.

     

    Also, erst denken, dann Artikel schreiben!!

     

    mfg

  • M
    Mirko

    Lieber Herr Kreutzfeldt,

     

    ihr Artikel ist einseitig.

    Das eine ist, der Diesel braucht in der Tat bedeutend weniger eines Produkts das wir Öl nennen.

    Das Öl ist aktuell unser grösstes Problem, denn wie wollen Sie zukünftig Ihr Licht zu hause benutzen wenn das Öl mal alle ist ? Kernkraft ? -Oh wei das böse wort. Windkraft ? -Gut das Wind immer in der gleichen Stärke zur verfügung steht... Ölkraft ? Ups, das Öl ist ja bald alle.. das lässt sich fortsetzen.

    Nun, die deutsche Autoindustrie bekleckerte sich nicht mit Ruhm bei der einführung des Dieselpartikelfilters. Das ist so korrekt. Aber: Mein PKW hat einen Serienmäßigen Partikelfilter (Opel) der Witz ist: Diese wird nicht gefördert, denn er ist nicht einer der (wirkungslosen) narüstbaren Partikelfilter. Es liegt in der Minderungsklasse 5. Womit auch schwarze Wolken der vergangenheit angehören. Der Co2 ausstoß meines PKW liegt bei 167G/KM. Das unterbieten sie bitte mit einem Benziener gleicher grösse.

    Hybriden, ja? Haben sie sich eigentlich einmal überlegt woher die Energie eines Hybriden kommt ? Aus der Steckdose ? Oder aus der Zapfsäule, richtig? Woher kommt das was da in der Zapfsäule drin ist ? Oder Woher kommt das was in der Steckdose ist ? Verglichen mit dem Neupreis und den (nicht) vorhandenen Vergünstigungen bei der Steuer lohnt sich ein Hybrid aus Ökonomische sich ungefähr: garnicht.

    Und ganz Nebenbei: Die KFZ Steuer für Diesel PKW wurde vor Jahren deutlich angehoben. Diese Erhöhung der Steuer wurde damit begründet das der Treibstoff für derartige Fahrzeuge viel billiger sei und der Schadstoffausstoß sich im wesentlichen auf Ruß beschränkt, also damal weniger gefährliches NoX erzeugt wurde.

    Heute werden also Dieselfahrer doppelt und dreifach gemolken. Hohe KFZ Steuer weil: Der Sprit ist ja so günstig, Hohe Anschaffungskosten weil der Motor ist ja viel Sparsamer, Hohe Spritpreise, weil der Diesel ist viel zu billig.

     

    Ich würde Sie also bitten zukünftig Ihre Artikel etwas objektiver zu gestalten. Sie haben hier Planlos eine Stimmung erzeugt die malwieder dazu führen kann das Leute die Aufgrund ihrer Tätigkeit mit dem PKW fahren müssen und sich wenigstens bemühen ein gewisses Ökologisches und Umweltbewusstes Maß an den Tag zu legen in den Ruf geraten Umwelt-Schänder und Ressourcen verschwender zu sein. Sie hetzen hier gegen die Falsche Gruppe PKW fahrer.

    Wie wäre es wenn sie mal leute atakkieren die 20-25 Jahre alte PKW's fahren die mit 30 der Leistung eines Modernen PKW das doppelte an Ressourcen verschwenden. Oder wären mal Leute die Fahrzeuge wie A8 3,5TD oder Touareg V-was weiss ich was fahren und sich drüber freuen das ihr pkw 15 liter bei sparsamer fahrweise verbraucht an der reihe ?

    P.s: Was fahren Sie ?

  • K
    K.D.Neumann

    Besser hätten Sie es nicht schreiben können! Auch mir geht der Gestank auf den Geist, und für jeden Schnickschnack haben die Käufer Geld. Nur der Partikelfilter ist ja sooo teuer.

    Aber: Warum wird der Filter nicht gesetzlich vorgeschrieben? Und wann kommen mal die LKW dran?

  • MM
    Malte Müller

    Wenn Blinde von Farben sprechen. Ihre Ergüsse zeugen wirklich von unglaublichem Unwissen und Möchtegern-Öko-Bewusstsein! Neue Diesel sind weder laut noch dreckig. Und das, was die Diesel-Fahrer bisher weniger an der Zapfsäule bezahlen mussten, wurde ihnen bisher mehr an KFZ-Steuer abgenommen. Jetzt tragen sie eine Doppelbelastung. Sicher die Autoindustrie hat zu lange gepennt. Aber dafür die Fahrer der Diesel-Autos vond er Seite anzumachen, die sich die Wagen nur deshalb gekauft haben, weil sie auf jeden Euro achten müssen, ist einfach nur lächerlich.

    Aber scheinbar bekommen (nicht verdienen) Sie in ihrem Beruf einfach zu viel, als dass sie sich mit den Geld-Problemen eines Otto-Normal-Bürgers herumschlagen müssen. Sie kaufen sich einfach ein neues Hybrid-Auto ist ja so günstig.

  • HM
    Henning Müller

    Endlich einen Artikel über den Diesel, der nicht auf Pressemappen der deutschen Autoindustrie beruht!

    Aber: Beim Verbrauchsvergleich Diesel/Benziner unter Berücksichtigung des gleichen CO2 Ausstosses werden nicht 12% sondern 20% verwendet oder der Faktor 1,2. Anschaulich gesagt, ein Diesel mit 5 l Verbrauch hat den gleichen co2 Ausstoss wie ein Benziner mit 6 l Verbrauch. Vergessen beim Diesel wird der sehr hohe Stickoxidausstoss (saure Regen). Den Stickoxidaustoss hat man beim Benziner durch die Einführung des Katalysators stark verringerte. Solche Massnahmen sind beim Diesel auch möglich und werden in USA eingesetzt.

    Versagt hat hier die Politikerkaste in Deutschland.

  • D
    Dieselfahrer

    Der Autor dieses Artikels scheint ein wichtiges Detail vergessen zu haben:

    Dieselfahrer zahlen eine deutlich höhere KFZ-Steuer!

     

    Und 12% mehr CO2 Ausstoss, aber 3-4 Liter weniger verbrauch ist immer noch weniger CO2 Ausstoss!

     

    Der Autor ist wohl ein verärgerter Benziner, der sich für die jahrelangen Hänseleien der Dieselfahrer hiermit rächen möchte?!?

  • S
    Sven

    Ich glaube nicht, daß Dieselfahrzeuge übermäßig laut sind. Ohnehin sind es nicht die Motorgeräusche, sondern viel mehr die Abrollgeräusche der Autos im allgemein, die auf die Nerven gehen. Ob nun das sogenanntes "Ökoauto" oder Benz.

    Auch die Laufleistung eines Diesels bleibt unberücksichtigt. Mein Diesel ist 16 Jahre alt und macht auch noch die nächsten zehn. In diser Zeit sind im Durchschnitt 3,5 Benziner in der Presse (Schrottpresse)gelandet. Die Prozeßenergie sollte auch mal erwähnt werden!

    Autos fallen ja nun nicht vom Himmel.

    Alte Autos und alte Dieselfahrzeuge haben auch ökologisch noch ihren Sinn. "immer neu" nützt vor allem der Wirtschaft nicht der Ökologie.

  • JR
    Jörg-Martin Rassow

    Einige Fakten scheinen dem Autor dieses Artikels nicht bekannt zu sein. Ein Dieselmotor verbraucht nicht nur weniger als ein vergleichbarer Benzinmotor, sein Wirkungsgrad und damit die Effizienz ist auch wesentlich höher, d.h. der Diesel macht mehr aus der verbrannten Energie. Was die Ruß-Emissionen aus Dieselmotoren betrifft, so sind hier in den letzten Jahrzehnten deutliche Fortschritte gemacht worden auch ohne Partikelfilter. Nebenbei bemerkt ist Ruß kein Feinstaub. Außerdem hat auch der Katalysator nur dank massiver Steuergeschenke an die Autofahrer seine heutige Verbreitung gefunden.

    Als in den späten Achtzigern die Mineralölsteuer verdoppelt wurde, ging ein Aufschrei durch die Speditionsbranche von wegen internationalem Wettbewerb etc., weswegen seit jener Zeit Dieselkraftstoff niedriger besteuert wird als Benzin, dafür muß aber für den Diesel-PKW rund das Doppelte an KFZ-Steuer entrichtet werden wie für den Benziner.

  • A
    Alberto

    Warum Diesel steuerlich besser gestellt ist:

    1) Die höhere Benzinsteuer lässt sich nicht bei Diesel durchsetzen, da sonst alle Fernfahrer im Ausland tanken würden. Damit wären die Steuereinnahmen deutlich geringer.

    2) Dieselfahrzeuge verbrauchen 25-30% weniger Kraftstoff als gleichwertige Benzinfahrzeuge. Berücksichtigt man die chemisch bedingte höhere CO2 Emission pro Liter dann bleibt immer noch ein CO2-Vorteil von 15-20%. Wenn also auf deutschen Straßen keine Diesel-PKW fahren würden, wäre der Erdölverbrauch in Deutschland um ca 10 Millionen Tonnen höher als heute.

    3) die Sache mit dem Feinstaub. In Stuttgart ging die Feinstaubemission nach Einführung des Fahrverbots für alte Dieselfahrzeuge um nur etwa 1% zurück. Nachdem man mit viel Aufwand die Plaketten verteilt hat und die Verbotsschilder aufgestellt hat wird bekannt gegeben, dass der größte Teil des Feinstaubs kommt nicht aus dem lokalen Verkehr. Und innerhlab des Verkehrsbeitrags haben Reifen- und Bremsenabrieb einen höheren Anteil als die Emissionen von Diesel PKW. Warum kommen solche Studien eigentlich erst raus, wenn dem Autofahrer schon wieder das Geld aus der Tasche gezogen worden ist?