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Hoesch-Chef zum Treuhand-Chef vom Kabinett bestellt

■ Rohwedder hat Erfahrungen bei der Sanierung von Unternehmen / Privatisierung soll straff durchgezogen, wo notwendig stillgelegt oder ganz liquidiert werden

Berlin (dpa/taz) - Die DDR-Regierung hat den Hoesch -Vorstandsvorsitzenden und früheren Staatssekretär Detlev Rohwedder zum Chef der Treuhandanstalt berufen. Das wurde am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Ost-Berlin mitgeteilt. Wie Staatssekretär Günther Krause sagte, sind für diese Wahl Rohwedders Erfahrungen bei der Sanierung von Unternehmen, seine Kenntnisse in der Wirtschaftsprüfung und -bewertung sowie seine Verbindungen zur internationalen Finanzwelt ausschlaggebend gewesen.

Als wesentliche Aufgabe bezeichnete es Rohwedder, das volkseigene Vermögen in der DDR zügig zu privatisieren beziehungsweise zu sanieren oder, wo dies unumgänglich sei, stillzulegen und zu liquidieren. Es gebe bereits Vorstellungen einer Kategorisierung der DDR-Wirtschaft in diese Gruppen, sagte Rohwedder. In etwa zwei Jahren sollte ein guter Teil der Treuhandarbeit geschafft sein.

Vom Kabinett wurden ferner die Mitglieder des Verwaltungsrates der Treuhand berufen. Unter ihnen befinden sich der Deutschland-Chef von IBM, Hans-Olaf Henkel, Claus Köhler, Direktoriumsmitglied der Bundesbank, der belgische Unternehmer Andre Leysen sowie Veba-Vorstandsvorsitzender Klaus Piltz. Die Verwaltungsratsmitglieder wurden auf zwei Jahre bestellt. Die Schaffung der Treuhandanstalt geht auf einen Beschluß der Modrow-Regierung vom März dieses Jahres zurück. Sie wird künftig von Berlin geführt, jedoch in voraussichtlich fünf dezentral operierenden Treuhand -Aktiengesellschaften die eigentliche Privatisierung vollziehen.

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