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■ HinterbankSpäter Glückwunsch

Der Verfassungsschutz legt neuerdings erhöhten Wert auf Vertraulichkeit. Die Geheimniskrämerei mag dem bequemen Umstand geschuldet sein, daß CDU und SPD im Parlament die Einrichtung eines Kontrollausschusses blockieren, um die PDS zu ärgern. Doch trotz mangelnder Überwachung erfährt zumindest die taz, was sie aus dem Amt erfahren soll. So ist nun – vier Wochen zu spät – der Glückwunsch zum 17. taz-Geburtstag in der Redaktion eingetroffen.

Die Spitzel verschicken ihre sensiblen Informationen natürlich nicht mit der Post. Versteckt im hausinternen Pressespiegel des Landesamts, der der taz zugespielt werden mußte, taucht der Glückwunsch auf: zwischen den Schlagzeilen „Buttersäureanschlag auf...“ und „Hamas feiert Weihnachtsfeier...“. Damit keine Rückschlüsse auf den Gratulanten möglich sind, schnitt dieser – wie bei einem Bekennerschreiben – den benötigten Text zuvor aus der taz aus.

Dagegen war die Gratulation des verstorbenen Hamburger Verfassungsschutzchefs Christian Lochte ziemlich dilettantisch – nämlich in aller Öffentlichkeit: „Wenn es die taz nicht gäbe, müßten wir sie erfinden.“ Dirk Wildt

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