■ Hilfe für bosnische Frauen: Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft
Berlin (taz) – Eine große Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität haben die Berichte über die Vergewaltigung von Zehntausenden von Frauen in Bosnien-Herzegowina ausgelöst. Vom bayerischen DGB bis zur „Schwarzen Witwe“, der autonomen Frauenforschungsstelle Münster, reicht das Spektrum der Organisationen, die zu Spenden aufgerufen haben.
Auch im politischen Raum sind Frauen aktiv geworden. So konnten die Frauen des Europaparlaments einen Erfolg verzeichnen. Auf Initiative der Abgeordneten Eva Quistorp und Lissy Görner verabschiedete das Parlament am 17.Dezember einen gemeinsamen Entschließungsantrag der Grünen, der Sozialisten, der Vereinigten Europäischen Linken und anderer Parteien, in dem die Vergewaltigungen von Frauen in Bosnien nachdrücklich verurteilt werden. Die Vergewaltigungen werden in der Resolution als Kriegsverbrechen eingestuft, die Internierungslager sollen aufgelöst, die Opfer entschädigt werden. Das Parlament fordert den Rat auf, Betreuungszentren für die Frauen finanziell zu unterstützen und eine Kommission in die Region zu entsenden.
Zur Hilfeleistung rufen Frauen aus mehreren Berliner Initiativen auf, die vorige Woche nach einer Veranstaltung des „Süd-Ost-Zentrums“ einen Beirat gebildet haben, um Therapieeinrichtungen für vergewaltigte Frauen in der Region zu unterstützen. („Frauen Kriegsopfer“, Sparkasse Berlin, BLZ 10010010, Kto. Nr. 472227 - 104)
Den Toten des Völkermordes in Bosnien gedenken will die Gesellschaft für bedrohte Völker auf einer Kundgebung in Bonn (Marktplatz, 15Uhr) am Sonntag, dem 20.Dezember. er
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen