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Highlight vor dem Landgericht

betr.: „Kind, was machst du?“ (Entscheidung im „Penis-Prozess“ „Bild“ ./. taz), taz vom 16./17. 11. 02

Meinen Glückwunsch, liebe taz! Die taz und der Prozess um Diekmanns „bestes Stück“ zeigen der Springerpresse, insbesondere ihrem Flaggschiff Bild, sehr deutlich, dass deren jetzige Art von Journalismus nicht weiter tragbar ist. Der Bumerangeffekt hat auch endlich hier Einzug genommen, so standen sie selbst einmal am Pranger und wurden verletzend unter die Gürtellinie getroffen.

Ich hoffe, dass die Bild-Redakteure nun anfangen, einmal richtig darüber nachzudenken, was sie denn da Tag für Tag abliefern. Zum Glück haben wir Zeitungen wie die taz, denn guter und konstruktiver Journalismus beginnt da, wo die Bild-Zeitung aufhört!

HEIKO PAPPENBERGER, Vaihingen/Enz

Dass der Mann den Prozess zumindest nicht gewinnen konnte, lag nicht zuletzt an dem Prozessbevollmächtigten Raue. Der recycelt nicht nur Begründungszusammenhänge aus den staubigen Archiven, sondern lässt Mandanten eidesstattliche Versicherungen unterschreiben, die sie in die Asexualität zwingen.

Mit Freude habe ich die Akten aus dem Prozess gegen den ehemaligen taz-Redakteur Micha Schulze vom Staub befreit, in dem Schulze für eine Satire über den ehemaligen Charlottenburger Bürgermeister vor die Schranken des Gerichtes gezerrt worden war. Jener Bürgermeister erklärte an Eides statt, er sei weder schwul, homosexuell oder heterosexuell. Er sei glücklich verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder … Schon damals weinten laut Schilderung des „einstweiligen Raue“ erwachsene Kinder tagelang zu Füßen ihres geschändeten Vaters, trauerten Schwiegermutter und Gattin ob der vermeintlichen Schmähung. Das Verfahren zählt noch heute zu den gesellschaftlichen Highlights vor dem Berliner Landgericht. STEPHAN NOE, Berlin

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