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■ Heute vor fünf JahrenVopo gegen Sitzstreik

Wie bereits tags zuvor kommt es am 8. und 9. Oktober 1989 zu Massendemonstrationen. Am Prenzlauer Berg nehmen rund 2.000 Menschen an einem Sitzstreik teil, der von der Volkspolizei gewaltsam aufgelöst wird. Bei der Gethsemane-Kirche werden 3.000 Demonstranten von der Polizei umzingelt.

Auch in Leipzig und Dresden demonstrieren Tausende. Erst im nachhinein wird klar, daß an diesem Tag in Leipzig nur knapp ein Blutbad chinesischer Art verhindert wurde. Honecker hatte den Schießbefehl gegen die Demonstranten persönlich unterschrieben. Erst in letzter Minute kam ein Dialog zustande.

Berlins Regierender Bürgermeister Walter Momper zeigt sich „entsetzt“ darüber, wie „hart und verschlossen“ die SED auf die „kritischen Bürger“ reagiert. Auch wendet er sich gegen die 3.200 Zurückweisungen an den Berliner Grenzübergängen.

In Ungarn wird heute nachmittag die „Ungarische Sozialistische Arbeiterpartei“, die Partei der Kommunisten Ungarns, in „Sozialistische Partei“ umgetauft. Sie will sich an den sozialdemokratischen Parteien Westeuropas orientieren: Der „demokratische Zentralismus“ wird abgeschafft.

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