■ Heute vor fünf Jahren: DDR-ZK tritt zurück
Der rapide Machtzerfall der SED hält an: Unter dem Druck der Basis treten das Politbüro, geführt von Egon Krenz, und das Zentralkomitee zurück. Immer neue Korruptionsskandale der SED-Spitze werden enthüllt. Prominente Vertreter der ehemaligen Führung werden aus der SED ausgeschlossen, unter ihnen Erich Honecker. Staatssekretär Schalck-Golodkowski wird unter dem Verdacht des Waffenhandels zur Fahndung ausgeschrieben. Quer durch die ganze DDR bildet sich eine Menschenkette, um die Entschlossenheit zur demokratischen Erneuerung des Landes zu demonstrieren. In Ostberlin gründen rund tausend Frauen den Unabhängigen Frauenverband. „Frauen an die Macht“ heißt das Motto der Gründungsversammlung, um der Herrschaft der „mittelmäßigen Männer“ zu begegnen.
In Prag wird eine neue Regierung gebildet. Es kommt zu keinen politischen Sensationen, die Kommunisten beherrschen weiterhin die Regierung. Das Bürgerforum ist enttäuscht und kündigt für den folgenden Tag einen Massenprotest an. Nach zwanzigjährigem Exil tritt der Liedermacher Karel Kryl erstmals wieder in der tschechoslowakischen Hauptstadt auf.
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