Heute nicht in Hamburg: Seddigs Sammelsurium fällt aus
Am 20. Februar hätte Katrin Seddig im taz salon im Kulturhaus 73 lesen sollen. Der Termin muss leider aufgrund von Krankheit ausfallen.
Wer sich derzeit in seiner Familie, an seinem Arbeitsplatz, möglicherweise auch an einer Bushaltestelle oder im Theater umsieht, wird sie entvölkert vorfinden. Die Hälfte der Menschen ist krank, vielleicht gehört man selbst dazu und muss erkennen, dass die Grippe genauso schlecht ist wie ihr Ruf. Man kann bei dieser Gelegenheit aber auch erkennen, dass Pläne wie Kartenhäuser sind – manchmal bleiben sie stehen, manchmal nicht.
Pläne geben vielen Menschen ein frohes Gefühl von Solidität und Tatkraft, sie sind die geistigen Brüder und Schwestern von To-do-Listen. Man könnte sagen, dass diese Pläne und Listen niemandem weh tun, solange man sie nur für sich selber schreibt, aber sie haben eine ähnlich grassierende Kraft wie die Grippe.
Geplant wird nicht nur Pillepalle wie Einkauf und Urlaub, und auch da hinein kann man bestürzend viel Energie stecken. Generalstabsmäßig geplant werden Karriere, Kinder und wenn man schon dabei ist, auch das eigene Ableben. Und sollten sich die Dinge anders entwickeln als gedacht, Kind oder Karriere zu mickrig ausfallen, ist das ein Fehler im System, für den es Verantwortliche geben muss.
Die Krankheitswelle, die derzeit die Stadt lahmlegt, bietet die Chance, das Planen hinter sich zu lassen und in der Lücke, die es hinterlässt, Neues und Überraschendes zu finden. Oder auch nichts. In diesem Sinne sehen wir dem nächsten taz Salon mit Vorfreude, aber auch mit der gebotenen Demut entgegen. Die Kollegin Franziska Seyboldt wird von ihrem Leben mit der Angst berichten.
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