: Heute Amnestie in Seoul
■ Rund 2.100 Südkoreaner - unter ihnen auch Oppositionsführer Kim Dae–Jung - sollen Bürgerrechte wiedererhalten / Kim bei US–Botschafter Lilley / 357 Demonstranten freigelassen
Seoul (afp) - Mit der Freilassung von 357 politischen Gefangenen hat die südkoreanische Regierung am Mittwoch einen weiteren Schritt in Richtung ihres Acht– Punkte–Plans zur Demokratisierung des Landes unternommen. Insgesamt wurden damit seit dem 29. Juni 753 Demonstranten aus der Haft entlassen, die während der regierungsfeindlichen Kundgebungen im Juni inhaftiert worden waren. Gleichzeitig kündigte ein Sprecher des Justizministeriums für Donnerstag eine Amnestie für rund 2.100 Personen - darunter auch Oppositionsführer Kim Dae–Jung - an, denen die bürgerlichen Rechte aberkannt worden waren. Kim war am Mittwoch morgen erstmals zu einer längeren Unterredung mit dem amerikanischen Botschafter in Seoul, James Lilley, zusammengetroffen. Zuvor hatte er betont, daß der amerikanische Druck auf die südkoreanische Regierung geholfen habe, Präsident Chun Doo–Hwan zur Annahme des Reformprogramms zu zwingen. Zu den 357 am Mittwoch Freigelassenen gehörte auch der Vorsitzende der oppositionellen Sammelbewegung „Vereinigte Volksbewegung für Demokratie und Vereinigung“ (UMMDU), Reverend Moon Ik–Hwan. Er war im Mai 1986 wegen Anstiftung zu regierungsfeindlichen Kundgebungen in Inchon, einem Vorort Seouls, zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Ausdrücklich von der Maßnahme ausgeschlossen bleiben nach Angaben der Staatsanwaltschaft „radikale Linke“ sowie Demonstranten, denen Brandstiftung und Gewalttätigkeit während der Kundgebungen vorgeworfen wird. siehe Interview Seite 7 Die Auslandsredaktion der taz sucht zum nächstmöglichen Termin eine REDAKTEURIN die auf dem internationalen politischen Terrain bewandert ist, Sicherheit im Redigieren fremder Texte besitzt und Interesse an konzeptionellen Diskussionen über weitere Entwicklung der taz mitbringt. Gesucht wird eine Frau, die in enger Zusammenarbeit mit der Redaktion die Ausland–Hintergrund– und -Reportageseiten verantwortlich betreut, bei taz - üblicher Bezahlung. Bewerbungen mit Arbeitsproben bitte bis zum 15. August an: Michael Rediske, taz, Wattstraße 11 - 12, 1 Berlin 65
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