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Herthaner scheitern an Baby-Power

■ Wattenscheid 09 — Hertha BSC 3:1/ Vater Hartmann wurde zum Matchwinner für Wattenscheid

Bochum (dpa) — Die SG Wattenscheid 09 kann sich bei Frank Hartmann bedanken, daß sie das Duell der Aufsteiger gegen Hertha BSC Berlin vor der Minuskulisse von nur 6.827 Besuchern auf dem rutschigen Rasen des Lohrheide-Stadions am Freitag abend mit 3:1 (0:0) für sich entschied. Der frühere Schalker und Kaiserslauterer erzielte in der 64. Minute das 1:0. Nach Herthas Ausgleich durch Unglaube (81.), der eine mißglückte Faustabwehr von 09-Torwart Eilenberger nutzte, war es wiederum Hartmann (85.), der die Berliner mit seinem zweiten Tor so sehr schockte, daß Sane (87.) mühelos auch noch das 3:1 erzielen konnte. Hartmanns Erklärung für seine Leistungsexplosion in der letzten Zeit: „Seitdem unser drittes Kind geboren wurde, bin ich restlos happy und unheimlich aufgedreht.“

Aufgedreht war das Team gegen den Tabellenletzten aus Berlin allerdings erst nach einem Kabinen-Donnerwetter von Hannes Bongartz zur Pause. „Null Bock“ und Mittelfeld- Eintopf hatten die frierenden Fans in den ersten 45 Minuten arg vergrault. „Ich kann verstehen“, zeigte der Trainer Mitgefühl, „daß sie uns zur Pause gnadenlos auspfiffen.“

Mitleid empfanden viele auch für Hertha. Das ist jedoch kaum Trost für Trainer Werner Fuchs, der schimpfte: „Nach unserem Ausgleich neun Minuten vor Schluß durften die Wattenscheider Tore nicht mehr fallen. Da hat unsere Abwehr geschlafen!“ Nachdem Herthas Hoffnungen auch in Wattenscheid platzten, sitzt der Fuchs nun noch tiefer in der Falle. Seine Rettung und die der Hertha wird immer unwahrscheinlicher. In Berlin brodelt es. Der von Reinhard Roder als Manager abgelöste Horst Wolter dürfte nicht das letzte Krisenopfer gewesen sein.

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