: Hertha einen Schritt weiter
Nach dem blamablen Unentschieden im Hinspiel siegt der Berliner Erstligist bei FK Moskau 2:0 und steht damit in der zweiten Runde der Uefa-Pokal-Qualifikation. Hertha-Trainer Falko Götz verzichtet auch weiterhin auf den umstrittenen Marcelinho
Von Niels Müller
Hertha BSC Berlin hat die einzige UI-Cup-Runde überstanden. Nach dem 0:0 vor einer Woche im Hinspiel besiegten die Berliner den FK Moskau auswärts mit 2:0. Gegen einen schwachen Gegner reichte der Hertha eine durchschnittliche Leistung.
Immerhin steht die Mannschaft jetzt in der zweiten Runde der Uefa-Pokal-Qualifikation. Ausgetragen wird die am 10. und 24. August. Ausgelost werden die Paarungen am Freitag. „Nächste Woche sind wir einen Schritt weiter“, prophezeite Berlins Trainer Falko Götz nach dem 0:0 im Hinspiel vor einer Woche. Damals war die russische Mannschaft den Gastgebern zeitweise überlegen und hatte die besseren Torchancen.
Im Rückspiel nun zeigten sich die in Blau auflaufenden Hertha-Akteure besser in Form. Falko Götz verzichtete außerdem auf seinen exzentrischen Mittelfeldakteur Marcelinho. In Sachen Mannschaftsplanung ist dies als ein Zeichen zu werten, dass Hertha einen Schritt weitergekommen ist. Unter der Woche war noch über den Einsatz des Mittelfeldspielers spekuliert worden. Dass Trainer Götz den Spieler während der gesamten 90 Minuten nicht einsetzte, deutet auf einen Abschied des Brasilianers hin.
In der Startelf war als einziger der WM-Fahrer Josip Simunic aufgelaufen – Arne Friedrich und Gilberto genießen nach wie vor ihren Urlaub. Simunic’ Hereinnahme verlieh der zuletzt unsicheren Hertha-Abwehr mehr Souveränität.
Die Berliner, die im Mittelfeld überraschend Andreas Schmidt einsetzten, spielten von Beginn an engagiert. Dick van Burik mit einem Kopfball (5. Min.) und Ellery Cairo mit einem Schuss aus 16 Metern (13.) hatten die ersten, wenn auch wenig gefährlichen Möglichkeiten. Besser machte es in der 25. Minute der einzige Berliner Stürmer Marko Pantelic. Die Flanke des völlig allein gelassenen Cairo von rechts nahm der Serbe mit der Brust runter und zog aus 14 Meter Entfernung trocken und unhaltbar ab.
Hätten die Berliner ihre Angriffe konsequenter vorgetragen und öfter den Abschluss gesucht, wäre zur Halbzeit schon mehr als eine 1:0-Führung drin gewesen. Vor der Pause kam Moskau überhaupt nicht mehr gefährlich vor das Tor von Christian Fiedler. Nach dem Seitenwechsel und mit den beiden neuen Spielern Sergej Semak und Dimitri Kiritschenko änderte sich das.
Die 3.500 Zuschauer, die dem Spiel eine UI-Cup-würdige Stimmung verliehen, sahen zwischen der 54. und 69. Minute mehrere gute Möglichkeiten für das Team des jungen Trainers Leonid Slutski (35). Doch entweder vertendelten die Moskauer, oder die Berliner Abwehr konnte in höchster Not noch klären.
In der Schlussphase bekam Hertha das Spiel wieder besser in den Griff. Bei den Russen wich die Hoffnung auf zwei notwendige Tore immer mehr. Cairo lieferte sich in der 78. Minute ein kleines, aber folgenloses Gerangel mit seinem Gegenspieler. Schließlich sorgte Yildiray Bastürk mit dem 2:0 nach einem Konter über Pantelic in der 88. Minute für die Entscheidung.