Helrik Bobke, hält Kühlschränke länger keimfrei : Der Hygiene-Tüftler
HELRIK BOBKE, 41, Maschinenbauer, hat den Keimen im Kühlschrank europaweit den Kampf angesagt. FOTO: PRIVAT
Der Apfel wohnt seit zwei Monaten im Kühlschrank. Langsam fängt er an, runzlig zu werden. Aber frisch ist er immer noch. Dass der Apfel noch längst nicht verschrumpelt ist, verdankt er der Idee von Helrik Bobke, dem Kühlschrankbesitzer. Ein Artikel in einer amerikanischen Zeitung inspirierte den 41-jährigen Erfinder. US-Forscher untersuchten damals den Keimbefall von Kühlschränken und fanden eine besorgniserregende Menge von Keimen. Bobkes Idee war es, Hygiene im Kühlschrank mit einfachen Mitteln zu schaffen.
Durch seine Arbeit im Bereich der Trinkwasserdesinfektion kannte sich der studierte Maschinenbauer mit Chemikalien zur Keimbeseitigung aus. Er forschte in der Folgezeit an Varianten, die Chemikalien „hausfrauentauglich“ für die Verwendung im Kühlschrank zu machen. Dafür übernahm Bobke die Technik der Disco-Leuchtstäbe, bei denen durch Knicken eine chemische Reaktion ausgelöst wird, die zum Leuchten führt. Ähnlich funktioniert sein „knick’n’clean“: Durch das Knicken des kleinen Plastikstäbchens wird die Reaktion von zwei Chemikalien ausgelöst, die bis zu vier Wochen die Keimbildung in Kühlschränken reduzieren kann. Dadurch blieben Lebensmittel länger frisch, sagt Bobke.
Der gebürtige Eckernförder machte in Hannover sein Diplom in Maschinenbau mit Schwerpunkt Energie- und Verfahrenstechnik. Er kam zum Studium und ist danach geblieben. Vier Jahre ist es nun her, dass Bobke die Idee hatte und erste Prototypen anfertigte. Zwei Jahre später machte er sich selbständig. Nun will er sein „knick’n’clean“ in jedem europäischen Land bekannt machen.
Sein eigenes Produkt nutze er ständig, sagt Bobke. Manchmal hängen sogar mehrere Stäbchen gleichzeitig in seinem Kühlschrank – etwa wenn er neue Varianten testet oder der Trick mit dem Knick aus Versehen ausgelöst wurde. Mehr Stäbchen töten zwar nicht mehr Keime, aber stoppen kann man die einmal ausgelöste chemische Reaktion nicht mehr. Und das Stäbchen ist über die Jahre so was wie sein Kind geworden. Das kann man nicht einfach so wegwerfen.Daniela Krebs