: Helmuth an Rudi
Letzte Kraftanstrengung eines Parteivorsitzenden. In einem – fast dramatisch klingenden Appell – hat Hamburgs scheidender SPD-Parteichef Helmuth Frahm gestern seinen Bonner Amtskollegen Rudolf Scharping aufgefordert, die für den Fall einer Regierungsübernahme der SPD angeplante Ergänzungsabgabe „noch einmal ernsthaft zu überdenken“. Scharping hatte am Freitag angekündigt, auf alle Bruttojahresgehälter über 50.000 Mark eine zehnprozentige Ergänzungsabgabe zu erheben, falls er im Oktober zum Bundeskanzler gewählt wird. Frahm weist Scharping in einem persönlichen Brief darauf hin, daß „die genannte Einkommensgrenze zu großen Verwerfungen bei unserer Stammwählerschaft führen“ werde. Die in der Hamburger Parteizentrale eingehenden Reaktionen auf den Scharping-Plan seien so dramatisch, „daß wir uns in dieser Frage dringend bewegen sollten“, schreibt Frahm.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen