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Helm auf, Herr Umweltminister, die Atomverhandlungen gehen wieder los
Der grüne Bundesumweltminister Jürgen Trittin bei einem Besuch des geplanten Endlagers für atomare Abfälle in Gorleben. Auch die Zukunft dieses Lagers steht zur Debatte, wenn die rot-grüne Koalition am kommenden Mittwoch, dem 19. Januar, endgültig ihre Haltung zu den diversen Atomfragen festlegt. Das Angebot an die Stromkonzerne RWE, Veba und Viag lautet vermutlich so: Jedes Atomkraftwerk darf durchschnittlich dreißig Jahre laufen. Alles andere sei politisch oder juristisch nicht durchsetzbar, argumentieren nun auch viele Grünen-Politiker, die einst vor den Bauzäunen der AKW für den sofortigen Ausstieg demonstrierten. Ob in dieser Regierungsperiode überhaupt noch ein Kraftwerk abgeschaltet wird, steht nun aber in den Sternen. Trittin und seine Grünen hoffen jedoch auf eine Gegenleistung der Industrie für das großzügige Angebot der Regierung: Die Konzerne sollen freiwillig ihre ältesten AKW bis 2002 abschalten. Dafür dürften sie dann mit ihren modernsten Reaktoren noch länger als dreißig Jahre Strom produzieren.
Foto: Reuters
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