: Heim für jüngste Straftäter
JUSTIZ Geschlossene Einrichtung für Straftäter im Kindesalter geplant. Debatte um junge Dealer
Das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) plant im brandenburgischen Rauen, Kreis Oder-Spree, eine geschlossene Einrichtung für Straftäter im Kindesalter. Auf „Gut Johannesberg“ könnten 36 Plätze für delinquente, strafunmündige und psychisch auffällige Kinder geschaffen werden, sagte EJF-Vorstandsvorsitzender Siegfried Dreusicke am Mittwoch. Dazu seien Investitionen in Höhe von 2 Millionen Euro erforderlich.
Unter dem Motto „Menschen statt Mauern“ betreibt der diakonische Träger nach eigenen Angaben derzeit in der Uckermark fünf stadtferne sozialpädagogische Einrichtungen, die auf die Betreuung von delinquenten Kindern unter 14 Jahren spezialisiert sind. Insgesamt stünden dort 40 Plätze zur Verfügung.
Nach dem wiederholten Aufgreifen strafunmündiger Kinder als Drogendealer in Berlin ist die Debatte über die geeignete Unterbringung krimineller Kinder neu entbrannt. Der Linke-Chef Klaus Lederer lehnte geschlossene Heime für kriminelle Kinder ab. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte gesagt, Heime, in denen die Kinder „kommen und gehen können, wann sie wollen“, seien in diesen Fällen „völlig sinnlos“. (ddp)