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„Heil–Hitler“ - ein Ausrutscher?

■ Wirbel um angebliche Äußerung von Fußball–Nationalspieler Engels

Tel Aviv (dpa/taz) - Der 1. FC Köln hat seinen Fußballnationalspieler Stefan Engels von einer Israel–Reise vorzeitig nach Hause geschickt. Engels soll im Spiel gegen Makkabi Haifa seinen Gegenspieler Daniel Brailowski mit der Äußerung „Heil Hitler“ beschimpft haben. Engels bestreitet diesen Vorwurf: „Ich habe das nicht gesagt.“ Er habe stattdessen lediglich „Halts Maul!“ gerufen. Trotz dieses Dementis will der Kölner Club, der gegenwärtig an einem Turnier in Israel teilnimmt, Engels ins Flugzeug setzen, um „eine Belastung der deutsch–israelischen Beziehungen zu verhindern.“ Präsident Weiand: „Ich kenne Engels seit 15 Jahren und ich habe keinen Grund zu glauben, daß er das israelische Volk beleidigen wollte. Wenn er es gesagt hat, dann war es ein Ausrutscher.“ Engels Gegenspieler Brailowski bleibt dabei: „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß mich, und noch dazu in Israel, jemand mit Heil Hitler beschimpft.“ Er habe Engels danach ins Gesicht gespuckt. Trotz der Empörung war nach dem Spiel in Verbands– und Journalistenkreisen vereinbart worden, daß über den Vorfall nicht berichtet wird, um die Angelegenheit „nicht unnötig aufzublasen“. Die israelische Zeitung „Chadaschot“ hat sich allerdings nicht an diese Absprachen gehalten und den Vorfall auf einer ganzen Seite öffentlich gemacht. Die Schlagzeile neben einem großen Foto von Engels lautete: „Raus mit ihm - und zwar noch heute!“

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