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Havarie an Japans Akws Fukushima I + IIKühlung von 6 Reaktoren ausgefallen

Druckbehälter im Block 1 des Akw Fukushima I wird notdürftig mit Meerwasser gekühlt. Es ist unklar, ob es zur Kernschmelze kam. Auch im Block 3 fiel die Kühlung aus – im nunmehr 6. Reaktor.

Prüfung auf Radioaktivität: Aus der Zone um das Akw Fukushima I geborgene Kinder werden untersucht. Bild: reuters

TOKIO/BERLIN taz/dpa/dapd/afp/rtr (letzte Aktualisierung Sonntag früh 2:20 Uhr) | In einem weiteren Reaktorblock am Akw Fukushima I (Daiichi) hat sich nach neuesten Meldung die Lage verschärft. Wie ein Sprecher der Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) mitteilte, versagten am Sonntagmorgen (Ortszeit) im Reaktor 3 alle technischen Funktionen, um den erforderlichen Kühlwasserstand aufrecht zu erhalten.

"Um 5.30 Uhr hat die Versorgung mit Wasser aufgehört, und der Druck im Inneren erhöht sich allmählich", sagte der Sprecher. Tepco habe der Regierung Bericht erstattet. Damit ist nun offenbar am sechsten Reaktor an den beiden Akw-Standorten Fukushima I und II die Kühlung ausgefallen.

Das Gebäude des Reaktorblocks 1 im Akw Fukushima Daiishi stürzt ein. Bild: screenshot bbc news

Regierungssprecher Yukio Edano erklärte dazu am Sonntag, dass nun auch hier der Druck reduziert werde, indem man radioaktiven belasteten Kühlwasserdampf aus dem Reaktor ablässt. Das ist offenbar kurz darauf auch passiert.

Am gefährlichsten ist aber nach wie vor die Lage am Block 1 des Akw Fukushima I. Der von einer Kernschmelze bedrohte Reaktorblock wird derzeit mit Meerwasser notgekühlt. Regierungssprecher Edano hatte am Samstag in Tokio erklärt, der Reaktordruckbehälter aus Stahl sei trotz der Explosion im umgebenden Gebäude noch intakt und nicht beschädigt.

Am Samstagmorgen um etwa 9.30 Uhr (unserer Zeit) war das Reaktorgebäude nach einer Explosion unterm Dach eingestürzt, der Reaktordruckbehälter des Blocks 1 aber offenbar intakt geblieben. Der innere Reaktordruckbehälter stellt den wesentlichen Schutz der Anlage dar. Von dem umgebenden Gebäude steht nur noch das Gerüst (siehe Foto).

Um den Reaktor vom Block 1 wieder zu kühlen, wird seit dem späten Samstagabend (Ortszeit) Meerwasser in den Reaktordruckbehälter gefüllt. Dem Wasser werde Borsäure beigemischt, um eine mögliche Kettenreaktion in den Brennstäben abzubremsen. Am Sonntagmorgen (japanische Ortszeit) erklärte Regierungssprecher Yukio Edano, durch das Einfüllen von Meerwasser seien inzwischen die Brennstäbe wieder komplett mit Kühlwasser bedeckt. Nun müsse erneut Druck, also Kühlwasserdampf, aus dem Reaktor abgelassen werden.

Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan war am Samstag selbst mit einem Hubschrauber am Akw, um sich ein Bild der Lage zu machen. 'Eine kleine Menge Radioaktivität ist entwichen", erklärte er hinterher laut Kyodo.

Das Gebäude um den Reaktordruckbehälter vor und nach dem Einsturz: japanisches Fernsehbild. Bild: Screenshot upstream.tv/nhk-tv

Eine Kernschmelze – oder doch nicht?

Weil in der Nähe der Anlage auch radioaktives Jod und Cäsium gemessen wurde, geht Japans Agentur für Atomsicherheit dagegen davon aus, dass die Brennstäbe teilweise geschmolzen sind. Eine partiale Kernschmelze also. Das berichtete am Samstag die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Doch in den Stellungnahmen der japanische Regierung ist davon keine Rede.

Am Samstagabend erklärte Bundesumweltminister Norbert Röttgen dazu im ARD-Fernsehen, dass es "widersprüchliche Angaben" zu der Frage einer Kernschmelze gebe. Starke Indizien sprächen jedoch für eine Kernschmelze, insbesondere die Messung von radioaktivem Cäsium und Jod.

Der ehemalige Chef der Atomaufsicht in Deutschland, Wolfgang Renneberg, sah bereits am Samstagnachmittag keine Chance mehr für eine Kontrolle des Meilers Fukushima I. "Das ist das klassische Szenario, das den sogenannten Super-GAU umschreibt", sagte Renneberg. Eine Kühlung des Reaktors sei offenkundig nicht mehr möglich, die Batterien zur Versorgung des Systems müssten am Samstagmorgen erschöpft gewesen sein.

Auch Greenpeace ging am Samstag nach eigenen Angaben von einem nicht mehr vollständig kontrollierbaren Super-GAU in der Anlage aus.

Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi, auch Fukushima I genannt, besteht aus zwei Baukomplexen, einer von vier und einer von zwei Reaktoren und liegt direkt am Meer, war also Erdbeben und Tsunami unmittelbar ausgesetzt. Es befindet sich rund 270 Kilometer nordöstlich von Tokio. Alle sechs Blöcke sind schon recht alt: Sie gingen in den siebziger Jahren ans Netz. Zwei weitere sind geplant. Drei der sechs bestehenden Reaktorblöcke waren zum Zeitpunkt des Bebens wegen Wartungsarbeiten komplett abgeschaltet gewesen. Am Freitag hatte es an zweien der Blöcke Probleme mit der Kühlung gegeben. Sonntag früh (Ortszeit) kam noch der dritte Block hinzu.

Ernste Probleme gab es in der Nacht zum Samstag auch in dem 12 Kilometer weiter südlich gelegenen Atomkraftwerk Fukushima Daini, auch Fukushima II genannt, das aus vier Reaktoren besteht. Am Samstag früh um 8 Uhr Ortszeit meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo, dass auch hier das Kühlsystem von drei der vier Reaktoren ausgefallen sei.

Und auch für diesen Meiler wurde der nukleare Notstand ausgerufen. Inzwischen hat der Betreiber Tepco nach eigenen Angaben im Laufe des Samstages (Ortszeit) an allen vier Blöcken von Fukushima II aus Sicherheitsgründen kontaminierten Kühlwasserdampf und damit Druck aus dem Reaktordruckbehälter abgelassen.

Verwirrung um Explosion am Akw

Was die Explosion im Reaktorgebäude von Block 1 am Akw Fukushima I am Morgen angeht, kamen im Verlauf des Tages sehr verwirrende Informationen von der japanischen Regierung. Während es zuerst hieß, dass es keine Explosion gegeben habe, wurde einige Stunden später eine Explosion bestätigt, die aber nicht im Reaktordruckbehälter stattgefunden habe.

Am späten Mittag schließlich erklärte Regierungssprecher Edano die Explosion folgendermaßen: Durch das Absinken des Kühlwasserstandes in dem Siedewasserreaktor habe sich Wasserstoff gebildet, der in das Reaktorgebäude ausgetreten sei. Dort habe sich der Wasserstoff beim Kontakt mit Sauerstoff entzündet und habe die Explosion verursacht, durch die das Reaktorgebäude eingestürzt sei. Im Inneren der Stahl-Reaktorhülle habe es aber keine Explosion gegeben.

Die japanische Regierung hat den Evakuierungsradius um die havarierten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi auf 20 Kilometer ausgeweitet. Die radioaktive Strahlung gehe nach einem Anstieg wieder zurück, so die Agentur Kyodo. Der Evakuierungsradius um das zweite havarierte Akw, das 12 Kilometer entfernte Akw Fukushima Daini ("Fukushima II"), wurde auf zehn Kilometer angesetzt.

Schon 140.000 Menschen in Sicherheit gebracht

Wie die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am späten Samstagabend (unserer Zeit) bekanntgab, wurden bislang rund 140.000 Menschen evakuiert aus den Regionen um zwei japanische Atomkraftwerte. In einem Radius von 20 Kilometern um Fukushima Daiichi seien etwa 110.000 evakuiert worden, in der Umgebung von zehn Kilometern um die Anlage Fukushima Daini rund 30.000 weitere. "Die kompletten Evakuierungsmaßnahmen wurden noch nicht abgeschlossen", teilte die IAEA mit.

Wie die japanischen Behörden Sonntagnacht unserer Zeit erklärten, könnten bis zu 160 Personen der Strahlung ausgesetzt gewesen sein. In Evakuierungszentren wurden Flüchtende daraufhin untersucht.

Laut dem Betreiber Tepco hat es am Akw Fukushima Daiichi vier Verletzte gegeben. Keiner sei lebensgefährlich verletzt und alle seien bei Bewusstsein, hieß es.

Röttgen sieht keine Gefahren für Deutschland

Eine Gefährdung Deutschlands vom beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima kann nach den Worten Umweltminister Norbert Röttgen "praktisch ausgeschlossen werden". Diese liege an der großen Entfernung und der Wind- und Wetterlage, sagte Röttgen am Samstag vor Beginn eines Landesparteitags der nordrhein-westfälischen CDU in Siegen. In Japan wehe der Wind vom Festland auf den Pazifik und nicht in westliche Richtung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Guido Westerwelle und Umweltminister Norbert Röttgen erörterten am Samstagabend bei einem Krisentreffen die Konseqenzen aus dem Reaktorunfall: Kanzlerin Merkel (CDU) kündigte angesichts des Atomunfalls in Japan die Überprüfung der Sicherheitsstandards bei den deutschen Akws an.

"Die Geschehnisse in Japan sind ein Einschnitt für die Welt", sagte Merkel. Wenn in einem solch hoch entwickelten Land wie Japan mit höchsten Sicherheitsstandards ein solcher Unfall passiere, könne "auch Deutschland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen". Schwarz-Gelb will daher die technischen Standards in Deutschland überprüfen. Politisch folge dagegen nichts aus der Havarie.

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97 Kommentare

 / 
  • Z
    Zakob

    Liebe taz,

    wie immer ein überdurchschnittlich guter Artikel, informativ und mit genügend Hintergründen.

    Der Satz hier ist euch aber sehr misslungen, das seht ihr selbst, oder?

     

    "Auch Greenpeace ging am Samstag nach eigenen Angaben von einem nicht mehr vollständig kontrollierbaren Super-GAU in der Anlage aus."

     

    Ein Größter Anzunehmender Unfall ist schon ein Superlativ, auch ohne ein "Super" davor. Und das sowas nicht kontrollierbar ist, wird impliziert.

  • U
    upunkt

    stimme planb zu: Genauso kann man fragen, warum Borsäure zugesetzt wird, wenn so ein Siedewasserreaktor doch prinzipiell unterkritisch ist. Handelt es sich bei der entstehenden Wärme etwa nicht nur um Nachzerfallswärme, sondern auch um Wärme einer wieder eingesetzten Kettenreaktion?

  • K
    Karl

    @ planb

     

    Kaliumjodid wirkt kompetitiv, es muss daher vor einer möglichen Exposition eingenommen werden...

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • K
    kis

    Hier ein Link auf eine Sendung von Report Mainz aus 2010 zum Thema Alternativen zur Atomkraft:

     

    http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/310120_report-mainz/5429234_wie-die-bundesregierung-sauberen-strom-aus-norwegen?buchstabe=R

  • HS
    Hannelore Schattig

    Wenn man sich auf eure Berichterstattung im Internet

    allein verlassen würde dann wäre man das was die meisten Menschen im Lande schon sind:unterinformiert.

    Bei der Nuklearkatastrophe,die eigentlich euer Leib- und Magenthema sein sollte ist dies ein journalistisches Versagen und durchaus mehr als ärgerlich. Eure Online- Präsenz ist eh dürftig im Vergleich mit anderen. Wo sind eure Redakteure und ihr

    Verantwortlichkeitsgefühl? Wochenend und Sonnenschein und ohne taz im Wald allein?

     

    Gruss

    Hanni

  • PS
    Post Scriptum

    Jetzt auch noch Tohoku mit erhöhten Messungen.

    Meteorologisches Institut "upgradet" Erdbeben auf 9.0, trotzdem keine Infos whatsoever über Winde und Windrichtung... Laut NHK, Regierung vertraut 100% dem Tepco, dass sie alles in ihrer Macht getan haben.

    Leider kann es keiner überprüfen, nicht?

  • E
    egal

    @ Katharsis, du schriebst: Das kann man als Deutscher echt gar nicht verstehen...?? Was hat das denn mit Deutsch sein zu tun , mhhh ?Ist das ne Provokation gewesen, zumal hier hier in D. ja auch die Laufzeitverlängerungen von den AKWs durchgesetzt wurden....

  • O
    Olafente

    @Vic:danke,du sprichst uns aus der Seele,aber um weiter Milliarden mit dieser Scheiße zu verdienen muß man halt etwas Zynismus vertragen.@Katharsis:was meinst du wie lange die hier laufen würden,wenn sie dürften wie sie wollten.

  • M
    Martin

    Mitmachen: Bundesweit Mahnwachen für den Atomausstieg: Montag, dem 14. März,www.ausgestrahlt.de.

  • PS
    Post Scriptum

    Laut Greenpeace Dtl. (7:43h), gibt sogar die Regierung zu, dass im Reaktor 3 die Brennstäbe "teilweise verformt seien"? Explosion nicht ausgeschlossen, aber keine Gefahr für den Druckbehälter, lautet es wieder einmal.

    Wie lange noch, bis endlich unabhängige und glaubwürdige Quellen an die Quelleninfos herankommen können? Wäre ein solches Informationsmonopol auch in Europa zu erwarten in ähnlichen Situationen? Ich finde das irgendwie unannehmbar...

  • K
    Kasriel

    Atomstrom

    Nehmen wir mal an, Du bekommst eine Rechnung auf der steht zu Bezahlen bis! Dann gehe ich davon aus das du sie Bezahlst bis!!!! Seit mehr als 20 Jahren, Soviel Zeit hast du nicht zum bezahlen deiner Rechnung, Weiss die Atom Lobby um den Ausstieg. Dann muss sie sich fix was einfallen lassen. Das ist dann Ihr Problem wo sie Strom herzaubert, hatten lange genug Zeit. Im Übrigen wie wäre es mit Strom sparen??? Warum muss Computer 24 Stunden laufen und die Musik TV sachen usw immer auf Stand By.?

    Das andere ist, Es zeigt sich sehr sehr Deutlich, Das da unten Gelogen wird das sich die Brennstäbe Biegen. Warum Um Betreiber und Versicherungen davor zu schützen das die Menschen Regresszahlungen verlangen. Den wo es keine Strahlung gibt, gibts keine Strahlenkrankheiten. Auch in Japan und Tschernobyl Gab es Garanie Erklärungen. Was sollen wir mit dem Wisch, wenn sie unsere Kinder Krankmachen und unser Land Trinkwasser und Luft Verseuchen. Die Radioktivität ist doch da. Sie ist nicht Weg. 40 oder 100 und mehr Jahre Leiden Menschen und Tiere. Wer kann das wirklich mit seinem Gewissen Vereinbaren. Das sind keine Bagatellschäden. Und wie wir da unten sehen, brauchen wir doch nicht glauben, das wir, hier Wahrheitsgemäß Informiert werden. Die Leuten wird jetzt noch rasch die Finanzielle Sicherung entzogen, die Versicherung versprechen.

    Das Risiko ist viel viel viel zu hoch, darum lasst und die Hände reichen damit unsere Kinder Strahlenfrei leben können, lasst uns den Anfang machen, solange wir das noch können!

    Kasriel@email.de

  • KG
    Kolja Gruber

    An Herrn Minister Röttgen: Ich fordere: Die Erhöhung der Einspeisevergütung für privat erzeugten Solarstrom Laut EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) SOFORT! Rücknahme der Kürzungen in diesem Sektor durch die Merkel-Administration SOFORT!

  • V
    vic

    Eine Anregung:

    Wie wär`s mit einer Themen-taz aus gegebenem Anlass. Leider findet sich in den Kommentaren von offenem Lobbying über Halbwissen bis komplettem Unwissen ein sehr breites Spektrum von Wortmeldungen.

    Und bitte, achten Sie sehr auf die KOnsequenzen der Regierung Merkel. Ich bin sicher, wir werden vor den Landtagswahlen nichts Konkretes zu hören kriegen.

  • V
    vic

    Jeder Verbraucher, der Atomstromkonzernen den Scheiß abkauft, ist verantwortlich für die Existenz und die völlig ungewissen Folgen von Atomkraftwerken.

    Um AKWs den profitablen Betrieb unmöglich zu gestalten, brauchen wir keine karrieregeilen und geschmierten Politiker. Das haben wir ganz alleine in der Hand.

    Kein Konzern wird ein AKW unterhalten das nur Kosten verursacht.

  • A
    AaarghhhH

    "Wie erklärt sich der Anstieg von gestern auf heute in Deutschland um über das 150fache?"

     

    Erklärungsversuch:

    In der sogenannten Wiederaufbereitungsanlage La Hague

    wird doch geschäftsmässig radioaktiver Abfall ins Meer verklappt und über die Schornsteine in ganz Europa verteilt.

    Der Rest geht nach Russland, aufbereitet wird da überhaupt nichts. Das ist eine (un)reine Beschönigung.

     

    Dazu gab es eine Fernsehdokumentation auf ARTE.

    Besonders beunruhigend, die Animation, wie sich die Abgaswolke in Europa verteilt.

  • D
    deviant

    For acute (that is, received in a relatively short time, up to about one hour) full body equivalent dose, 1 Sv causes nausea, 2-5 Sv causes epilation or hair loss, hemorrhage and will cause death in many cases. More than 3 Sv will lead to LD [lethal dose] 50/30 or death in 50% of cases within 30 days, and over 6 Sv survival is unlikely.

    (wikipedia)

     

    BREAKING NEWS: Fukushima plant radiation briefly at 1,204 micro sievert (kyodonews, 11:23 13 March).

     

     

    Alles ist wieder genau so, wie bei Tschernobyl: Alles wird vertuscht und selbst die eigene Führung weiß nicht genau, was los ist (das läuft hierzulande ja genau so, siehe Vattenfall etc), die wahren Helden kämpfen weiter, um das Schlimmste zu verhindern und werden in kurzer Zeit krepieren.

  • P
    peripatus

    Die Japaner sind in der Lage in Borneo eine Infrastruktur in den abgelegensten Urwald zu stellen, die ihnen ermöglicht unter Flutlicht die Urwaldriesen zu fällen und abzutransportieren. Sie vermögen es auch , eine Flotte auszurüsten , die in der Antarktis bei schwerer See und Tiefsttemperaturen ein paar Monate lang Wale jagen kann . Die Lobby der Walfänger bringt es fertig, sich das noch teilweise vom Staat bezahlen zu lassen und mit Millionen von Dollar kleinere Staaten zu bestechen, auf internationalen Konferenzen für den Walfang zu stimmen.Sie sind aber unfähig ein ausreichendes Notstromsystem für die Kühlung ihrer Atomkraftwerke bereitzustellen bzw genügend und geeignete Batterien und Anschlußkabel für den Notfall bereitzuhalten.So funktioniert unkontrollierter Kapitalismus, wenn die Lobbiisten in den Regierungener nicht von politischen Gruppen behindert und in Schranken gewiesen werden.

  • B
    Bitbändiger

    Ist doch Klasse, die Improvisationsfreudigkeit unserer japanischen Freunde! Die werden das Ding schon irgendwie schaukeln!

    Mir stößt dabei allerdings auf, dass die Kühlkreisläufe von Atomreaktoren aus gutem Grund "geschlossene Systeme" sind, alldieweil das die Bennstäbe umschmeichelnde Kühlmittel durch diese intensive Berührung kontaminiert wird. Damit drängt sich die Frage auf: Was passiert eigentlich mit dem Meerwasser, das jetzt "einfach so" in den Druckbehälter gepumpt wird und, wenn es kühlen und nicht verdampfen soll, in Bewegung gehalten werden muss? Ab ins Endlager (falls es eines gibt)? Oder doch eher zurück ins Meer (der japanische Fischfang findet eh in weit entfernten Gestaden statt)?

  • JK
    Juergen K

    @ (i) dejot

     

    der deutsche Energie Pro Kopf Verbrauch ist

     

    49 000 kwh

     

    in 2003

     

    quelle:

    http://www.umweltbewusst-heizen.de/Heizungsvergleich/Energieverbrauch/Welt/Energieverbrauch-Vergleich-Welt.html

  • P
    planb

    @ magischmagisch: das mit der kernschmelze ist nicht jedem klar, weil manche ihre technikgläubigkeit einfach nicht einsehen wollen... gleiches problem wie mit religionen...

    ich meine, wenn leute evakuiert werden, die von der strahlung nicht betroffen sein können, weil ja nur bissi was abgelassen wurde zwecks druckausgleich, warum gibt man denen dann jod? schon allein das zeigt, dass sich seit samstag vormittag dort tschernobyl wiederholt.

    aber nein, wer das sagt ist ja einfach zu d*mm sich über die technik bei wikipedia zu informieren.

    plan b: ein gesetz erlassen, dass solche d*ummschwätzer jetzt sofort nach japan fliegt, dann könnte man diesem unglück was positives abgewinnen.

  • D
    dejot

    Solange alle Haushalte noch jeweils 3500kWh pro Jahr verbrauchen, brauchen wir die Kernkraft. Irgendeiner muss ja diese massiv schwankenden Einspeisungen von energetisch unsinnigen Solarmodulen kompensieren, damit das elektrische Netz nicht total zusammenbricht. Jeder der keinen Atomstrom oder Kohlestrom haben möchte, möge bitte die Hausleitung kappen und nur noch von Solar und Wind leben. Glaube kaum, dass damit 3500kWh zusammenkommen.

    Wenn nachts kein Wind weht, dann wird der Ökostrom mit Luft und Liebe erzeugt, oder wie?? Dann kommt der Ökostrom natürlich aus einem AKW oder Kohlekraftwerk. Aber Hauptsache, ich habe meine tollen Ökozertifikate...

  • K
    Katharsis

    Der Reaktor stammt aus den 70ern und sollte eigentlich Anfang März 2011 abgeschaltet werden, aber dann habe man sich für eine Laufzeitverlängerung entschieden.

     

    Jetzt der Super-Gau!

     

    Unglaublich, diese crazy Japaner. Einen 40 Jahre alten Reaktor weiterlaufen zu lassen und eine einmal beschlossene Stilllegung aufzuheben, nur um veraltete Anlagen länger laufen zu lassen. Echt völlig verrrückt, die Menschen die da leben.

     

    Das kann man als Deutscher echt gar nicht verstehen...

  • D
    Dolph

    Sorry, aber das ist doch alles gequirlter Quark! Die Äusserung von Renneberg zum Beispiel ist von heute Mittag. Nun ist aber mitlerweile ja offenbar klar, dass eine Kühlung sehr wohl noch möglich zu sein scheint. Renneberg also jetzt mit seiner alten Äusserung als "Gegenmeinung" heranzuziehen ist einfach total hanebüchen und vor allem ist es schlicht und ergreifend schlechter, ja lausigster Journalismus. Wenn man es denn überhaupt noch als Journalismus bezichnen will!

  • B
    Banzai

    Ich stelle noch einmal diesen Link hier ein:

     

    http://www.bousai.ne.jp/eng/index.html

     

    Es handelt sich dabei um das

    Disaster Prevention and Nuclear Safety Network for Nuclear Environment in Japan.

     

    Ich suche immer noch die Antwort auf die Frage, warum für die Atomanlangen-Standorte Fukushima, Miyagi, Aomori und Hokkaido keine Messwerte angegeben werden. Lediglich der Hinweis "under Survey" wird genannt.

     

    Kann das irgend jemand erklären???

     

    PS.: Falls der Link nicht (mehr) funktioniert, hier ein Screenshot der Seite:

     

    http://www.das-floss-der-medusa.de/assets/plugindata/w2dblg5d2a19aa0a34f2f6a90e45222b16fb5e/pic1299919316.jpg

  • OO
    @ Ojemine

    "von Ojemine:

    lustig... ihr angsthasen"

     

    von wegen Angsthasen, wir würden dir gerne ein paar Fässer Atommüll anbieten, in deinem Wohnzimmer ist doch sicher noch Platz.

  • PS
    Post Scriptum

    Greenpeace meldet, dass das japanische meteorologische Amt keine Angaben mehr im Internet liefert???

    Da stimmt was gewaltig nicht.

    Was ist, wenn es stimmt, wenn der gesamte Reaktor schon längst weg ist???

  • O
    Ojemine

    lustig... ihr angsthasen

  • J
    Joe

    Das in diesem Land, wo doch der Nukleare Sperrgürtel sich breitmachen sollte (bzw. wohl immernoch soll, wenns hart auf hart kommt) die "mächtigen" (bzw. Freunde der Sperrgürtelerfinder) so unmenschliches Zeug sagen wie >>> hey das is doch weit weg blah blah... verwundert mich eher nicht.

    Das in Japan, die ja schon wissen wie sich Atomverseuchung anfühlt, die "mächtigen" ihnen trotzdem (bzw. gerade deswegen) die (friedliche) Nutzung dieses Technischen Wunderwerks aufs Auge gedrückt haben, verwirrt mich schon eher.

     

    Das "anständige" Bürger (Weltweit) etwas gutheissen (bzw. befürworten) von dem sie nicht den Hauch einer Ahnung haben. Von dem sie nicht wirklich wissen wie ihre eigenen Nachkommen damit "leben" (evtl. aber eher nur damit herrum siechen) werden, nicht mit aller Macht ablehnen, ist schon fast wieder "lustig" ....

     

    Eines weiss doch eigentlich jeder bzw jede

     

    SCHEISSE PASSIERT

    wenns schlecht laufen könnte, wirds schlecht laufen.

     

    Aber Weltweit sagt man den Menschen

    Hey Mensch, piss dich nicht ein. Wir haben eine Plan B für den NOTFALL. Voll einfach die Lösung.

    Wenns passiert, gehn wir einfach weg ......

    20 km oder 50 oder 100 oder 1000 oder 10000 oder, oh Scheisse bei 40.000 bin ich ja schon einmal rum.

    mmmmmm

     

    Toller Plan B

  • V
    Volker

    @Peter Mueller

     

    Vielen Dank für diese Information und Richtigstellung.

    Der Anstieg war außerdem nur in Bayern, nicht in Deutschland.

     

    Was die Erreichbarkeit Deutschlands von radioaktiver Luft aus Japan betrifft, kommt es wohl auf die Höhe an.

    Im Jetstream bewegen sich die Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h. Dann wäre es theoretisch möglich.

  • ER
    E. Reiner

    versteh ich slles nicht. atomkraft ist sicher, ein supergau passier nur alle 100 000 jahre und die erde ist eine scheibe.

    und die bundesregierung wie die regierung japans sind doch ausschließlich der gesundheit der bürger verpflichtet. gut, dass die nicht die atomindustrie unterstützen oder von der abhängen.

    und in deutschland kann das alles überhaupt nicht passieren.

    schlafen wir weiter gut mit unseren regierungen.

  • ED
    E de Fault

    Bundespräsident Wulff hat heute zum Auftakt der Bürgerforen in 25 Städten eine Schweigeminute einlegen lassen "für die Opfer von Erdbeben und Tsunami" ... von irgendeinem Reaktorunfall sagte er kein Sterbenswort (die Meldungen aber schon).

    Das ist für ihn nur eine nicht erwähnenswerte Randerscheinung.

     

    Da hätte ich ihn gerne anschließend eine ganze Minute lang angebrüllt: Du aufgeblasenes Riesenarschloch, hast doch kürzlich noch deine präsidiale Unterschrift unter die Laufzeitverlängerung gesetzt und damit die Gelegenheit verpasst, deinen Bürgern Staatsmännische Größe zu zeigen.

    Jetzt ertrage ich dein spöttisches Grinsen zur Bertelsmann-gestützten Inszenierung "Bürgerbeteiligung" nur noch mit äußerster Beherrschung, weil Du einer von denen bist, die im Bunde sind mit der Atomindustrie - und sich zynisch seit dreißig Jahren wider besseres Wissen sowohl über die Sachargumente der Kernkraftgegner als auch über die Mehrheitsmeinung des eigenen Volkes hinwegsetzt. Es ist schier unerträglich.

     

    Frau Merkel wird uns sicher heute Abend erklären, dass es hier ja keine so starken Erdbeben gibt und unsere sicheren Atomkraftwerke zu keiner Zeit gefährlich sind.

     

    So wie uns der Depp Röttgen die Chuzpe hat zu erklären, dass platzende Reaktoren in Japan für uns hier nicht gefährlich sind.

     

    Achtung: Atomparteien _nicht_ wieder wählen!

  • A
    allaOM

    Deutschland ist nicht Betroffen.

     

    Das ist je eine Super Nachricht für den Planeten.

     

    Danke Röttgen für diese Weisheit.

  • SG
    Sven Geggus

    Das Teil ist bauartbedingt im Vorteil gegenüber Tschernobyl, weil es sich um einen Siedewasserreaktor handelt. Dieser Reaktortyp hat prinzipiell mit das geringste Risiko, dass es zur Kernschmelze kommen kann. Siehe auch den zugehörigen Artikel bei der Wikipedia. Ich hasse es echt wenn hier Leute diskutieren, die nicht sich nicht mal ansatzweise mit der Technik auskennen.

  • M
    MagischMagisch

    Abgesehen von der Mangelhaften Informationspolitik dort, ist das, was mich mehr beunruhigt, dass die dort die Kernschmelze wohl nicht mehr aufhalten können, auch wenn sie wie sie vorhaben den Reaktordruckbehälter -von dem ich übrigens NICHT glaube, dass er unbeschädigt ist- mit Meerwasser incl Borsäure füllen.

     

    Dass die Kernschmelze schon begonnen hat, ist ja wohl inzwischen so ziemlich jedem klar.

  • L
    Lope

    Zugegeben, Eure Berichterstattung hat sich gegenüber gestern verbessert. Dennoch bleiben manche Aussagen verwirrend, insbesondere die der Atomfreunde. Das angesprochene Ablassen des Überdrucks im Reaktor deutet allein schon auf eine Kernschmelze hin. In Deutschland wird für dieses letzte Mittel der Ausdruck "Wallmann-Ventil" genutzt. Die Reaktor-Sicherheitskommision (RSK) hat in den 80er Jahren dieses Ventil als eine Gegenmaßnahme für ein Platzen des Reaktorbehälters als eine Lehre aus dem Tschernobyl Desaster als nötige Ausstattung vorgeschlagen. Mit geeigneter Filterung käme zwar immer noch weit mehr Radioaktivität in die Umgebung als vertretbar, gegenüber einer Explosion des Reaktorbehälters mit allen Folgen wäre dies vor zu ziehen.

    Ein interessanter Artikel dazu findet sich z.B. bei der Konkurrenz aus dem Jahr 1987:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13525030.html

    Jetzt wäre wirklich interessant zu wissen in wie weit die Empfehlungen der RSK auch in Japan berücksichtigt wurden.

    Nun, Angela Merkel könnte sich ja als Liquidatorin zu Verfügung stellen und die ersten paar Schippen Sand auf den geschmolzenen Kern werfen wenn es soweit ist, danach käme Guido Westerwelle mit dem Schippen dran, danach...

  • K
    kuek

    Na super, die Fundis sind wieder aus den Löchern gekrochen. Ich wünsche den Japanern eine schnelle Bewältigung dieser Katastrophe und ziehe (vorläufig) meinen Hut vor ihrem Mut, Sachverstand und ihrer Tatkraft, eine Zivilisation auf einem tektonischen Pulverfass zu errichten, welche tatsächlich einer solchen Katastrophe gewachsen scheint.

    Nun bin ich gespannt, wie sich die nukleare Geschichte entwickeln wird. Immerhin, die einzige atomgetroffene Nation der Welt gehörte zu den Pionieren der nuklearen Energiegewinnung. Sind das nun Kamikazetendenzen, oder werden uns einmal mehr die Japaner zeigen, wie man mit risikohaften Technologien umgehen lernen muss und kann und uns vor Augen führen, dass das Herumpolemisieren, Schwarzmalen und professionelle Angsttiraden verbreiten eine Gesellschaft lähmt und jeglichen Fortschritt (im Sinne eines Weiterschreitens zur Ueberwindung erkannter Probleme) delegiert oder abwürgt.

  • S
    shibirian

    Regarding the meltdown, there is something most reports fail to mention.

     

    The reactor itself is located inside a spherical concrete building, which houses all of the pressure vessel, coolant and piping technology. This sphere is very huge. In fact, these cubic buildings on site enclose the reactors concrete spheres very tightly, with not much space inbetween left. So to say, as if you would place a soccer ball inside a box so that it cannot roll around freely inside of it.

     

    As one can see in the pictures following the explosion only the skeletal remains of said cubic box remains. The spherical concrete housing -the real reactor- is all but gone. All blown up.

    Not even the pressure reactor can be seen (this one is almost exactly located in the center of the box/sphere). It was probably blown to tiny bits with the blast.

     

    The nuclear fuel got probably vaporized together with it.

     

    That just means this was the equivalent of a dirty nuclear explosion, as from a small tactical nuke (without mushroom cloud). Worse amount of fallout since Sedan -> http://en.wikipedia.org/wiki/Sedan_(nuclear_test)

     

    So there is no meltdown. The stuff which could have melted got pulverized and is now blown with the wind really far around by now ...

     

    Oh, did I mention... the four reactors next to it also lack coolant ...

  • T
    Telehorse_UMA

    @PostScriptum:

     

    "Frei" und "demokratisch" ist Japan noch weniger als die sog. westlichen Nationen, die sich diese Atribute gerne zuschreiben.

     

    Verstrickungen zwischen Politik, Industrie und organisiertem Verbrechen existieren in Japan in einem weit größeren Maße, als dies im ästhetisierend verklärten Japanbild (zwischen High-Tech und Tradition, Hyperpostmoderne, Anime und Manga, blabla) vieler westlicher Laien, aber - beschämenderweise - auch Mit-Japanologen vorkommt.

     

    Gerade auch vor diesem Hintergrund spricht die Informationspolitik der japanischen Regierung und der zuständigen Behörden leider Bände...

  • Z
    Zafolo

    > Schreibt lieber etwas über das Wetter: In Japan ist stark ablandiger Wind: Ein unglaubliches Glück!

     

    Scheinbar ist nicht mal das wahr, es gibt einfach keine verläßlichen Informationen zur Zeit. Der Wind weht wohl nach Norden die Küste entlang. Kann sich aber auch schnell nach Süden drehen, Richtung Tokyo das nur 270 Kilometer entfernt ist.

     

     

    In größeren Höhen sollen die Winde relativ konstant nach Osten wehen. Das käme dann nach Tagen in Alaska oder Kanada / British Columbia an, aber schon sehr verdünnt.

     

    All das heißt aber nicht, dass eine Kernschmelze keine Folgen hier haben wird. Auch für die japanische Wirtschaft ist das eine Katastrope und die Folgen dürften auch hier spürbar sein. Wenn sich die Dinge negativ entwickeln, wird ein Teil des Landes unbewohnbar. Das würde sich auch hier wirtschaftlich auswirken, weil das Land ökononmisch eng mit dem Westen verbunden ist.

     

    Viel schlimmer sind die Folgen natürlich für das Land selber und seine Bewohner. Mir tut sehr leid, was da passiert.

  • D
    Dolph

    @Alex

     

    Der GAU ist definiert als der schwerste Unfall, für den die Anlage ausgelegt ist und der noch kontrolliert werden kann!

    Der Super-GAU ist ergo alles, was darüber hinaus geht. Stimmt schon so.

  • AH
    Alex Hinkel

    Experten sprechen bestimmt nicht vom "Super-GAU". Ein GAU ist doch schon der größte anzunehmende Unfall. Größer geht es nicht mehr, insofern ist das 'super' überflüssig.

  • D
    deviant

    Ganz aktuell: Guido Westerwelle degradiert Debatte über Super-GAU zu "parteipolitischer Fragestellung" - so zynisch kann man sein...

  • D
    Dukth

    Experten

     

    Es ist mal wieder unglaublich wie viele Experten es gibt, wenn es solch ein Unglückszenario gibt.

     

    Egal ob Kommentarschreiber, Minister oder die Kollegen in der Kantine. Jeder sagt was anderes und jeder weiß es genau. Als ob jeder Zweite in Deutschland Nuklear/ Tsunami/ Erdbeben- wissenschaftler wäre und sich vor Ort bereits ein Bild gemacht hätte.

     

    Würde doch die Welt doch bloss auf uns Deutsche hören.

  • B
    broo

    HavArie nicht Haverie

  • V
    vic

    Was in Japan geschieht ist für Umweltplacebo Röttgen also kein Anlass zur Sorge. Frei nach der Devise

    >es waren keine deutschen Passagiere an Bord<

    Schließlich sind wir weit weg und der Wind weht günstig.

    Doch dass es der Erde völlig egal ist, wo das passiert, und dass er, Röttgen höchstselbst für deutsche AKWs derzeit die Verantwortung trägt, so weit denkt er nicht, der Konzernknecht.

  • P
    Paria

    "Die wichtigste Meldung ist, dass trotz des Einsturzes des Reaktorgebäudes am Morgen (unserer Zeit) der Reaktordruckbehälter des Blocks 1 offenbar noch intakt ist."

     

    Na klar, gestern ging noch gar keine Gefahr von dem Reaktor aus. Als dann das äußere Gebäude explodiert ist, war ja der innere Teil immer noch intakt. Und nun, wo das komplette Gebäude eingestürtzt ist, ist ja wenigstens noch der Druckbehälter ganz.

     

    Damit ist ja wohl klar, was in wenigen Stunden gemeldet wird...der GAU.

     

    Aber keine Panik, Atomkraft ist sicher...

  • RH
    Redaktion HOTSPOT/Lokalfilmer

    Liebe Freunde und Kollegen,

     

    soeben hat die Redaktion von HOTSPOT unten stehende Protestmail an die Kanzlerin A.Merkel verschickt.

    Wir fordern Euch auf, es uns gleich zu tun und den Text - mit eigener Signatur versehen - an das Bundeskanzleramt zu versenden. Eine Katastrophe wie in den Japanischen AKW`s ist auch in Deutschland jederzeit möglich! Insbesondere die kerntechnischen Anlagen im Bereich des Rheingrabens sind hoch gefährdet!

    Handelt jetzt! Verbreitet den Protest über Eure Emailverteiler.

     

    Mit freundlichenen Grüßen

     

    Karsten F.G. Müller

    für die Redaktion

     

     

    Sehr geehrte Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel,

     

    in Anbetracht der Tatsache, dass sich sämtliche Sicherheitsvorkehrungen japanischer Kernkraftwerke in Hinsicht auf die vorhersehbare Gefahr eines Erdbebens als unwirksam erwiesen haben;

    in Anbetracht der Tatsache, das diese Kernkraftwerke bisher als mit die sichersten und modernsten der Welt galten;

    in Anbetracht der Tatsache, dass deren Sicherheitsstandards - insbesondere hinsichtlich der Erdbebensicherheit - die der älteren deutschen kerntechnischen Anlagen teilweise bei weitem übertreffen;

    in Anbetracht der Tatsache, dass sich deutsche kerntechnische Anlagen zum Teil ebenfalls in Erdbebengefährdeten Gebieten befinden;

    in Anbetracht der Tatsache, dass diese Kerntechnischen Anlagen nur bis zu einer Erdbebenstärke ausgelegt sind, welche in der Vergangenheit dort schon deutlich übertroffen wurden;

    in Anbetracht der Tatsache, dass Ihnen als Physikerin diese Sachverhalte bekannt sind und - vor allen Dingen -

    in Anbetracht der Tatsache, das sie als Bundeskanzlern in ihrem Amtseid geschworen haben, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden,

    fordern sie die Unterzeichnenden auf:

     

    1. als Sofortmaßnahme unverzüglich alle AKW vor Bj.1980 abschalten zu lassen;

    2. die Laufzeitverlängerungen für alle AKW in Deutschland unverzüglich zurückzunehmen;

    3. alle kerntechnischen Anlagen, welche nicht der medizinischen Versorgung der Bevölkerung dienen, binnen Jahresfrist stillzulegen, da eine hinreichende Sicherheit im Katastrophenfalle - wie sich jetzt in Japan zeigt - nicht zu gewährleisten ist.

     

    Die Unterzeichnenden weisen Sie darauf hin, das im Falle des Weiterbetriebes dieser kerntechnischen Anlagen, Sie persönlich haftbar gemacht werden, sollte sich eine Katastrophe wie in Japan auch in Deutschland ereignen!

     

    Hochachtungsvoll

    für die Redaktion

    i.A.

    Karsten F.G. Müller

    Redaktionsleiter HOTSPOT

    www.Lokalfilmer.de

  • U
    UMD

    Und ich wette, mit irgendwelchen Begründungen werden sich alle mitverantwortlichen Seiten schnellstens wieder aus der Affäre ziehen (wollen), nachher ist wieder keiner Schuld, man konnte natürlich nicht mit einem derart starken Erdbeben rechnen – wieso auch? Und die Hälfte der Bevölkerung frisst's auch noch, weil sie sowieso immer glauben, was die da oben an den Hebeln der Macht sagen, denn die müssen's ja schließlich wissen, wer auch sonst. Und schwups! wird das nächste Atomkraftwerk in der nächsten Krisenregion der Welt aus dem Boden gestampft! Traurig, traurig, traurig.

  • T
    Thomas.Grasmundt

    @2s4u:

    Woher wissen Sie das? Sind sie ein Insider?

  • TG
    Thomas Grasmundt

    @2s4u:

    Woher wissen Sie das? Sind sie ein Insider?

  • NE
    Negruej Ekseil

    Einer Industrienation fehlte der Strom für die Kühlpumpen.

    Wie konnte das sein?

    Die hingen doch im Netz und könnten von extern versorgt werden.

    Wenn das Netz ausfällt, gibt es Notstrom über Batterien und Dieselaggregate?

    Wenn das nicht reicht an Strom, wer hatte diese Anlagen genehmigt?

    Wieso hatte eine ganze Nation nicht ausreichend externe Aggregate um diese Pumpen zu betreiben? Diese Fragen kommen zu spät für eine Kühlung.

    Ohne diese Kühlung kann eine Kernschmelze nicht verhindert werden.

    Wieso also dieses "ruhig stellen" der Bevölkerung hier und dort?

    Nach einer Kernschmelze kommt der Fallout. Vom Wind hängt nur noch ab wie schnell und konzentriert der Fallout niedergeht. In 5 oder 50 Stunden. Und Du wirst krank: in 5 Tagen oder 5 Jahren. In 5 Jahren haben "wir" es vergessen, warum wir krank geworden sind ... Schlau !

     

    Merkt Euch nicht, was Sie sagen.

    Merkt Euch, wer (!) es sagt.

    ...und vergesst es nicht.

  • S
    snoopy

    Die Vernunft muss uns doch jetzt endgültig sagen, dass nur noch die gewählt werden dürften, die für die Stilllegung von AKWs sind. Selbstmörderisch wäre es doch, die wieder zu wählen, die vor der Atom-Lobby eingeknickt sind.Was von Menschen erbaut wurde, kann nicht 100-prozentig sicher sein.

  • F
    funkytraffic

    "Reaktordruckbehälter hält angeblich"

    schreibt bitte nicht so einen Unfug, das ist peinlich. Schreibt lieber etwas über das Wetter: In Japan ist stark ablandiger Wind: Ein unglaubliches Glück!

  • N
    njorgorg

    Die Atomgegner aller Welt wittern Morgenluft - gut so!

     

    Aber lasst uns darüber nicht das Leid in Japan vergessen. Einmal Inne halten und den Opfern für eine Zeit seine Gedanken schenken ist jetzt mehr als angebracht

  • FN
    Franz Nagel

    Umweltminister Röttgen meint, weil Japan weit weg sei und die dort freigesetzte Radioaktivität vom Wind auf den Pazifik hinaus geweht werde, sei eine Gefährdung Deutschlands praktisch ausgeschlossen. Hallo?! Das ist prä-ökologisches Denken. Wir essen hier in Deutschland schiffsladungsweise Fisch aus dem Nordpazifik ("Alaska-Seelachs")!

  • P
    Peter

    Hey hab hier grad was übers AKW im Neuwieder Becken gelesen. Genau von da komm ich her und ich kenns nicht anders wenn ich ausm fenster gucke - das ist so traurig.

     

     

    Es gab ein altes Deutsches Volkslied in der es im letzten Vers heißt:

     

    "Doch der Mensch lernte nie."

     

     

    Ich weiß jetzt schon, das wenn wir leider nicht alle wegen japan sterben, sich hier nix ändern wird. Niemals.

  • 2
    2s4u

    Bei Merkels "Krisengipfel" geht es doch nur darum, die Auswirkungen dieser Katastrophe auf die nächste Landtagswahl zu bewerten und darum den Schaden bei dieser Wahl möglichst klein zu halten.

    Deutschland, Du hast Merkel wirklich verdient!

  • U
    Urgestein

    Bei den offiziellen Verlautbarungen der japanischen Regierung fehlt eigentlich nur noch der Satz, dass es sich bei Fukushima tatsächlich um eine Produktionsstätte für Babynahrung oder Kinderspielzeug handelt und von dort überhaupt keine nukleare oder sonstige Gefahr ausgehen könne.

  • PS
    Post Scriptum

    Das ist unglaublich, im freien demokratischen Japan werden Informationen, die 1 1/2h vorher im öffentlichen Fernsehen ausgestrahlt wurden, auf einmal vollkommen ausgeblendet. Die Übersetzerin tat ihr bestes, die Information mit den freiliegenden Brennstäben über Wasserspiegel (ca. 90 cm, haben sie berichtet) hat sie sich bestimmt nicht ausgedacht. Auf einmal wird Footage beschnitten, Übersetzungen werden ausgeblendet und ersetzt. Es ist unglaublich. Die wissen schon, dass sie das international ausgestrahlt haben, oder? Wenn das Panikvermeidung sein soll, dann hat es nur den gegensätzlichen Effekt! Was soll man dann von Russland und Co. erwarten, falls, man möchte es sich gar nicht ausdenken, etwas Ähnliches passieren sollte?

  • D
    drui

    Jetzt wird Schwarz-Gelb hoffen, dass das Bundesverfassungsgericht die Laufzeitverlängerung kippt. Wird vor der BW-Wahl aber nicht mehr passieren.

  • X
    xVegAnarchistx

    Wie kann Röttgen eigentlich behaupten es bestünde keine Gefahr für die Menschen hier bzw. in Europa, natürlich wird es keine direkte Kontamination geben, aber ob er und all die (hoffentlich wenigen) Leute die seinen Mist glauben wissen das unser Planet ein geschlossenes Ökosystem ist in dem sich nichts auf einen bestimmten Ort beschränken lässt? Denn nicht nur das unser cO2 die Pole zum schmelzen bringt, das radioaktive Wasser aus dem "Endlager" Majak in Russland fließt langsam aber stetig in die Ostsee, was für Skandinavien in Zukunft immer strahlendere Fischfänge bedeutet, und genau so wird sich eine Kernschmelze in Japan auf die eine oder andere Art auch auf unser Leben, direkt oder indirekt, auswirken, ob es jemand bemerkt ist eine andere Sache.

  • S
    schmelztiegel

    Sehr witzig: Eine Kernschmelze, bei der der Druckbehälter intakt bleibt. Dabei sind die Temperaturen so hoch, dass die Behälterwände die Uransuppe gar nicht aufhalten können. Zumindest nicht bei einem Uraltkraftwerk dieser Bauart. Erst die im Bau befindlichen EPR sollen eine resistente Schmelzauffangwanne bekommen.

  • M
    Michael

    Die Statistiker (Paul Renard)

    Sieh den Reaktor, fest aus Stahl gegossen!

    Die Strahlen, die ihm beigegeben,

    Barg ein langer Brennstab schon, bis sie entschossen

    Als Energie für unser Wohlstandsleben.

    Mit hohem Aufwand gebaut in großer Eile

    Soll der Reaktor Sicherheit uns geben,

    Dass hier nur das Atiom sich teile

    Und Strahlen nicht auf Menschen schießen,

    Dass also alles länger hier verweile

    Und Männer uns behüten durch erprobtes Schließen

    Der Sicherheitsventile und der Türen,

    Die viele kluge Planer doppelt bauen ließen,

    Um so allein die Hitze abzuführen.

    Die Strahlen werden niemals uns berühren?

    Statistisch nie. - Und was heißt das? - Bald!

    So scheint die Statistik Statistikern ein Halt.

  • M
    Martin

    Hallo Herr Röttgen,

    haben Sie schon mal was davon gehört das die Erde rund ist und da wir ja so weit weg sind dürfte der Krisengipfel doch wohl nur der Wahlkampfstrategie der CDU/FDP für die nächsten Wochen gelten "die Atomkraft ist ja sicher".

  • PM
    Peter Mueller

    @Volker

     

    Vielen Dank fuer den Link und den Hinweis auf erhoehte Radioaktivitaet in Bayern; es ist gut zu wissen dass es Leute gibt, die sich diese Daten angucken (wie ja auch Holler). Allerdings kann ich mir als Wissenschaftler ein paar Worte nicht verkneifen: Erstens ist es ein Anstieg um Faktor 10, nicht 150, zweitens sind 125 Becquerel pro Kubikmeter nicht dramatisch, drittens sieht es so aus als waere das ein kurzfristiges Phaenomen gewesen und viertens ist es zu kurz nach der japanischen Kernschmelze passiert, um damit in Zusammenhang zu stehen (radioaktive Partikel reisen mit dem Wind und nicht mit Lichtgeschwindigkeit). Natuerlich ist ein Anstieg in der Umgebungsradioaktivitaet um das Zehnfache bemerkenswert und man kann da schon ein Auge drauf haben, aber wenn die Radioaktivitaet dann gleich wieder runter geht ist das nicht besonders dramatisch.

     

    Jetzt hoere ich mich schon an wie eine von diesen Abwieglern, dabei bin ich selbst vehement gegen Kernenergie, habe mich gegen Castortransporte auf Gleise gesetzt (in Goettingen und in Gorleben) und bin dabei auch mehrfach mit unserer freundlichen Polizei in Beruehrung gekommen. Kernenergie ist nicht kontrollierbar und unverantwortlich. Abschalten jetzt!

  • H
    hannseat

    KKW Krümmel ist der größte Siedewasserreaktor der Welt und nur 30 KM Luftlinie von der Hamburger Innenstadt entfernt...

     

    was will man da im GAU-Falle noch evakuieren?

  • X
    xVegAnarchistx

    Welch eine Ironie, erst Hiroshima und Nagasaki, und jetzt verstrahlen sie sich selber, Atomkraft sei dank, aber das wirklich traurige an der Sache ist das es weder Hüben nich Drüben zu einem Ausstieg aus dieser "sauberen" und "sicheren" Technik führen wird, zumindest nicht ohne ordentlich Druck von der Straße

     

     

    Let's start a RIOT

  • PS
    Post Scriptum

    Warum wird die Information von den um, bzw. bis ca. 90 cm über das Wasser herausragenden Brennstäben auf NHK so vorsichtig vermieden und nicht mehr ausgestrahlt? Das haben sie vor ca. 2 Stunden veröffentlicht, was soll das?

  • D
    Docnomatic

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Ja , hört sich gut an "Atomkraftwerke abschalten!"

    Reicht nur leider nicht. Die Devise lautet : Umdenken.

    All diejenigen die hier jetzt völlig panisch reagieren, müssen sich aber auch fragen lassen ob sie denn auch mit Energie so umgehen, daß Atomenergie nicht mehr nötig ist. Man schaue sich nur mal die Energiebilanz von ein paar handelsüblichen Jeanshosen an. Oder das mexikanische Bierchen, das italienische Wässerchen, die südafrikanischen Rosen für Mutti, und und und....

    Klar, Atomenergie ist gefährlich und es wäre das Beste alle AKWs abzuschalten. Aber die Ursache des Problems sitzt doch zwischen Tastatur und Stuhl. Also: Abschalten! und zwar den Verbrauch von Energie.Dann erledigt sich das mit der Atomkraft von selbst.

  • T
    Thomas.Grasmundt

    Sicher, die Atomkraft hat ihre Nachteile. Das haben viele andere Energieträger aber auch. Letztlich ist die Atomkraft sauber und umweltfreundlich. Die Risiken müssen halt abgewogen werden und das hat man getan. Dass letztlich damit auch ein Profit einhergeht liegt auf der Hand.

    Hoffen wir mal, dass Japan in diesem Fall noch glimpflich davonkommt. Und hoffen wir, dass die richtigen Lehren gezogen werden.

  • E
    EuroTanic

    deutsches ATOM-Kraftwerk explodiert:

    http://www.youtube.com/watch?v=hzMtVJTxrJw

    "Todeszone - Nach dem Super-GAU in Biblis 1-5 *"

  • E
    eisenkraut

    inters.bayern.de/mnz/php/ifrmw.php

     

    !!!

  • S
    Sepp

    Komisch, wo sind die ganzen Kommentatoren von gestern, die alles so viel besser wussten? Ich bin beunruhigt, nicht direkt was meine eigene Sicherheit angeht, eher aber was den liebenswerten Menschen in Japan noch droht. Ich bin kein Fachmann, aber was so berichtet wird klingt garnicht gut. Ich hoffe weiterhin das beste. Wenn ich an die Kommentare von gestern denke, werde ich aber wütend und traurig - aber hauptsache der taz Panikmache und Menschenfeindlichkeit vorwerfen. Ich pack's nicht mehr. Vielen Dank für die leider wirklich angebrachte Berichterstattung.

  • JA
    J. Amazonas

    Wer glaubt, dass nach diesem schlimmen Unfall die Atomkraft in Deutschland endgültig erledigt sei, ist naiv. Die Befürworter schalten gerade in den Guttenberg-Modus: "... aber die AKW haben doch einen tollen Job gemacht!", "... angesichts der weltweiten Nutzung der Atomkraft sind das hier Fußnoten-Probleme" usw.

    Dass wir über 30 Jahre nach Three Mile Island und Ölschock energiepolitisch auf der Stelle treten hat doch Gründe: die selbstgefällige Unverantwortlichkeit einer Mehrheit der Bürger, die sich zwar verbal gegen Atomkraft ausspricht, aber nicht den Stromanbieter wechselt; die Marktmacht des Oligopols der vier großen Konzerne; die solide CDU-Herrschaft über 22 der letzten 30 Jahre.

    Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Eher noch wird man behaupten, "Rot-rot-grün" sei für das Erdbeben in Japan verantwortlich!

  • M
    Mirko

    Das ist keine Kernschmelze! Da fehlt der komplette Reaktor im Gebäude. Das Ding ist quasi Desintegriert - zusammen mit den Brennstäben.

  • Z
    Zafolo

    >Wie erklärt sich der Anstieg von gestern auf heute in >Deutschland um über das 150fache?

    >

    >inters.bayern.de/mnz/php/ifrmw.php

     

    DAS wüßte ich auch mal gern. Das ist ausgesprochen erklärungsbedürftig. Schließlich entsteht Radioaktivität nicht von selber. Die Effekte von Japan werden hier in ein paar Tagen meßbar sein aber noch nicht jetzt.

  • YR
    Yvonne Rudolph

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Wer jetzt nicht "richtig" wählt, hat weder Herz noch Verstand. Die Laufzeitverlängerung muss rückgängig gemacht werden. Es liegt in unserer Hand, Sicherheit und Zukunft für uns und unsere Kinder, oder hirnloser Profit und die Gefahr von atomaren Super-Gaus in Deutschland. Sie haben die Wahl...

     

    Diese nicht kontrollierbare Technik sollte endlich verboten werden!

  • W
    Weinberg

    Zur Erinnerung: Der Energiekonzern RWE wollte zu seinem Wohl und Nutzen mit tatkräftiger Unterstützung durch die CDU-Landesregierung von Rheinland-Pfalz den Menschen das Atomkraftwerk Mühlheim-Kärlich „schenken“. Nur handelte es sich bei diesem „Geschenk“ um ein Kuckucksei ganz besonderer Güte – hatte das Atomkraftwerk doch seinen Standort in dem erdbebengefährdeten Neuwieder Becken! Nach einer Betriebszeit von zwei Jahren wurde diese Zeitbombe vom Bundesverwaltungsgericht im Jahre 1998 endgültig auf Dauer „entschärft“.

     

    Und wie sieht es mit der Sicherheit im Falle eines Erdbebens bei den anderen Atomkraftwerken in Deutschland aus? Hier zwei Beispiele: Die beiden Atomkraftwerke in Biblis (Hessen) verfügen nachweislich nur über eine mangelhaft Erdbebensicherheit. Was ist zu tun, mein lieber deutscher Michel? Den Kopf á la Vogel Strauß weiter tief in den Sand stecken …?

  • PS
    Post Scriptum

    Und nur um die Fukushima I wurde die Sperrzone von 10 auf 20 km ausgeweitet, Fukushima II bleibt auf 10 km, anscheinend, warum auch immer.

  • YR
    Yvonne Rudolph

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Wer jetzt nicht "richtig" wählt, hat weder Herz noch Verstand. Die Laufzeitverlängerung muss rückgängig gemacht werden. Es liegt in unserer Hand, Sicherheit und Zukunft für uns und unsere Kinder, oder hirnloser Profit und die Gefahr von atomaren Super-Gaus in Deutschland. Sie haben die Wahl...

     

    Diese nicht kontrollierbare Technik sollte endlich verboten werden!

  • YR
    Yvonne Rudolph

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Wer jetzt nicht "richtig" wählt, hat weder Herz noch Verstand. Die Laufzeitverlängerung muss rückgängig gemacht werden. Es liegt in unserer Hand, Sicherheit und Zukunft für uns und unsere Kinder, oder hirnloser Profit und die Gefahr von atomaren Super-Gaus in Deutschland. Sie haben die Wahl...

     

    Diese nicht kontrollierbare Technik sollte endlich verboten werden!

  • PS
    Post Scriptum

    Gerade wurde auf NHK berichtet, dass um die 90 cm der Brennstäbe oberhalb des Wasserspiegels (Kühlsystem) liegen? Die Übersetzung auf Englisch war ziemlich schlecht, aber ich glaube, dass das die Lage ist, laut den Atombehörden, bzw. Betreibern.

    Für mich hört sich das doch sehr gefährlich an.

  • A
    allaOM

    Röttgen sagt: "Keine Gefahr für Deutschland. Zu weit weg."

     

    Ich kann es nicht glauben. Was ist das nur für ein Mensch.

     

    Ich wohn 20 km vom Zwischenlager Ahaus.

     

    Gut das ich Zeugungsunfähig bin.

  • V
    Volker

    Wie erklärt sich der Anstieg von gestern auf heute in Deutschland um über das 150fache?

     

    http://inters.bayern.de/mnz/php/ifrmw.php?station=812&komp=207&tbltyp=2

  • RF
    Rosemarie Finke-Thiele

    Von wegen - Panikmache ...

    Ihr habt von Anfang an nach dem Bekanntwerden des Erdbebens in Japan ausführlich und sachgerecht berichtet. DANKE !

    Ich denke, es wird Zeit, dass die Atomkraftwerke auch in Deutschland abgeschaltet werden.

    Hoffentlich kommen jetzt viele Leute zum Nachdenken und informieren sich nicht nur über die vermeintlichen Vorteile sondern auch über die nun für Jeden erkennbaren katastrophalen Folgen der Kernkraft.

    Tschernobyl hat leider nicht gereicht ...

    Heute ist ein bitterer Tag!

    Liebe TAz, informiert weiter und lasst Euch nicht

    von den Beschimpfern beirren!

  • T
    txxx666

    Das Ende ist nah

    Zeit, die Apfelbäumchen zu pflanzen...

  • RP
    Robson Paul

    Explosion in AKW Fukushima!

    alles, was akw-minister röttgen dazu zu sagen hat ist (gestern, 11.03.11):

    1. wir sind weit von japan entfernt!

    2. der wind steht günstig. Mithin müssen wir hier nicht mit einem outfall (siehe Tschernobyl) rechnen.

    hat dieser mensch noch alle tassen im schrank?!?!

    frei nach dem Motto: heiliger st.florian verschone mein haus und zünd andere an!

    Japan zeigt einmal mehr und um so dringlicher:

    die akw-zeit ist vorbei, sie gehört ein für allemal abgeschaltet und abgeschafft. dass damit das entsorgungsproblem nicht gelöst ist, ist eine ebenso brisante wie trauige wahrheit. aber irgendwann muss schluss sein.

    vermutlich aber wird es wieder so laufen, wie beim dioxin-skandal: es wird eine weile durch die medien gehetzt und wird dann abgelöst durch eine andere bittere nachricht, sei es lybien oder wie jetzt die katastrophe in japan.

    stoppt den wahnsinn!

    stoppt ihn jetzt!!!

  • U
    Urgestein

    I always said, "It could."

    They never thought it would

    The people look so pitiful

    I'm thinking that they should

    Cause now it's almost here

    Now it's on its way

    I can't help saying, "Told you so

    And have a nice final day."

     

    Cause nothing I could say

    Could ever make them see the light

    And apathy is happy

    That it won without a fight

     

    (Housemartins, "Think for a minute", 1985)

     

     

     

    Es ist vorbei.

     

    Japan ist in weiten Teilen schon Geschichte. Ich trauere mit den Japanern um ihre Heimat. Dagegen sind die unmittelbaren Folgen des Bebens Kinkerlitzchen. Südostasien hat sich innerhalb von 5, 6 Jahren vom verheerenden Tsunami 2004 gut erholt, die ganze Region ist nach wie vor bewohnbar. Das wird in Japan für die nächsten 500.000 oder 600.000 Jahre nicht der Fall sein.

     

    Die Regierung und die Atomlobby bitten die Japaner, jetzt zu Hause zu bleiben. Bitte, sterbt in euren eigenen vier Wänden. Sieht doch auch einfach Kacke aus beim Drüberfliegen, die Strassen voller verstrahlter Leichen.

  • Q
    Querulant

    Wieviele von den Dingern muessen eigentlich noch hochgehen, bis man sich mal ueberlegt, ob Atomenergie wirklich so sicher ist...

  • P
    petermann

    Endlich ist es passiert und zum Glück bei "uns im Westen" und nicht in irgendeinem "Dritte-Welt" Land!

    Diese Technik ist in letzter Konsequenz nicht beherrschbar! Wer das Gegenteil behauptet wurde heute eines besseren belehrt. Bleibt die Frage ob das (hoffentlich) der Sargnagel für die Nutzung der Atomkraft sein wird, oder ob der Wahnsinn einfach weitergeht. Die Erfahrung aus der Vergangenheit lässt letzteres befürchten.

  • R
    René

    Oh man ich habe echt Panik das gibt ein zweites Tschernobyl, was sollen wir nur tun ???

  • D
    Dirk

    Merkwürdigerweise findet man in den Online-Ausgaben der üblichen Zeitungen nur Spekulationen über eine Kernschmelze, aber keine Analyse darüber, wie wahrscheinlich sie ist. Dass der internationale japanische Nachrichtensender NHK World keine solche Analyse liefert ist klar, dafür sind sie viel zu höflich, und von Energiekonzernen oder Regierungen braucht man eine solche Analyse erst recht nicht zu erwarten. Trotzdem sollte es doch nicht so schwer sein, die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze zu diskutieren.

    Das beste, was ich im Internet dazu gefunden habe ist das hier:

     

    http://www.zerohedge.com/article/nuclear-expert-fukushima-has-24-hours-avoid-core-meltdown-scenario

     

    Wahrscheinlich ist das Zeitfenster, in dem eine Kernschmelze hätte verhindert werden können, schon zu. Wenn der Kühlkreislauf komplett ausfällt, hat man je nach Reaktortyp 14-34 Stunden um ihn wieder zum laufen zu bringen, während das Innere des Reaktors anfängt zu schmelzen:

     

    “After a while, with the heat building up in there, and lack of coolant, you’re going to see damage in your fuel, the cladding, the metal container around the nuclear material, begins to buckle or balloon or break, and after a little while you’ll get a situation where the fuel falls apart, melts, and falls into the core, and then you’ve got a classical core melt accident like you had in Three Mile Island that you had in the United States in '79.”

     

    Nun besteht in Fukushima anscheinend das Problem, dass Kühlkreisläufe und Notstromversorgung ausgefallen sind:

     

    "Hibbs spoke with Japanese government officials who told him the force of the tsunami was so severe that the water may have flooded the reactors, power generators, and cooling mechanisms, disabling the equipment. "Which means they have to resort to basically a military-type exercise, to rush in to the devastated site equipment that they can quickly hook up to the reactor to get power in there and start this emergency equipment, to get cooling water into that core and prevent that fuel from overheating."

     

    Wieso sonst sollten alle 13 Notstromaggregate ausfallen, wenn nicht durch eine Überflutung des Reaktorgeländes?

     

    Wer unter solchen Umständen noch pauschal behaupten will, dass die Risiken von Kernkraftwerken beherrschbar seien, ist unglaubwürdig.

  • U
    Uli

    die Befürworter der Atom"technologie" in Deutschland sitzen auch in den deutschen Landtagen. Wir haben dieses Jahr mehrfach die Gelegenheit mit unseren Kreuzchen auf den Stimmzetteln, diese Atomlobbyabgeordneten abzuwählen.

  • O
    Olaf

    Das ist jetzt hoffentlich der Sargnagel für die Kernenergie.

  • H
    Holler

    Am liebsten würde ich sagen: Selbst schuld. Aber leider leiden ja die Menschen darunter, und das kennen wir aus eigener Erfahrung - die haben so gut wie keine Macht gegen die Atomlobby; bis jetzt zumindest. Aber die "Brücke" ist eingestürzt, wenn sich die Atomlobby jetzt noch schafft herauszureden, dann gehe ich morden...

    Und es ist ja auch sehr warscheinlich,dass die anderen 2 Reaktoren PLUS die anderen 3 Reaktoren des zweiten Kraftwerks auch noch in die Luft gehen, behaupte ich einfach mal. Diese Katastrophe wird wesentlich größer sein als Chernobyl (wenn sie es nicht schon ist), und das die AKW's auch noch direkt am Meer platziert sind, macht es nicht viel besser. Mir ist der Appetit auf Fisch jedefalls schon gehörig vergangen.

     

    Ach übrigens: In Bayern wurde gerade ein Seltsamer, rasanter Anstieg der Radioaktivität gemessen:

    http://inters.bayern.de/mnz/php/ifrmw.php?station=812&komp=207&tbltyp=2

     

    Noch ein Störfall hier in Deutschland?

    Wär gut, wenn das mal jemand nachrecherchieren würde, auch wenn Japan natürlich die Schlagzeilen belegt.

  • D
    dmsh

    So viel zum Thema, das kann kein zweites Tschernobyl werden, weil es kein Feuer gibt und das Gebäude intakt ist...

    Aber macht ja nichts, wenn in Japan ein AKW kaputt geht, wir haben hier ja noch genügend!

  • G
    GAU

    DER SUPER-GAU wird eine neue Debatte über diese lebensgefährliche und unverantwortliche Energiegewinnung auslösen. NIEDER MIT DER ATOMKRAFT IN DEUTSCHLAND! Die Bundesregierung handelt unverantwortlich!