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Hatz auf Hochzeitspaar in MarokkoWeil die Braut ein Mann ist

Ein Hochzeitsfeiervideo marokkanischer Homosexueller steht auf Youtube, mit Schmähtexten unterlegt. In dem Land tobt nun eine Hetzkampagne gegen Schwule.

Bild: screenshot Youtube

Es wäre ein ganz normales marokkanisches Hochzeitsvideo, das seit einigen Tagen in Youtube zu sehen ist, hätte es nicht einen kleinen Fehler: Die Braut ist ein Mann. Im traditionellen Kaftan und Schleier tanzt er zu Trommeln und Flöten. Die Gäste gehen begeistert mit und sprechen dem Alkohol zu. Das Video zeigt, dass doch ist, was nicht sein darf. Denn Homosexualität ist in Marokko verboten.

Acht Beteiligte wurden festgenommen. Sie werden vom Gericht der "sexuellen Perversion" beschuldigt. Auf Homosexualität steht in Marokko eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren, "solange die Tatsachen nicht ein noch schwereres Verbrechen darstellen, wie ein strafbarer oder unnatürlicher Akt zwischen Individuen gleichen Geschlechts." So steht es im Paragraphen 489 des marokkanischen Strafgesetzbuches.

Die ungewöhnlichen Bilder wurden am 19. Novmeber in der Stadt Ksar el Kebir aufgenommen und von - aus verständlichen Gründen anonym bleibenden Autoren - bei Youtube eingestellt. Bald schon tauchte eine zweite, mit homophoben Kommentaren versehene Version auf. Die Hetzkampagne in den Internetforen nahm ihren Lauf.

"Sie untergraben die öffentliche Gesundheit", schreibt einer der Internetautoren. Ein nächster sieht gar "Religion, Tradition und Vaterland" gefährdet und macht in der schwulen Fete einen "Kreuzzug gegen Marokko" aus. Wieder andere wettern gegen den schwulen Sextourismus, für den marokkanische Städte wie Marrakesch oder Tanger, trotz harter Gesetze gegen gleichgeschlechtliche Liebe, bekannt sind.

Nur wenige verteidigen die Schwulen. "Die arabische Gesellschaft ist in jeder Hinsicht noch im Mittelalter", schreibt einer von ihnen. "Ich habe es nicht bereut ,Marokko verlassen zu haben", ein anderer.

Die marokkanische Presse griff das Thema dankbar auf. Öffentlich treten freilich nur diejenigen auf, die gegen Homosexuelle hetzen. So kam es, kurz nach dem das Video bei Youtube bekannt wurde, zu einer "spontanen" Demonstration im islamistisch regierten Ksar el Kebir. Rund 600 Menschen ließen Gott und die marokkanische Nation hochleben, während sie versuchten, in das Lokal einzudringen, in dem die Homohochzeit abgehalten worden war. Selbstverständlich stellten auch sie ein Video bei Youtube ein.

Nachdem das Ganze auch internationales Aufsehen erregt, meldet sich Innenminister Chakib Benmoussa zu Wort. Es ginge nicht um Homosexualität, erklärt er gegenüber der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP. Die Verhafteten seien "bekannte Kriminelle und Scharlatane."

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2 Kommentare

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  • A
    Abdel

    hier sieht man nicht nur die Hochzeit der beiden, sondern wie brutal die Bevölkerung der Satdt reagiert hat. das ist natürlich traurig.

     

    http://youtube.com/watch?v=8cW7tiqxDbQ

  • M
    mounir

    das land der latenten Homosexualität und Pädophilie ist ohne Zweifel Marokko, alles wird immer noch unter dem Teppich gekehrt, weil man(n) oder Frau immer noch für die anderen leben. bloß nicht outen, es ist auch sehr gefährlich..., die weibliche Homosexualität ist häufiger zu sehen, aber alles ist Tabu. Frauen mögen es RECTAL vor der Ehe, damit sie ihren Unschuld nicht verlieren und einen Ehemann bekommen. Männer huren die ganze Zeit und am Ende wollen eine, die noch Jungfrau ist, dafür bekommen sie eine, die von Hinten alle Männern der Stadt empfangen hat.

    Land voller Gegensätze, unverständlich...,

    von meinem 12. bis 15. lebensjahr war ich in einem Internat für Jungs in Marokko, was ich da gesehen habe, kann ich gar nicht erzählen, Homosexualität, Vergewaltigungen usw..., meine schuliche Leistungen sind schlechter geworden, da ich immer schlaflose Nächte hatte, sonst wäre ich auch ein Opfer, ich empfinde, dass ich schon einer bin, weil ich Zeuge war...keine Therapie, keine Hilfe haben die Opfer dieser Massenvergewaltigengen bekommen, weil man darüber nicht reden darf,ALLES IST TABU, aber es gab jungs, die freiwillig mit andern Sex hatten, aber die älteren Jungs oder Erzieher haben einige zum Sex gezwungen. Bis jetzt mit 42 Jahren habe ich immer noch alpträume, und sie werden mich mein Lebenlang begleiten.