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Hannover will KI-Überwachung

Künstliche Intelligenz soll der niedersächsischen Polizei bei der Auswertung von Videoüberwachung helfen

Niedersachsens Polizei soll nach Wunsch von Innenministerin Daniela Behrens (SPD) künftig bei der Videoüberwachung Künstliche Intelligenz (KI) nutzen dürfen. So soll es laut einem Gesetzesentwurf möglich sein, automatisch Gesichter, Stimmen und Bewegungsmuster zu erkennen, berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ).

Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte, dass es einen Gesetzesentwurf gebe. „Aber wir äußern uns grundsätzlich nicht, bevor dieser nicht durch das Kabinett gegangen ist.“ Laut dem Bericht soll der Gesetzentwurf nach der Sommerpause in den Landtag gehen.

Den Informationen der HAZ zufolge soll die KI zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten automatisch Gefahrensituationen oder Verhaltensmuster erkennen. Ziehe dort jemand ein Messer, nähere sich ein Auto oder es gebe einen herrenlosen Koffer, schlage die intelligente Videoüberwachung Alarm, hieß es in dem Bericht.

Auch die biometrische Echtzeitidentifizierung soll erlaubt sein. Dabei kann mittels der intelligenten Videoüberwachung gezielt nach verdächtigen Personen gesucht werden, aber auch nach Vermissten oder Opfern von Entführungen.

Die Polizei soll dem Bericht zufolge künftig ohne richterliche Zustimmung Bilder aus ihren Datenbanken mit allen im Internet zugänglichen Aufnahmen abgleichen dürfen, auch mit Fotos und Videos in sozialen Netzwerken. (dpa)

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