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MIT DEN MILLIARDÄREN AUF DU UND DUHaniel, Haub und Henkel

■ Drei Familien besitzen privat 26 Milliarden Mark

München/Berlin (taz) — 85 bundesdeutsche Familien oder Einzelpersonen besitzen jeweils mehr als eine Milliarde Mark Privatvermögen. Am meisten Geld läßt sich nach den Recherchen des Wirtschaftsmagazins 'Forbes‘ im Handel machen: Die Duisburger Familie Haniel, die unter anderem an der Metro-Gruppe beteiligt ist, führt mit 9,5 Milliarden die Liste der Superreichen an, gefolgt von Tengelmann-Eigentümer Erivan Haub mit 8,7 Milliarden. Auch eine Heirat mit Menschen des Nachnamens Henkel ist dringend zu empfehlen: In der Düsseldorfer Waschmitteldynastie werden irgendwann einmal 7,7 Milliarden Mark an die jüngere Generation vererbt. Geduldiges Warten auf diesen Fall lohnt allemal, scheißt doch der Teufel immer auf den dicksten Haufen: Die 400 Reichsten der Republik verfügen heute zusammen über 16,78 Milliarden Mark mehr als noch vor einem Jahr.

Von den oberen 400 residieren 39 in Hamburg, 26 in München, 18 im Raum Köln/Bonn/Düsseldorf, 15 im Ruhrgebiet und 14 in Frankfurt. Im Bundesländervergleich leben im bevölkerungsreichsten Nordrhein-Westfalen (17 Millionen Menschen) auch die meisten Geldbesitzer: 111 Menschen haben gemeinsam 111,94 Milliarden Mark auf den privaten Konten angehäuft.

Eine milliardärfreie Zone ist nach der Untersuchung noch die ehemalige DDR: 'Forbes‘ fand nur einen richtig Reichen: den Bauunternehmer Reiner Pilz, dessen Vermögen 210 Millionen Mark betragen soll. Das schöne Geld machte der Mann allerdings im Westen: Vor 30 Jahren hatte er in die alte BRD rübergemacht, nach der Wende beteiligte er sich am ersten Joint-venture, einem CD-Werk in Thüringen.

Die zusammen 330,88 Milliarden DM der 400 MilliardärInnen und MillionärInnen auf uns alle umzuverteilen würde sich übrigens kaum lohnen. JedeR der 78,4 Millionen Bundesdeutschen bekäme vergleichsweise schlappe 4.210,20 Mark. dri

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