■ Handball: Eine kleine Tablette
In der Bundesliga hat der THW Kiel seinen Titel fast schon verspielt, nun gibt es weiteren Ärger. Der Kieler Torwart, Goran Stojanovic, hat eventuell gegen die Doping-Bestimmungen verstoßen. Dem Klub droht ein Punktabzug und dem 29jährigen eine Sperre. Unmittelbar vor dem Bundesliga-Spiel in Schutterwald am 18. Dezember 1996 hat Stojanovic wegen einer Kieferverletzung ein Schmerzmittel eingenommen, das die verbotenen Substanzen Codein und Koffein beinhaltet. Erst nach dem mit 27:26 gewonnenen Spiel und der Dopingprobe habe Stojanovic seinen Verein darüber informiert, aus privaten Beständen ein Mittel eingenommen zu haben. „Daraufhin sind wir selbst in die Offensive gegangen und haben den Deutschen Handball-Bund in Kenntnis gesetzt“, erklärte gestern Manager Uwe Schwenker. Ein Bescheid über das Ergebnis der Doping-A-Probe durch den DHB liegt den Kielern allerdings noch nicht vor. Eine eigene Analyse, so Mannschaftsarzt Detlev Bandecker, habe ergeben, daß der Koffeinanteil nicht höher als in ein oder zwei Tassen Kaffee sei. Zudem falle Codein nicht unter die stimulierenden Substanzen. Vielleicht läuft es ja morgen in der Champions League besser. Um 17 Uhr spielen die Kieler bei Roter Stern Belgrad, dem Ex-Club des mutmaßlichen Dopingsünders. Nur ein Sieg hilft, ansonsten droht wieder einmal das vorzeitige Aus.
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