: Hamburger Kino-Tips
Es ist erst zwei Jahre her, daß das Kino seinen 100. Geburtstag feierte und eine Flut von Dokumentationen, die Filmgeschichte ins rechte Licht rücken wollte. Das konnte Peter Jackson (Heavenly Creatures) natürlich nicht unkommentiert an sich vorüberziehen lassen. Zusammen mit dem Filmkritiker Costa Botes verfolgt das „enfant terrible“in Forgotten Silver die Spuren des Filmpioniers Colin McKenzie. Nachdem sie in seinem Nachbargrundstück zufällig einige vergilbte Filmrollen fanden, sind die Neuseeländer in ihrer ironischen Filmdokumentation ganz besessen vom großen Filmemacher aus dem Land der Kiwis. Denn Colin McKenzie erfand nicht nur den Tonfilm bereits im Jahr 1909, sondern färbte mit einer exotischen Beere aus Tahiti früher seine Bilder bunt. Wahr oder falsch?
Do, 16., Di, 21. und Mi, 22. Oktober, jeweils 22.30 Uhr, Alabama
Wenn die Kartoffelbrigade fröhlich Polka in den Ackerfurchen tanzt und ein Agronom im Duett mit einem schmucken Traktoristen den neuesten Schlager über eine Rübenvollerntemaschine singt, dann kann es sich nur um real-soz. Musicals handeln. In East Side Story stellte Dana Ranga die besten oder auch lustigsten Musicalszenen der Arbeiterrepublik zusammen. Als Abschluß der Revue tanzt hier eine Gruppe optimistischer Mädchen in leichter Bekleidung unter einer Erntekrone für den 5-Jahres-Plan. ab, Mi, 22. Oktober, 21.15 Uhr, Metropolis
Nach Schnappt Shorty sollte eigentlich mit Touch ein weiterer Krimi von Elmore Leonard in die Kinos kommen. Doch trotz der beachtlichen Besetzung mit Bridget Fonda und Christopher Walken und des Soundtracks von Dave Grohl (Nirvana, Foo Fighters) erscheint die Krimikomödie von Paul Schrader in Deutschland nur auf Video. Nichtsdestotrotz ist es dem Alabama gelungen ein paar Aufführungen zu organisieren. Im Anschluß an die Erstaufführung am Freitag lädt die Hamburger Popformation Elmer Fudd For... noch zum Tanz.
Fr, 17. bis Mo, 20 Oktober, jeweisl 22.30 Uhr, Alabama
Auch wenn sie schon manches Mal in die Programmkinos gehoben wurde: Let's Get Lost kann man sich immer wieder zu Gemüte führen. Die Dokumentation über Chet Baker verfolgt den Jazztrompeter von der Ost- zur Westküste, um schließlich in Europa zu enden. Im Mai 1988 sollte Chet Baker aus seinem Hotelfenster in Amsterdam fallen. Let's Get Lost hält einige seiner letzten Arbeiten im Tonstudio fest und flicht Szenen aus italienischen B-Movies mit einem gutaussehenden jungen Baker, wenig bekanntes Dokumentarmaterial und Interviews mit Mitstreitern, Freunden, Ex-Ehefrauen und seinen Kindern ein.
Mo, 20. Oktober, 22.45 Uhr, Zeise vom
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen