Hamburger Behörde rechnet noch mal nach: Land unter
Die Umweltbehörde Behörde rechnet das Überschwemmungsgebiet Berner Au kleiner. Anwohner wollen nicht fürs Versiegeln aufkommen
Mit der Ausweisung von Überschwemmungsgebieten reagiert die Stadt auf den Klimawandel. Gemeint sind Areale, die bei einem Hochwasser, wie es statistisch einmal in hundert Jahren auftritt, überschwemmt werden. „Es wird wissenschaftlich-technisch ermittelt, wo die Dellen des Geländes sind, die überschwemmt werden“, sagt Staatsrat Michael Pollmann. Über so etwas lasse sich nicht verhandeln.
Um die Folgen der Überschwemmung zu begrenzen, soll in dem Gebiet nichts errichtet werden, was den Pegel zusätzlich gefährlich machen könnte: Das sind voluminöse Bauwerke, die dem Wasser Raum zur Ausdehnung nehmen; Hindernisse, die es am Abfließen hindern; Gegenstände, die fortgeschwemmt werden könnten.
Die Anwohner der Berner Au, einem von zehn in Prüfung befindlichen Gebieten, hatten sich dagegen gewehrt, dass Grundstücke im Umfang von 43 Hektar zum Überflutungsgebiet erklärt werden sollten und sie in deren Nutzung beschränkt werden sollten. Nach der Neuberechnung mit einer aufwändigen, weniger schematischen Methode verkleinerte sich diese Fläche auf 32 Hektar.
Anwohnerin Fink-Knodel wirft dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer vor, mit nicht nachvollziehbaren Parametern gerechnet zu haben. Zudem habe es in den vergangenen 80 Jahren nicht einmal ein Hochwasser gegeben, wie es statistisch alle zehn Jahre vorkommen sollte.
Die Anwohner seien Opfer der Versiegelungen im weiten Einzugsgebiet der Berner Au. Bevor er ein Überschwemmungsgebiet ausweise, müsse der Senat Rückhaltebecken vergrößern, Überflutungsflächen anderswo schaffen und für bessere Wasserabflüsse sorgen.
Dafür sei weder Platz noch Geld da, sagt Behördensprecher Björn Marzahn: „Es ist für eine Stadt wie Hamburg nicht darstellbar, für ein hundertjähriges Ereignis die Infrastruktur zu bauen.“
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