piwik no script img

Hamburg verliert in LeverkusenKräfte verschlissen

Die Hoffnung des HSV auf einen Champions League-Platz ist dahin. Die Leverkusener halten aber nach dem 4:2 vor heimischer Kulisse den Anschluss an das Führungsduo München und Schalke.

Hamburgs Mladen Petric (fliegend) wird kurz vor dem Leverkusener Tor von Keeper Rene Adler (unten ins Bild ragend) und seinem Mannschaftskollege Michal Kadlec (hinten) gestoppt. Bild: dpa

LEVERKUSEN dpa | Bayer Leverkusen hält im Titelrennen der Fußball-Bundesliga Anschluss an das Führungsduo aus München und Schalke. Nach einer überzeugenden Vorstellung gewann das Team von Jupp Heynckes am Sonntag das Verfolgerduell gegen den Hamburger SV mit 4:2 (1:1) und festigte den dritten Tabellenplatz. Stefan Kießling (22./62. Minute) mit seinen Saisontoren 15 und 16 sowie Eren Derdiyok (55.) und Gonzalo Castro (84.) machten vor 30 231 Zuschauern in der ausverkauften BayArena die Hamburger Hoffnung auf einen Champions League-Platz wohl endgültig zunichte. Ze Roberto (33.) nach schwerem Patzer von Rene Adler und David Rozehnal (83.) trafen für die Gäste. Zu wenig für den HSV, um bei der Rückkehr von Trainer Bruno Labbadia an die frühere Wirkungsstätte einen Punkt mitzunehmen.

"Uns wegen einer einzigen Niederlage in 25 Spielen eine Krise einreden zu wollen, ist abenteuerlich", hatte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler im Stadionmagazin festgestellt. Tatsächlich unterstrich die Werksmannschaft mit ihrer Leistung, dass das 2:3 vor Wochenfrist in Nürnberg keine Spuren hinterlassen hat. Auch ohne die gelb- gesperrten Stefan Reinartz und Toni Kroos wirkte Bayer frischer und spritziger. Zudem hatte Abwehrchef Sami Hyypiä im Duell der früheren England-Legionäre Hamburgs Torjäger Ruud van Nistelrooy gut im Griff.

Dafür war der Finne am Tor zum 1:1 nicht ganz unbeteiligt. "Das war einfach ein Missverständnis zwischen Rene und Sami", gab Bayer- Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser dem Abwehrspieler eine Mitschuld am Ausgleich. Bedrängt von seinem Teamkollegen hatte Nationalkeeper Adler eine Flanke direkt vor die Füße des Brasilianers Ze Roberto gefaustet, der aus 16 Metern ins leere Tor traf.

Drei Tage nach dem Europa League-Sieg gegen Anderlecht waren die Hamburger hochkonzentriert in ihr 41. Pflichtspiel der Saison gestartet. Das erste Achtungszeichen in einer temperamentvollen Partie setzte Mladen Petric (11.), der nach Eljero Elias Zuspiel nur noch Rene Adler vor sich hatte, den Ball aber um Zentimeter am Tor vorbei setzte. Mehr Nervenstärke bewies auf der Gegenseite Kießling. Als die Abseitsfalle des HSV einmal nicht zuschnappte, lief der Torjäger mit einem Pass von Tranquillo Barnetta auf und davon und ließ auch Frank Rost mit einem platzierten Flachschuss keine Chance.

Im zweiten Durchgang erhöhten die Leverkusener den Druck, während der HSV nun dem Kräfteverschleiß Tribut zollen musste. Nach Flanke von Daniel Schwaab traf Derdiyok per Kopf zu seinem zwölften Saisontor und sorgte damit schon für die Vorentscheidung. Sieben Minuten später lief Renato Augusto seinem Gegenspieler Dennis Aogo auf und davon, die Flanke des Brasilianers köpfte Kießling im Hechtsprung zum 3:1 ins Hamburger Gehäuse. Das Anschlusstor durch Rozehnal beantwortete Castro postwendend mit einem Schuss in den Winkel zum 4:2. Allein Rost verhinderte Schlimmeres für die Hanseaten, die in der Tabelle auf Rang fünf zurückfielen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • E
    Entity

    Der Artikel enthält eine Aussage die nicht korrekt ist.

    Adler wurde nicht von Hyppiä bedrängt, sondern es war umgekehrt.

    Hyppiä hätte den Ball locker wegköpfen können wenn Adler im nicht dazwischengehauen hätte.

    Aber bei Adler werden ja alle Fehler (und in letzter Zeit häufen sich diese)schöngeredet.