: Haider darf wieder Parteispitze spielen
Gründungskonvent des Bündnisses Zukunft Österreich (BZÖ) wählt ihn zum Chef
SALZBURG ap ■ Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider ist gestern ohne Gegenstimme auf dem Gründungskonvent des Bündnisses Zukunft Österreich (BZÖ) zum Vorsitzenden der neuen Partei gewählt worden.
In einer Rede äußerte sich Haider erleichtert über den Neuanfang. Über seine ehemalige Partei wetterte er, dass es in der FPÖ „einige wenige politische Leichtmatrosen“ gegeben habe, die versucht hätten, gegen den Ratschlag des Kapitäns das gemeinsame Schiff zu steuern und dabei riskiert hätten, „dass das Schiff auf Grund läuft“. An den Koalitionspartner ÖVP gewandt sagte er, diese solle den kleinen Regierungspartner fair behandeln. Eine Alleinregierung werde es auch zukünftig nicht geben: „Die orange Farbe wird auch dem Herrn Bundeskanzler ins Auge stechen.“ Inhaltliche Schwerpunkte legte Haider auf den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit sowie die Skepsis gegenüber der Globalisierung und den Einsatz für den Mittelstand.
Trotz aller Aufbruchsstimmung liegt das BZÖ nach einer aktuellen Umfrage jedoch nur bei fünf Prozent. Die FPÖ war bislang Juniorpartner in der von der Volkspartei geführten Regierung von Kanzler Schüssel. Die FPÖ-Minister traten aber geschlossen zum BZÖ über, so dass die Zukunft der Freiheitlichen Partei unsicher erscheint.