: Haftstrafe für LKA-Dolmetscher
Im Verfahren um die Dolmetscher-Affäre im Berliner Landeskriminalamt (LKA) ist der Hauptangeklagte am Mittwoch zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 53-jährigen Dolmetscher des gewerbsmäßigen Betrugs in 47 Fällen schuldig. Zuvor hatte der Mann in dem seit fast zwei Monaten andauernden Prozess überraschend ein Geständnis abgelegt. Als Motiv gab er finanzielle Probleme an. Der Angeklagte, der seit den 70er-Jahren als Türkischdolmetscher für das LKA tätig war, hatte von 1998 bis 2002 Übersetzungsleistungen in Höhe von rund 441.000 Euro zu viel abgerechnet. So ließ er sich Arbeitsstunden bezahlen, obwohl er mit seiner Familie in Urlaub war, oder rechnete Übersetzungsarbeiten für Verfahren ab, für die er nicht zuständig war. Auch hatte er zu Lasten anderer Dolmetscher, die ihn vertraten, überhöhte Abrechnungen erstellt. Das Gericht sprach von einem ganz erheblichen Vertrauensbruch, den der Angeklagte begangen habe. DDP