Haftstrafe für Autobrandstifter: Rache an Linken geht schief
Der Autobrandstifter Marcel G. ist vom Landgericht Berlin zu einer zweieinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der 27-Jährige hatte in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli vergangenen Jahres Grillanzünder auf den Reifen von drei Autos in der Lichtenberger Tasdorfer Straße entzündet. Dabei war er von Polizisten auf frischer Tat ertappt worden. Bereits am Dienstag, dem ersten Prozesstag, hatte G. die Taten gestanden. Zu seiner Motivation sagte er: „Ich wollte der linken Szene eine reindrücken.“ Ihm sei es darum gegangen, den Linken die Brandstiftung „in die Schuhe zu schieben“, damit die Polizei dafür sorge, dass in der Rigaer Straße „endgültig Ruhe ist“. Zwei Wochen zuvor war das Hausprojekt Rigaer94 teilgeräumt worden. In der Folge kam es zu einer Serie von Brandanschlägen und Sachbeschädigungen.
Mit der linken Szene hatte sich G. überworfen. Nach einer Brandstiftung in Hamburg 2012 hatte er über deren Strukturen ausgesagt. G. nahm das Urteil an und verzichtete auf das Einlegen von Rechtsmitteln. (epe)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen