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HafenmuseumZweifel und Fragen

Böse bezieht Stellung

Das Hafenmuseum im Speicher XI wird es wohl nicht geben – jedenfalls nicht unter der Federführung des Focke-Museums (taz vom 17.10.). Gestern musste Kultursenator Kuno Böse (CDU) der Kulturdeputation deswegen Rede und Antwort stehen.

Er halte das Projekt zwar nach wie vor für interessant und wichtig, die Zweifel und Fragen hätten jedoch überwogen. So könne sein Ressort keine weitere Stelle für die Museums-Dependance finanzieren. Auch die prognostizierte Besucherzahl – 20.000 pro Jahr – hielt Böse für zu gewagt. Wegen der ohnehin schwierigen Finanz-Situation des Museums sei das Risiko zu groß.

Böse gab allerdings zu, dass die Entscheidung unter großem Zeitdruck getroffen wurde. Ein sorgfältiges Abwägen sei deshalb nicht möglich gewesen. Angeblich hatte die Kulturmanagement Bremen (kmb), die den Finanzierungsplan des Hafenmuseums prüfen sollte, dafür nur eine Woche Zeit. „Wir haben unsere Planungen der Kulturbehörde zur Vorbereitung der Sitzung bereits am 4. September zur Verfügung gestellt“, betonte Museumsleiter Jörn Christiansen. Er hätte gerne die Gelegenheit genutzt, „jedes Argument der kmb zu widerlegen“.

Die Kulturdeputation billigte indes die Entscheidung. „Mein Verhalten ist einstimmig unterstützt worden“, erklärte Böse. Die SPD-Kulturdeputierte Carmen Emigholz sagte, man könne „keine weiteren konsumptiven Verpflichtungen eingehen“, bemängelte aber „Informationslücken“. Es seien äußerst widersprüchliche Aussagen im Spiel, die es zu überprüfen gelte. Helga Trüpel (Grüne) äußerte „großen Sympathien“ für das Projekt eines Hafenmuseums.

Eberhard Syring

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