: Hackmanns Schuld?
■ PUA-Polizei: Reimers hat nichts gelernt
Am Hamburger Polizeiskandal ist der ehemalige Innensenator Werner Hackmann schuld. Nur so lassen sich Äußerungen von Ex-Innenbehördenstaatsrat Dirk Reimers am Freitag abend vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuß (PUA) Polizei verstehen. „Die Lage ist insgesamt erst so ernst durch den Rückzug des Innensenators geworden“, so Reimers in seiner Zeugenvernehmung, weil der „die Vorwürfe als Tatsachen“ genommen habe. Wäre Hackmann am 12. September vorigen Jahres nicht zurückgetreten, so darf im Umkehrschluß gefolgert werden, hätte man die Vorwürfe gegen Hamburger Polizeibeamte unter den Teppich kehren können.
Die Polizeiführung, die sich am Abend des Hackmann-Rücktritts zu einer Krisensitzung im Polizeipräsidium traf, hätte sich deshalb nach Aussage Reimers zu „einschneidenden Maßnahmen entschlossen“, nämlich der Suspendierung von 27 Beamten des Einsatzzuges Mitte I. Bürgermeister Voscherau habe keine derartigen Weisungen erteilt.
Voscherau hatte am Freitag vor dem PUA bestätigt, Reimers an jenem Abend „Einordnungsbeihilfe“ geleistet zu haben: „Alle rechtlichen Möglichkeiten, Schaden von der Polizei und der Stadt abzuwenden, sollten ausgeschöpft werden“ (taz berichtete). Reimers räumte jetzt ein, daß er aus eigenem Antrieb „nicht den ganzen Einsatzzug suspendiert“ hätte. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen