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Archiv-Artikel

HIER IST BERLIN

Der Flirtkellner (1)

Berlin ist voller Helden der Gastronomie. Ein ganz besonderer ist der Flirtkellner.

Es gibt verschiedene Arten von Kellnern. Die einen sind mürrisch, die anderen zahm, und dann gibt es jene, die uns das Gefühl geben, ihr bevorzugter Gast zu sein. Der Flirtkellner. Trotz seiner saloppen Art beherrscht er seine Arbeit. Mehr noch beherrscht er die emotionale Arbeit. Er mischt sich mit kleinen, geschickten Einwürfen in die Unterhaltung, wird aber nie aufdringlich. Er ist der Typus Mann, auf den Frau im Sommerurlaub gerne reinfällt. Plötzlich gehört ihm der Kneipenabend.

Flirtkellner-Geheimnis (1):

Gäste: „Könnten wir einen Aschenbecher bekommen?“

Flirtkellner: „Gerne. Ich habe gerade zu rauchen aufgehört. War nicht schwer. Ich fange ja in einem Monat wieder an.“

Fortsetzung folgt

VERDAMMTE GEGENWART

Ein Edelitaliener, entspannte Feierabendatmosphäre. Eine Frau betritt das Lokal. Sie erhebt die Stimme, dann brummiger Singsang: „AAAAAAAAAAA – MEN.“ Der Koch sieht durch sein Schiebefenster: „Was ist los?“ Er sieht die Frau. Sagt: „Ach so.“ Die Frau erhebt ihre Stimme noch einmal: „AUUUU-SLAND“. Ein Kellner bittet sie höflich hinaus. Die Frau geht. Zwei mittelalte Männer in Hemd und Jeans verlassen das Lokal ebenfalls. Einer kommt zurück. Er erhebt die Stimme, brummiger Singsang: „Coooommmme on“. Ein dritter Mann, Sonnenbrille, blondes Haar, läuft zur Tür – und die drei von „Duran Duran“ marschieren ab. Seltsame Welt.