■ MediaBazaar: Gut gebrüllt, SPD!
Rechtzeitig vor der nächsten Verhandlungsrunde der deutschen Ministerpräsidenten zum Rundfunkstaatsvertrag am 22. Juni meldet sich der konzentrationskritische Flügel in der SPD zu Wort: Weil „Kirch noch mächtiger [ist] als Berlusconi“, dürfe kein fauler Kompromiß geschlossen werden, sagt Jürgen Büssow, medienpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion im wichtigsten TV-Bundesland, NRW. Die Idee, eine lasche Regelung gegen Medienkonzentration zu akzeptieren und dafür die Zustimmung der CDU/CSU zu Gebührenerhöhungen für ARD und ZDF herauszuschlagen, nennt er einen „Kuhhandel“. Gut gebrüllt, allerdings nicht gegen die Union. Unter dem freundlicheren Namen „Gegengeschäft“ hatte selbigen nämlich Hessens Ministerpräsident Hans Eichel angekündigt. Da man beim Staatsvertrag „von der Einstimmigkeit nicht runterkommt“, werde die SPD wohl relativ wenig Regulierung bei den Privaten akzeptieren – für eine Gebührenerhöhung bei den Öffentlich-Rechtlichen.MR
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen