: Gurkenstreit
Die Jury der „Sauren Gurke 2005“ hat ihre an den Norddeutschen Rundfunk (NDR) verliehene Auszeichnung gestern postwendend zurückbekommen. Den Preis für frauenfeindliche Berichterstattung hatten die Medienfrauen von ARD und ZDF am Sonntag vergeben. Die Gleichstellungsbeauftragte des NDR, Sabine Knor, nannte den Beschluss der Jury ein „dickes Eigentor“. Die Entscheidung sei „komplett unverständlich“ und die Begründung „nicht nachvollziehbar“.
Im gesamten Sender habe eine intensive Suche nach Anzeichen für Frauenfeindlichkeit eingesetzt, erklärte Knor: „Wir haben nach Indizien gefahndet, aber keine gefunden.“ Der kritisierte Film „Baby“ etwa sei von Redaktionen ins Programm gebracht worden, in denen es nur Frauen in verantwortlicher Position gibt. Zu der Kritik der Gurken-Jury an einer Glosse zum Weltfrauentag in der Sendung „Das!“ ermittelte Knor, dass die Redaktion das Stück vom Mitteldeutschen Rundfunk übernommen hat. Auch der Verdacht gegen Reinhold Beckmann, er verhalte sich frauenfeindlich, habe sich nicht bestätigt.