: Gurke des Tages
Um den Gedächtnisfonds im Namen der verstorbenen Prinzessin Diana ist ein Familienstreit entbrannt. Graf Spencer, der jüngere Bruder Dianas, will den von seiner Schwester Lady Sarah McCorquodale geleiteten Fonds auflösen lassen. Der Graf forderte die Treuhänder schriftlich auf, eine entsprechende Frist in Betracht zu ziehen. Das Gremium bestätigte nach Zeitungsberichten, daß über die Arbeitsweise des Fonds beraten werden soll.
Graf Spencer sei zunehmend verärgert darüber, welchen Projekten der Fonds die Erlaubnis gibt, Wohltätigkeitsveranstaltungen im Namen Dianas zu organisieren. Jüngstes Beispiel sei die Vermarktung einer Margarine mit Dianas Namenszug gewesen. Spencer finde die Geschäftemacherei mit dem Gedenken an seine Ende August 1997 tödlich verunglückte Schwester geschmacklos und entwürdigend, erläuterte ein ungenannter Freund der Times.
Es wird erwartet, daß dem „Diana, Prinzessin von Wales- Gedächtnisfonds“ bis Ende dieses Jahres umgerechnet rund 300 Millionen Mark zufließen. Der Fonds war bereits wegen der Vergabepraxis seiner Gelder in die Kritik geraten. Die Sunday Times äußerte die Überzeugung, daß „wahrscheinlich in ein oder zwei Jahren keine Spenden mehr angenommen werden“. Bis dahin seien vermutlich 450 Millionen Mark angehäuft worden.
Es werde auch daran gedacht, das Geld zu investieren und lediglich die Erlöse für gemeinnützige Zwecke einzusetzen, hieß es. Nach den Vorstellungen des Thronfolgers Prinz Charles könne einen solchen Fonds der ältere Sohn Dianas, Prinz William, nach seinem 18. Lebensjahr verwalten.
Prinz William unterstütze Graf Spencer in seiner Kritik, wußte die Sunday Times. In dem Museumstempel, der auf dem Familiengut der Spencers in Althorp zu ihrem Gedenken entsteht, solle das Bild Dianas nicht vermarktet werden. Memorabilien in dem Museumsshop sollen nur „indirekt“ an sie erinnern, heißt es.
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