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Grundschullehrer wollen mehrLehrer wollen gleich teuer sein

Bisher bekommen angestellte Grundschullehrer in Deutschland weniger Geld als ihre Kollegen an Gymnasien. Die Gewerkschaft fordert, dass sich das jetzt ändert.

In Hamburg demonstrieren Lehrer unter anderem für eine Stundenreduzierung für ältere Kollegen. Bild: dpa

Wegen Streik geschlossen? Es müssen nicht unbedingt Schulferien sein, wenn die Abc-Schützen keinen Unterricht haben. Für die Tarifverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder(TdL), die in der kommenden Woche das erste Mal auch den Lohn für die Lehrkräfte beinhalten, schließen die Gewerkschafter Streiks und vorübergehende Schulschließungen als letztes Mittel nicht aus.

In Deutschland war es bisher üblich, dass GrundschullehrerInnen teilweise deutlich weniger verdienen als die Kollegen an Gymnasien. "Die alte Parole ,Kleine Kinder - kleines Gehalt, größere Kinder - größeres Gehalt' muss endlich ein Ende haben", sagte die GEW-Tarifexpertin Ilse Schad am Freitag in Berlin. Die Gewerkschaft fordert eine einheitliche Vergütung. "Lehrkräfte leisten zwar unterschiedliche, aber gleichwertige Arbeit", sagte der GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne. In den westlichen Bundesländern erhalten Gymnasiallehrer 3.028 Euro Einstiegsgehalt - fast 500 Euro mehr als ihre Grundschulkollegen. "Die Zielrichtung ist aber nicht, sich daran zu orientieren, was Gymnasiallehrer bisher bekommen haben", erklärt GEW-Pressesprecher Ulf Rödde, die Gewerkschaft strebt ein Einstiegsgehalt von 3.286 Euro für alle Lehrkräfte an. Die Verhandlungen betreffen etwa 300.000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer an Schulen und Hochschulen in allen Bundesländern außer Berlin und Hessen. Der Anteil der Angestellten in den Lehrerkollegien unterscheidet sich in den verschiedenen Bundesländern erheblich: So liegt ihr Anteil im Schuldienst in Mecklenburg-Vorpommern bei 100 Prozent, in Baden-Württemberg dagegen bei nur 9 Prozent.

Der Geschäftsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Knut Bredendiek, zeigte sich überrascht über das öffentliche Vorpreschen der Gewerkschaft: "Uns liegt bisher für den Lehrerbereich noch kein Vorschlag der Gewerkschaften vor." Derartige Forderungen kenne er nur von Flugblättern.

GEW-Sprecher Ulf Rödde spricht von einer "Gutsherrenart", nach der die Bezahlung der Lehrer bisher ohne Tarifverhandlungen festgelegt worden sei. Das sehen die Arbeitgeber anders. Grundsätzlich seien die angestellten Lehrer immer wie Beamte behandelt worden, heißt es vom TdL. "Das haben auch die Gewerkschaften bisher nicht kritisiert", so Knut Bredendiek.

Den Gewerkschaften geht es auch um das Lehramtsstudium. "Die Ausbildung muss gleich lang und gleichwertig sein", sagt Ulf Rödde.

Die Tarifverhandlungen sind auf sechs Runden bis zum 17. Dezember angesetzt. Spätestens dann wird man wissen, ob Lehrer künftig gleich bezahlt werden - oder ob tatsächlich Schulen wegen Streik geschlossen bleiben.

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20 Kommentare

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  • JS
    Jens Schlegel

    So zu Beginn den Rotstift: ""differenzierter", wie Sie schrieben." muss natürlich "als" statt "wie" lauten. So viel zur Gymnasialbildung ;-)

     

    Ich bin noch immer Lehrer. Für Grund- Haupt- und Realschule. Jetzt bin ich an einem Gymnasium. Meine Schwägerin ist Gymnasiallehrerin. Die Komplexität der Materie wird hier wunderbar vermittelt. Aber kaum pädagogische Ansätze. Weshalb lernt die Referendarin für Lehramt Sport, wie man methodisch einen Überschlag rückwärts (Flick Flack) macht aber nicht, wie die Kinder das Wort "Körperspannung" umsetzt? Nutzloses und sehr tiefes Wissen.

     

    Grundschullehrer sind die besseren Pädagogen. Es geht schon lange nicht mehr um reine Wissensvermittlung. Es geht darum, dass ein Lehrer auch in der Lage ist, soziale Ungleichheiten auszumerzen. Aber wenn jemand Sätze wie - und das ist wirklich schlimm - "...um schwächere Kinder (oder solche mit Lernstörungen oder anderen behindernden Krankheiten)..." schreibt hat er KEINE Ahnung davon was er beschreibt bzw. wie im Unterricht differenziert wird.

     

    Auch gesunde Schüler sind heute bis zu 2 Jahre im Alter auseinander, innerhalb einer Klasse. Die "echte Entwicklung" muss dann auch noch berücksichtigt werden. Gymnasium macht nur eines. Alle gleich. Wer genau jetzt nicht bereit ist für Algebra - der kann ja auf die Realschule gehen.

     

    Gymnasien und die dort arbeitenden Lehrer missachten die Grundlage ihrer Arbeit, den Schüler und seine persönliche Entwicklung. wissenschaftliche Einheitsvermittlung, "auffüllen" der Köpfe mit Wissen ist veraltet und noch nie die richtige Methode gewesen.

     

    Und was noch bleibt, ich erhalte obwohl ich mit dem selben Klientel, die selben Inhalte erarbeite und hier mehr Stunden leisten muss, weniger Gehalt als mein Kollege im Zimmer neben an.

     

    So jetzt bitte ich darum meine Rechtschreibung zu korrigieren.

  • P
    Pyro

    An: Carsten

     

    Wenn ich sowas lese, weiß ich: Hier hat jemand keine Ahnung!!! Das regt mich grad noch mehr auf als das Wahlergebnis.....

    Entschuldige, ich stelle mich erst mal vor: Lehramtsstudent auf Gymnasium an einer hessischen Universität. In meinem Freundeskreis sind mehrere Lehramtsstudenten auf Grundschule, ich weiß was da abgeht.

    Natürlich ist das Studium der Gymnasiallehrer viel komplexer bzw. "differenzierter", wie Sie schrieben. Warum wohl? Der Stoff, der vermittelt werden soll, ist inhaltlich komplizierter und komplexer. Differenzialrechnung vs. Addition, Hermann Hesse vs. Lesen lernen usw. Die Schüler sind auch in einem anderen Alter, Pubertät, soziale Orientierung und Persönlichkeitsfindung sind hier Schwierigkeiten, die bewältigt werden müssen. Was machen Grundschullehrer? Ach ja, richtig: Sie bringen den Kindern den Spaß am Lernen bei, sie vermitteln ABSOLUT NOTWENDIGE GRUNDKOMPETENZEN!!! Versuchen Sie doch mal, einem Kind, das nicht addieren, subtrahieren, multiplizieren oder dividieren kann, die Differenzialrechnung nahe zu bringen.....

    Kinder sind unser wichtigstes Gut. Ihre Bildung erhalten sie über mehrere Stufen, die Grundschule ist die 2. Instanz. Hier werden die wichtigsten Grundlagen gelegt, diese müssen reibungslos sitzen. Dass das deutsche System der Grundschulen gut ist, bestätigen mehrere internationale Studien (TIMMS u.a.). Interessanter ist jedoch, dass die Kinder also nach der Grundschule recht clever, während der Mittelstufe aber wieder "dümmer" werden. Und dann verdienen die besser arbeitenden Lehrer für weniger Geld? Sind kleine Kinder denn leichter zu unterrichten? Ich würde mal Eltern befragen, die vermitteln mit Sicherheit kein so schön idealisiertes Bild.

     

    Eins noch, zum Schluss: Wenn eine sonderpädagogische Lehrkraft den Grundschullehrern hilft, ist das gut, um schwächere Kinder (oder solche mit Lernstörungen oder anderen behindernden Krankheiten) zu fördern. Es geht darum, Kindern und Schülern bedarfsgerecht zum Lernen zu helfen, entsprechende Konzepte gibt es in Skandinavien und mehreren Schulen in Deutschland (bestes Beispiel: IGS Bonn-Beuel, 2. Preisträger des Deutschen Schulpreises 2008; http://www.gebonn.de)

    Ergo: Gleiche Arbeit, gleiches Geld!

  • C
    carsten

    es kann ja wohl nicht sein, dass grundschullehrer das gleiche gehalt wie gymnasiallehrer erhalten sollen. alleine das studium ist viel differenzierter als das von grundschullehrern. nicht umsonst heißt es immer: wenn einem sonst nix einfällt und man will sich nicht gerade im studium überarbeiten, studiert man grundschullehramt. gleicher lohn bei gleicher qualifikation ist ok!!! davon ist das grundschulstudium aber noch weit entfernt!!!

    und zum thema pubertierende kids kann ich nur sagen, dass diese erst in der oberstufe beginnt und somit auch nicht in den bereich der grundschullehrer fallen. die sollen erst einmal ihre arbeit kompetent erfüllen. denn sobald probleme mit schülern in der grundschule auftreten, sind die lehrkräfte total überfordert. dann landet das kind in der sonderschule oder diese arbeit wird von einigermaßen kompetenten sozialpädagogen respektive solialarbeitern erledigt!!!

    unglaublich was sich diese lehrer-light mit ihrer überwiegend mangelnden sozialkompetenz alles rausnehmen. dies betrifft in weiten teilen aber auch die gymnasiallehrer.

  • C
    carsten

    es kann ja wohl nicht sein, dass grundschullehrer das gleiche gehalt wie gymnasiallehrer erhalten sollen. alleine das studium ist viel differenzierter als das von grundschullehrern. nicht umsonst heißt es immer: wenn einem sonst nix einfällt und man will sich nicht gerade im studium überarbeiten, studiert man grundschullehramt. gleicher lohn bei gleicher qualifikation ist ok!!! davon ist das grundschulstudium aber noch weit entfernt!!!

    und zum thema pubertierende kids kann ich nur sagen, dass diese erst in der oberstufe beginnt und somit auch nicht in den bereich der grundschullehrer fallen. die sollen erst einmal ihre arbeit kompetent erfüllen. denn sobald probleme mit schülern in der grundschule auftreten, sind die lehrkräfte total überfordert. dann landet das kind in der sonderschule oder diese arbeit wird von einigermaßen kompetenten sozialpädagogen respektive solialarbeitern erledigt!!!

    unglaublich was sich diese lehrer-light mit ihrer überwiegend mangelnden sozialkompetenz alles rausnehmen. dies betrifft in weiten teilen aber auch die gymnasiallehrer.

  • B
    Britta

    Sicherlich ist es nicht einfach, sich mit pupertierenden Kindern rumzuschlagen und Leistungskurse angemessen zu fordern.

    Ich denke jedoch, dass die pädagogische Arbeit, die in Gymnasien geleistet wird nicht annähernd ausreichend und vergleichbar zu der in anderen Schularten ist. Ob das Gynasium also wirklich die Qualität bringt, welche das Gehalt verspricht, ist zu bezweifeln.

    Ich selbst bin immer wieder von neuem empört, wie unpädagogisch dort mit Kinder ungegangen wird, wo man doch angeblich so kompetente Leute hat.

    Leider nur in der Fachwissenschaft.

  • JS
    Jens Schlegel

    "nette idee trotz kürzeren studiums, kürzerer ausbildung und deutlich geringerer leistung (abitur? jede menge schülerInnen in der pubertät? leistungskurse mit 29 kids und korrekturen ohne ende? - und das ist nur der anfang!) mal eben das gleiche gehalt fordern..." ist eine typisch arrogante und ignorante Aussage.

    Ich habe in meiner Laufbahn an Hauptschulen, Realschule und jetzt am Gymnasium unterrichtet. Nirgends ist der Unterricht so schlecht wie am Gymnasium. Die Lehrer haben sehr viel Fachinhalt aber kaum didaktische Kompetenz bzw. den Umgang mit Schülern nicht erlernt. Frontal wird unterrichtet, so hat´s der Opa schon gelernt. Neue Methoden werden nicht umgesetzt.

     

    In einer Hauptschule mit 85% Migrationshintergrund, 10 verschiedene Nationen in einer Klasse und ebenfalls Pubertät sich durchzusetzen ist eine Leistung. Druck kann nicht einfach Aufgebaut werden mit dem Appell an denjenigen der in den Bänken sitzt "du willst doch Abitur."

     

    Alle Lehrer haben unterschidliche Anforderungen. Mathe unterrichtet sich anders als Musik als Sport als...

     

    Trotzdem es bleibt, ich selbst unterricht 4 h mehr als meine Kollegen, bekomme dafür aber etwa 1000€ Netto weniger. Und das ist ein Effekt von TVL, CDU und FDP, künstlicher Elitebildung...

  • J
    Joachim

    @Simon: Weil Hessen und Berlin aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausgeschieden sind.

  • S
    Simon

    Das wird aber auch Zeit!

    Warum sind die hessischen und berliner LehrerInnen eigentlich ausgeschlossen?

  • U
    ulschmitz

    nette idee trotz kürzeren studiums, kürzerer ausbildung und deutlich geringerer leistung (abitur? jede menge schülerInnen in der pubertät? leistungskurse mit 29 kids und korrekturen ohne ende? - und das ist nur der anfang!) mal eben das gleiche gehalt fordern...

     

    1. wenn es eingeführt würde, endet es vor den verwaltungsgerichten; jede/r gymnasialkollegIn, der noch eine krempe am hut hat, müsste gegen diese art "gleichmacherei" vorgehen;

    2. wenn überhaupt, endet es damit, dass alle lehrkräfte auf grundschulniveau bezahlt werden - dann soll mal einer versuchen, noch gute paukerInnen für mathe und physik zu finden!

    3. wie sollen die nach diesen vorstellungen ausgebildeten lehrkräfte den kids gerecht werden, die pausenlos infos und leistung abfordern?

    4. letztlich wäre der einheitslehrer der auftakt in eine schule, die niemandem mehr gerecht würde.

    5. und was werden unis, ausbildungsfirmen usw. tun, die sich die ergebnisse der gleichsetzerei ansehen? sie werden - beispiele in anderen ländern gibt es genug - massive eingangs- und aufnahmeprüfungen durchführen: das ist dann die unsägliche "selektion", die bei historisch unsensiblen in den köpfen herumspukt - und dagegen gibt es keinen elternabend und keinen agng zum verwaltungsgericht mehr, da wird dann grausam ausgesiebt. wer diese prüfungen nicht schafft, ist draußen.

     

    MFG

     

    u. schmitz

  • JS
    Jens Schlegel

    Tatsache ist, ein Gymnasiallehrer bekommt in BW Stufe Gehaltsstufe A13 (Monatsbrutto mindestens 3100€) und muss 24 Stunden Deputat leisten. Ich bin Fachlehrer und unterrichte am Gymnasium. Ich bin nur Angestellter, bekomme TVL Stufe E9 (Brutto 2100€), dass ist noch weniger als A9 nach Beamtentarif. Dafür darf ich länger arbeiten, 28 Stunden Deputat. Beamte bezahlen auch keine Sozialversicherungsbeiträge, Angestellte schon.

     

    Diese Elite erhält also für die selbe Arbeit 1000€ mehr, muss davon weniger Abgaben bezahlen. Als ausgleich muss der Beamte dann aber im Monat 16 Stunden weniger Arbeiten.

     

    Ich werde vor den Sommerferien wieder entlassen, zahle also nur 11 Monate Sozialversicherungsbeiträge. Werde also in den Sommerferien nicht einmal ALG I erhalten. Hartz IV auch nicht, dazu erhält meine Frau "zu viel".

     

    Jetzt habe ich den Dienst mit Schulden begonnen, werde wieder ansparen, wieder einen Monat von gespartem leben usw.

     

    Der Staat sollte beim Thema "gerechte Bezahlung" und ordentliche Beschäftigung Beispielhaft voran gehen. Schwarz Gelb scheint dass aber nicht zu interessieren.

  • JS
    Jens Schlegel

    So zu Beginn den Rotstift: ""differenzierter", wie Sie schrieben." muss natürlich "als" statt "wie" lauten. So viel zur Gymnasialbildung ;-)

     

    Ich bin noch immer Lehrer. Für Grund- Haupt- und Realschule. Jetzt bin ich an einem Gymnasium. Meine Schwägerin ist Gymnasiallehrerin. Die Komplexität der Materie wird hier wunderbar vermittelt. Aber kaum pädagogische Ansätze. Weshalb lernt die Referendarin für Lehramt Sport, wie man methodisch einen Überschlag rückwärts (Flick Flack) macht aber nicht, wie die Kinder das Wort "Körperspannung" umsetzt? Nutzloses und sehr tiefes Wissen.

     

    Grundschullehrer sind die besseren Pädagogen. Es geht schon lange nicht mehr um reine Wissensvermittlung. Es geht darum, dass ein Lehrer auch in der Lage ist, soziale Ungleichheiten auszumerzen. Aber wenn jemand Sätze wie - und das ist wirklich schlimm - "...um schwächere Kinder (oder solche mit Lernstörungen oder anderen behindernden Krankheiten)..." schreibt hat er KEINE Ahnung davon was er beschreibt bzw. wie im Unterricht differenziert wird.

     

    Auch gesunde Schüler sind heute bis zu 2 Jahre im Alter auseinander, innerhalb einer Klasse. Die "echte Entwicklung" muss dann auch noch berücksichtigt werden. Gymnasium macht nur eines. Alle gleich. Wer genau jetzt nicht bereit ist für Algebra - der kann ja auf die Realschule gehen.

     

    Gymnasien und die dort arbeitenden Lehrer missachten die Grundlage ihrer Arbeit, den Schüler und seine persönliche Entwicklung. wissenschaftliche Einheitsvermittlung, "auffüllen" der Köpfe mit Wissen ist veraltet und noch nie die richtige Methode gewesen.

     

    Und was noch bleibt, ich erhalte obwohl ich mit dem selben Klientel, die selben Inhalte erarbeite und hier mehr Stunden leisten muss, weniger Gehalt als mein Kollege im Zimmer neben an.

     

    So jetzt bitte ich darum meine Rechtschreibung zu korrigieren.

  • P
    Pyro

    An: Carsten

     

    Wenn ich sowas lese, weiß ich: Hier hat jemand keine Ahnung!!! Das regt mich grad noch mehr auf als das Wahlergebnis.....

    Entschuldige, ich stelle mich erst mal vor: Lehramtsstudent auf Gymnasium an einer hessischen Universität. In meinem Freundeskreis sind mehrere Lehramtsstudenten auf Grundschule, ich weiß was da abgeht.

    Natürlich ist das Studium der Gymnasiallehrer viel komplexer bzw. "differenzierter", wie Sie schrieben. Warum wohl? Der Stoff, der vermittelt werden soll, ist inhaltlich komplizierter und komplexer. Differenzialrechnung vs. Addition, Hermann Hesse vs. Lesen lernen usw. Die Schüler sind auch in einem anderen Alter, Pubertät, soziale Orientierung und Persönlichkeitsfindung sind hier Schwierigkeiten, die bewältigt werden müssen. Was machen Grundschullehrer? Ach ja, richtig: Sie bringen den Kindern den Spaß am Lernen bei, sie vermitteln ABSOLUT NOTWENDIGE GRUNDKOMPETENZEN!!! Versuchen Sie doch mal, einem Kind, das nicht addieren, subtrahieren, multiplizieren oder dividieren kann, die Differenzialrechnung nahe zu bringen.....

    Kinder sind unser wichtigstes Gut. Ihre Bildung erhalten sie über mehrere Stufen, die Grundschule ist die 2. Instanz. Hier werden die wichtigsten Grundlagen gelegt, diese müssen reibungslos sitzen. Dass das deutsche System der Grundschulen gut ist, bestätigen mehrere internationale Studien (TIMMS u.a.). Interessanter ist jedoch, dass die Kinder also nach der Grundschule recht clever, während der Mittelstufe aber wieder "dümmer" werden. Und dann verdienen die besser arbeitenden Lehrer für weniger Geld? Sind kleine Kinder denn leichter zu unterrichten? Ich würde mal Eltern befragen, die vermitteln mit Sicherheit kein so schön idealisiertes Bild.

     

    Eins noch, zum Schluss: Wenn eine sonderpädagogische Lehrkraft den Grundschullehrern hilft, ist das gut, um schwächere Kinder (oder solche mit Lernstörungen oder anderen behindernden Krankheiten) zu fördern. Es geht darum, Kindern und Schülern bedarfsgerecht zum Lernen zu helfen, entsprechende Konzepte gibt es in Skandinavien und mehreren Schulen in Deutschland (bestes Beispiel: IGS Bonn-Beuel, 2. Preisträger des Deutschen Schulpreises 2008; http://www.gebonn.de)

    Ergo: Gleiche Arbeit, gleiches Geld!

  • C
    carsten

    es kann ja wohl nicht sein, dass grundschullehrer das gleiche gehalt wie gymnasiallehrer erhalten sollen. alleine das studium ist viel differenzierter als das von grundschullehrern. nicht umsonst heißt es immer: wenn einem sonst nix einfällt und man will sich nicht gerade im studium überarbeiten, studiert man grundschullehramt. gleicher lohn bei gleicher qualifikation ist ok!!! davon ist das grundschulstudium aber noch weit entfernt!!!

    und zum thema pubertierende kids kann ich nur sagen, dass diese erst in der oberstufe beginnt und somit auch nicht in den bereich der grundschullehrer fallen. die sollen erst einmal ihre arbeit kompetent erfüllen. denn sobald probleme mit schülern in der grundschule auftreten, sind die lehrkräfte total überfordert. dann landet das kind in der sonderschule oder diese arbeit wird von einigermaßen kompetenten sozialpädagogen respektive solialarbeitern erledigt!!!

    unglaublich was sich diese lehrer-light mit ihrer überwiegend mangelnden sozialkompetenz alles rausnehmen. dies betrifft in weiten teilen aber auch die gymnasiallehrer.

  • C
    carsten

    es kann ja wohl nicht sein, dass grundschullehrer das gleiche gehalt wie gymnasiallehrer erhalten sollen. alleine das studium ist viel differenzierter als das von grundschullehrern. nicht umsonst heißt es immer: wenn einem sonst nix einfällt und man will sich nicht gerade im studium überarbeiten, studiert man grundschullehramt. gleicher lohn bei gleicher qualifikation ist ok!!! davon ist das grundschulstudium aber noch weit entfernt!!!

    und zum thema pubertierende kids kann ich nur sagen, dass diese erst in der oberstufe beginnt und somit auch nicht in den bereich der grundschullehrer fallen. die sollen erst einmal ihre arbeit kompetent erfüllen. denn sobald probleme mit schülern in der grundschule auftreten, sind die lehrkräfte total überfordert. dann landet das kind in der sonderschule oder diese arbeit wird von einigermaßen kompetenten sozialpädagogen respektive solialarbeitern erledigt!!!

    unglaublich was sich diese lehrer-light mit ihrer überwiegend mangelnden sozialkompetenz alles rausnehmen. dies betrifft in weiten teilen aber auch die gymnasiallehrer.

  • B
    Britta

    Sicherlich ist es nicht einfach, sich mit pupertierenden Kindern rumzuschlagen und Leistungskurse angemessen zu fordern.

    Ich denke jedoch, dass die pädagogische Arbeit, die in Gymnasien geleistet wird nicht annähernd ausreichend und vergleichbar zu der in anderen Schularten ist. Ob das Gynasium also wirklich die Qualität bringt, welche das Gehalt verspricht, ist zu bezweifeln.

    Ich selbst bin immer wieder von neuem empört, wie unpädagogisch dort mit Kinder ungegangen wird, wo man doch angeblich so kompetente Leute hat.

    Leider nur in der Fachwissenschaft.

  • JS
    Jens Schlegel

    "nette idee trotz kürzeren studiums, kürzerer ausbildung und deutlich geringerer leistung (abitur? jede menge schülerInnen in der pubertät? leistungskurse mit 29 kids und korrekturen ohne ende? - und das ist nur der anfang!) mal eben das gleiche gehalt fordern..." ist eine typisch arrogante und ignorante Aussage.

    Ich habe in meiner Laufbahn an Hauptschulen, Realschule und jetzt am Gymnasium unterrichtet. Nirgends ist der Unterricht so schlecht wie am Gymnasium. Die Lehrer haben sehr viel Fachinhalt aber kaum didaktische Kompetenz bzw. den Umgang mit Schülern nicht erlernt. Frontal wird unterrichtet, so hat´s der Opa schon gelernt. Neue Methoden werden nicht umgesetzt.

     

    In einer Hauptschule mit 85% Migrationshintergrund, 10 verschiedene Nationen in einer Klasse und ebenfalls Pubertät sich durchzusetzen ist eine Leistung. Druck kann nicht einfach Aufgebaut werden mit dem Appell an denjenigen der in den Bänken sitzt "du willst doch Abitur."

     

    Alle Lehrer haben unterschidliche Anforderungen. Mathe unterrichtet sich anders als Musik als Sport als...

     

    Trotzdem es bleibt, ich selbst unterricht 4 h mehr als meine Kollegen, bekomme dafür aber etwa 1000€ Netto weniger. Und das ist ein Effekt von TVL, CDU und FDP, künstlicher Elitebildung...

  • J
    Joachim

    @Simon: Weil Hessen und Berlin aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausgeschieden sind.

  • S
    Simon

    Das wird aber auch Zeit!

    Warum sind die hessischen und berliner LehrerInnen eigentlich ausgeschlossen?

  • U
    ulschmitz

    nette idee trotz kürzeren studiums, kürzerer ausbildung und deutlich geringerer leistung (abitur? jede menge schülerInnen in der pubertät? leistungskurse mit 29 kids und korrekturen ohne ende? - und das ist nur der anfang!) mal eben das gleiche gehalt fordern...

     

    1. wenn es eingeführt würde, endet es vor den verwaltungsgerichten; jede/r gymnasialkollegIn, der noch eine krempe am hut hat, müsste gegen diese art "gleichmacherei" vorgehen;

    2. wenn überhaupt, endet es damit, dass alle lehrkräfte auf grundschulniveau bezahlt werden - dann soll mal einer versuchen, noch gute paukerInnen für mathe und physik zu finden!

    3. wie sollen die nach diesen vorstellungen ausgebildeten lehrkräfte den kids gerecht werden, die pausenlos infos und leistung abfordern?

    4. letztlich wäre der einheitslehrer der auftakt in eine schule, die niemandem mehr gerecht würde.

    5. und was werden unis, ausbildungsfirmen usw. tun, die sich die ergebnisse der gleichsetzerei ansehen? sie werden - beispiele in anderen ländern gibt es genug - massive eingangs- und aufnahmeprüfungen durchführen: das ist dann die unsägliche "selektion", die bei historisch unsensiblen in den köpfen herumspukt - und dagegen gibt es keinen elternabend und keinen agng zum verwaltungsgericht mehr, da wird dann grausam ausgesiebt. wer diese prüfungen nicht schafft, ist draußen.

     

    MFG

     

    u. schmitz

  • JS
    Jens Schlegel

    Tatsache ist, ein Gymnasiallehrer bekommt in BW Stufe Gehaltsstufe A13 (Monatsbrutto mindestens 3100€) und muss 24 Stunden Deputat leisten. Ich bin Fachlehrer und unterrichte am Gymnasium. Ich bin nur Angestellter, bekomme TVL Stufe E9 (Brutto 2100€), dass ist noch weniger als A9 nach Beamtentarif. Dafür darf ich länger arbeiten, 28 Stunden Deputat. Beamte bezahlen auch keine Sozialversicherungsbeiträge, Angestellte schon.

     

    Diese Elite erhält also für die selbe Arbeit 1000€ mehr, muss davon weniger Abgaben bezahlen. Als ausgleich muss der Beamte dann aber im Monat 16 Stunden weniger Arbeiten.

     

    Ich werde vor den Sommerferien wieder entlassen, zahle also nur 11 Monate Sozialversicherungsbeiträge. Werde also in den Sommerferien nicht einmal ALG I erhalten. Hartz IV auch nicht, dazu erhält meine Frau "zu viel".

     

    Jetzt habe ich den Dienst mit Schulden begonnen, werde wieder ansparen, wieder einen Monat von gespartem leben usw.

     

    Der Staat sollte beim Thema "gerechte Bezahlung" und ordentliche Beschäftigung Beispielhaft voran gehen. Schwarz Gelb scheint dass aber nicht zu interessieren.