Grüne und Linke in Sachsen-Anhalt: Angriffe auf Parteibüros

In Bitterfeld wurden Büros von Grünen und Linken angegriffen. Mit Steinen und Gully-Deckeln zerstörten Unbekannte die Fenster.

Der Grünenpolitiker Sebastian Striegel vor der eingeworfenen Scheibe des Parteibüros in Bitterfeld. Bild: dpa

BITTERFELD-WOLFEN dpa | Unbekannte haben in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt erneut Abgeordnetenbüros der Linken und der Grünen angegriffen. In der Nacht zum Samstag warfen die Täter mit Steinen und Gullydeckel mehrere Fensterscheiben ein, wie die Polizei mitteilte.

Es ist bereits der dritte Angriff innerhalb weniger Wochen auf das Büro der Linken. Auch das Büro der Grünen sei schon einmal mit Farbe beschmiert worden, sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Sebastian Striegel. Er verwies zudem auf die gestiegene Zahl von Gewaltverbrechen gegen alternative Jugendliche. Zusammen mit der Vize-Landesvorsitzenden der Linken, Henriette Quade, erklärte er: „Bitterfeld hat ein Naziproblem.“

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung gegen Unbekannt. Eine Polizeisprecherin sagte am Sonntag, es gebe bislang keine Hinweise auf die Täter. Wenige Minuten vor dem Angriff auf das Büro der Linken war dort eine Streife vorbeigefahren.

Erst vor einer Woche hatten rund 400 Menschen in Bitterfeld-Wolfen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Hintergrund der Antifa-Demo war laut Veranstalter die starke Zunahme von neonazistischen Drohungen und rechter Gewalt im Ort. Seit Wochen geraten linke und rechte Gruppierungen aneinander.

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