ÜBERPRÜFUNGSFORDERUNG : Grüne gegen Kirchensteuer
Im Zuge der Debatte über das millionenschwere Vermögen der katholischen Kirche fordern die niedersächsischen Grünen eine Überprüfung der Staatsleistungen an Kirchen. „Es ist nicht vermittelbar und der Akzeptanz der Kirchen auch nicht zuträglich, dass die Länder noch immer als Rechtsnachfolger der Fürstentümer jedes Jahr Staatsleistungen in dreistelliger Millionenhöhe an die evangelischen Kirchen und die katholischen Bistümer entrichten“, sagte der Grünen-Landeschef Jan Haude am Dienstag in Hannover. Die Bundesländer würden jährlich 450 Millionen Euro für eine antiquierte Übereinkunft aus dem Jahr 1803 zahlen. „Für diese Zahlungen kommen alle Steuerzahler auf – unabhängig davon, ob sie der evangelischen oder der katholischen Kirche angehören oder nicht“, betonte Haude. Die Staatsleistungen seien in dieser Form nicht mehr zeitgemäß. Daher müsse nun ein Dialog mit den Kirchen gestartet werden. (dpa)