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Grüne Geschlechterdemokratie?

■ Wolfgang Wieland, Heide Rühle und Christa Sager antworten

Wir fragen grüne PolitikerInnen: Finden Sie es zeitgemäß, daß in der neuen grünen Stiftung als Zielvorgabe die „Geschlechterdemokratie“ an erster Stelle stehen wird?

Wolfgang Wieland

Ich finde das zeitgemäß. Wir können nicht so tun, als seien die Ziele erreicht, für die die Feminstinnen sozusagen auf die Barrikaden gegangen sind. Das ist ein Prozeß, in dem die bundesrepublikanische Gesellschaft bestenfalls mittendrin steckt.

Man soll sich nicht davon blenden lassen, daß nun einige Organisationen wie die CDU sehr bescheidene Quoten beschlossen haben und immer daran scheitern, sie zu erfüllen. Man soll mal bedenken, daß die CDU jetzt hier im Berliner Senat die Frauenquote auf ihrer Seite von null auf eins heraufgeschraubt hat.

Das zeigt, daß in breiten Teilen der Gesellschaft von Geschlechterdemokratie im Grunde noch gar nicht die Rede sein kann.

Fraktionsvorsitzender der Berliner Bündnisgrünen

Ich halte die Aussage bei den bündnisgrünen Stftungen, daß es eine „Gemeinschaftsaufgabe Geschlechterdemokratie“ gibt, für einen ganz zentralen Punkt. Den halte ich durchaus für zeitgemäß. Im Gegenteil, gerade angesichts eines zunehmenden Rollbacks müssen wir in der Stiftungsarbeit, also der politischen Bildungsarbeit, diese Gemeinschaftsaufgabe verankert haben.

Bundesgeschäftsführerin, Bündnis90/Die Grünen

Auf die Bitte um ein kurzes Statement gab uns die Sekretärin der grünen Politikerin folgende Antwort:

„Oh, da weiß ich nicht, ob sie sich dazu äußern möchte. Wie auch immer, wir rufen in jedem Fall gleich nochmal zurück. Entweder sie oder ich.“

Christa Sager rief nicht zurück, aber ihre Sekretärin:

„Es tut mir leid, aber Frau Sager möchte nichts dazu sagen.“

Vorstandssprecherin Bündnis90/ Die Grünen

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