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Gründlich satt -betr.: "Zwangssterilisation für Behinderte?", taz vom 21.5.88, Leserbriefe, taz vom 30.5.88

betr.: „Zwangssterilisation für Behinderte?“, taz vom 21.5.88, Leserbriefe, taz vom 30.5.88

Das Hearing stand unter dem Thema: „Sterilisation bei geistig Behinderten.“ Und nur in diesem Zusammenhang, also bei schwerer geistiger Behinderung ist die sogenannte „Einsichts- und Einwilligungs-un-fähigkeit“ zu sehen. Auch Herr Prof. Dr. Dörner kann nicht abstreiten, daß es beim Schweregrad von geistiger Behinderung nach unten keine Grenze gibt.

Auch bei der Beschreibung meines Sohnes ist etwas wichtiges weggelassen worden. Er ist autistisch und schwer geistig behindert. Das ist ein großer Unterschied. Es gibt nämlich auch Autisten, die normal intelligent sind.

Wenn Schwerkörperbehinderte von ihren Eltern oft nicht gleichberechtigt behandelt werden, bzw. worden sind, in ihren Wünschen und Bedürfnissen nicht anerkannt und unterstützt werden, so ist das nicht meine Schuld. Meine unfreiwillige Rolle als „Prügel-Mutter“ von Körperbehinderten habe ich inzwischen gründlich satt. Wenn wir Mütter von Schwer- und Schwerstgeistigbehinderten alltäglich nach der Maxime handeln würden: „Was mein(e) Sohn/Tochter will, kann nur er/sie selbst wissen“, würden sie wahrscheinlich gar nicht mehr leben. Dies ist genau das Charakteristische bei schwerer geistiger Behinderung: Autonomie, Selbstbestimmung, Einwilligungs- und Einsichtsfähigkeit sind nur sehr eingeschränkt vorhanden. Wer etwas anderes behauptet, kennt keine Schwergeistigbehinderten.

Trotzdem schließe ich es nicht aus, daß auch Schwergeistigbehinderte zu einer genitalen Sexualität kommen können. Auch das ist ein Stück Menschenwürde, auch wenn das Aufziehen von Kindern - trotz Hilfen - absolut unmöglich ist. Prof. Dörner u.a. sind offensichtlich der Meinung, daß bei dieser Gruppe eine sexuelle Entwicklung nicht zu erwarten sei. Warum eigentlich nicht?

Ingrid Häusler, Bezirksrätin (Die Grünen), München

0Afrika gleich nach Gibraltar anfängt und die USA sehr viel weiter fort sind. Nur in Konrads Vorstellung ist Afrika fern, während good ole Americay gleich nebenan liegt.

Wenn taz auch kulturell gegen Apartheid agieren will, muß sie Totaldurchschauer wie Konrad, die auch da noch rumtönen, wo Schweigen jedenfalls ihren Eurozentrismus nicht entlarven würde, durch Kenner ersetzen und sich überlegen, wie der antiimperialistischen südafrikanischen Kultur auch in der BRD zur verdienten Anerkennung verholfen wird.

H. Umfana, Hamburg

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